05.06.2024

 

Strack-Zimmermann fordert die Aktivierung von 900.000 Reservisten,
was hat dies mit unserer Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen zu tun?

 

Oberst a.D. Friedemann Munkelt, Oberstleutnant a.D. Siegfried Eichner


Die genannte Forderung der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages verbreitete der Sender n-tv. am 01.06.24 im Rahmen der Ukraine-news.

"Putin trimmt auf Krieg": Strack-Zimmermann will 900.000 Reservisten aktivieren - n-tv.de

Zusammengefasst lautet die Begründung: der Russe steht vor der Tür und will uns überfallen. Aber wo ist die Verbindung zu unserer Traditionspflege? Es sei gestattet, auf Zitate irgendwelcher Ordnungen der NVA zur Traditionspflege zu verzichten und rein die Logik sprechen zu lassen. Es ist bekannt, dass es zu diesem Thema im Verband auch unterschiedliche Meinungen gibt, bis hin zu der Auffassung, es sei dabei zu viel Politik im Spiel. Darauf hatte unser erster Verbandsvorsitzender, Admiral a.D. Hoffmann überzeugend geantwortet: parteipolitisch unabhängig, aber nicht unpolitisch. In diesem Sinne gibt es keine Traditionspflege, die sich auf militärische Zeremonielle oder Technik reduziert! Wenn man die Traditionslinien der NVA und der Grenztruppen der DDR im Blick hat, angefangen vom Bauernkrieg, die preußischen Militärreformer, den Kieler Matrosenaufstand, die Würdigung deutscher und internationaler Antifaschisten, bis hin zur Waffenbrüderschaft der Armeen des Warschauer Vertrages, so befanden wir uns immer auf der Seite des gesellschaftlichen Fortschritts. Oberstes Ziel unserer militärischen Tätigkeit war die Sicherung des Friedens! Diese Aufgabe haben wir in Ehren erfüllt. Damit ist es aber auch eine vorrangige Aufgabe der Traditionsarbeit, weiterhin für die Friedenserhaltung zu wirken, selbst wenn unsere Einflussmöglichkeiten begrenzt sind, aber wir sind dabei nicht allein!

Und jetzt kommen wir wieder zurück zur Forderung von Frau Strack-Zimmermann. Nicht erst seit dem Februar 2022 befinden wir uns in einer Phase der Dämonisierung Russlands und einer zunehmenden Kriegshysterie. Dazu gehört auch der Versuch der Militarisierung des gesamten gesellschaftlichen Lebens in Deutschland unter der Losung von Verteidigungsminister Pistorius, Deutschland müsse wieder kriegsfähig werden.    Vielleicht sollten Strack-Zimmermann, Pistorius, Baerbock und andere Scharfmacher mal nachlesen bei Brzezinski „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ oder bei Scholl-Latour „Russland im Zangengriff“. Was mit 5000 Schutzhelmen 2022 begonnen hat, endet Stand 1. Juni 2024 mit der Gestattung ukrainischer Angriffe mit Nato-Waffen, darunter auch deutscher, auf das gesamte russische Territorium! Bekannt ist, dass dieser Prozess durch eine Reihe von NATO-Staaten ohnehin schon im Gange war. Jetzt wird über die Entsendung von NATO-Ausbildern in die Ukraine gesprochen, wann folgen die Hauptkräfte dem Vorkommando? In dieser brisanten Gemengelage die Forderung nach Erfassung und Aktivierung von 900.000 Reservisten, die Verantwortlichen der Rüstungskonzerne reiben sich die Hände, das Feuer brennt immer heller!

Jetzt möchten wir persönlich werden. Altersmäßig könnte man sagen, was soll`s, die paar Jahre schaffen wir vielleicht noch. Aber haben wir nicht alle Kinder, Enkel und Urenkel? Sollen sie, den Kriegstreibern folgend, ihr Leben, welches noch gar nicht richtig begonnen hat, auf den Schlachtfeldern Europas lassen? Denn, dass sich ein dritter Weltkrieg vorrangig in Europa, noch genauer in Mitteleuropa, abspielen würde, steht außer Frage. Genauso wie die Tatsache, dass dieser Teil der Welt dann unbewohnbar und menschenleer werden würde. Weitergehende Szenarien möchte man sich gar nicht vorstellen.

General a.D. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der deutschen Streitkräfte und ehemaliger Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, ist mit Sicherheit kein Sachverstand abzusprechen. In einem Interview mit der Schweizer Weltwoche sagte Kujat: „Ich befürchte, dass der Krieg in der Ukraine zur Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts wird“. Er fügte hinzu, dass alle nur zuschauen und/oder sich an der Aufwiegelung und Kriegshetze beteiligen. Er bemerkte grimmig: „Wir werden einfach bekommen, was wir verdienen.“ Derartige Stimmen der Vernunft sucht man in unseren „Leitmedien“ vergebens. Vernunft ist eine Eigenschaft, die bei vielen der uns regierenden Politiker schmerzlich offenbar eine untergeordnete Rolle spielt.

Welche Pläne für den Kriegsfall hätten dann die Familien Strack-Zimmermann, Baerbock, Pistorius und andere? Darüber lässt sich trefflich spekulieren. In dieser brandgefährlichen Situation sollten wir im Verbund mit weiteren Friedenskräften alles in unserer Macht stehende tun, um einen die menschliche Existenz bedrohenden Weltkrieg zu verhindern.

 

 

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