01.07.2024

Deutschland kriegsbereit machen:
Es schlägt die Stunde der Scharfmacher


Von Oberst a.D. Friedemann Munkelt


Seit dem erklärten Ziel der „Kriegstüchtigkeit“ Deutschlands vergeht kein Tag, an dem man uns, sinnbildlich gesprochen, erklärt, dass der Russe unmittelbar vor der Tür steht! In diesem Chor darf unsere so fähige Außenministerin natürlich nicht fehlen! Zitat gefällig?

"Wenn die Ukraine unseren Frieden, unsere Freiheit, nicht mehr verteidigen kann, weil wir sie nicht mehr unterstützen, dann ist die Frage, wie weit dann Putins Truppen weiter vorrücken", sagt Baerbock bei einem Talk von RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), NDR und "Hannoverscher Allgemeinen Zeitung". Weiter heißt es dann: "Ich weiß nicht, wie lange wir dann hier in Brandenburg, direkt an der Grenze zu Polen, sicher weiter schlafen können." (ntv.)

Nun ist es zwar ihr Geheimnis, warum unserer Frieden und unsere Freiheit ausgerechnet dort verteidigt werden, ich mache mir eher Sorgen, dass mit der zunehmenden militärischen Unterstützung Frieden und Freiheit in Deutschland zunehmend in Gefahr geraten. Ganz abgesehen davon, dass wir mit der Bandera-Ukraine Kräfte unterstützen, die wir zu Hause überwunden geglaubt haben. Aber dieser Teil der Geschichte und der ukrainischen Gegenwart scheint regierungspolitisch nicht relevant zu sein. Natürlich darf bei der Kriegstüchtigkeit auch das Militär nicht fehlen. So wird der Bundeswehrgeneral von Sandrart bei ntv. (01.07.24) mit der Titelzeile angekündigt: "Wettlauf gegen die Zeit" Bundeswehr-General fürchtet Angriff auf NATO-Gebiet. Bescheidene Zwischenfrage? Glaubt der Mann eigentlich selber an das, was er da absondert? Aber selbstverständlich hat er für diesen Fall auch die ultimative Lösung parat:
Eine konsequente Aufrüstung des Westens könne einen weiteren Krieg mit Russland verhindern, meint Bundeswehrgeneral von Sandrat. Für einen solchen Angriff habe Moskau das Potenzial. Zu dem Potential später mehr.

Der Zeitpunkt der Wortmeldung ist auch nicht zufällig gewählt, so wird bei ntv. weiter ausgeführt: „Vor dem anstehenden NATO-Gipfel in Washington hat der deutsche Befehlshaber des Multinationalen Korps Nordost des Bündnisses, Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart, Sorge vor einem Übergriff Russlands geäußert. Moskau habe das Potenzial einen weiteren Konfliktherd zu entfachen, unter anderem auch gegenüber der NATO, sagte von Sandrart der "Welt". "Diese Bedrohung ist existent. Und sie wächst mit jedem Tag", warnte der Bundeswehr-General. Es seien "längst nicht alle Kräfte Russlands in der Ukraine gebunden", gab von Sandrart zu bedenken. "Russland klein zu hoffen und zu denken, das wäre ein existenzieller Fehler."

Ein Mann darf in diesem Zusammenhang nicht fehlen: Auch der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz unterstellt Putin Gelüste auf das Baltikum. Christoph Heusgen, warnte vor einem Angriff Russlands auf das Bündnisgebiet der NATO. Heusgen sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger" auf die Frage, ob er Wladimir Putin einen Angriff gegen das Baltikum zutraue: "Er hat das ja angekündigt! Er will die Sowjetunion wiederherstellen; dazu gehörte das Baltikum. Wenn wir ihn lassen, wird er weitermachen."

Nun hat Putin weder einen Angriff auf das Baltikum angekündigt, noch will er die Sowjetunion wiederherstellen, diese Ansicht hat Heusgen exklusiv! Vielleicht sollte er sich nochmals die gesellschaftspolitischen Grundlagen der Sowjetunion und Russlands zu Gemüte führen! Was Russland will sind Sicherheitsgarantien für seine Existenz! Dann bedauert Heusgen noch die atomare Aufrüstung zum Schaden für die Bekämpfung des Klimawandels, vergisst aber geflissentlich zu erwähnen wer diesbezügliche Verträge einseitig gekündigt hat und seit Jahren dabei ist, sein atomares Potential zu modernisieren.

Da haben wir auf der einen Seite den hochgerüsteten „russischen Bären“, der uns permanent gefährlich ist, auf der anderen Seite den aktuellen Verlauf des Ukraine-Krieges. Und da werden auch ganz andere Töne laut, so zitiert ntv. den Militärökonomen Marcus Keupp wie folgt:

„Wie lange wird der Ukraine-Krieg noch toben? "Die Zeit läuft gegen Russland", glaubt der Militärökonom Marcus Keupp. Schätzungen zufolge sind die russischen Lager in nicht allzu ferner Zukunft leer. "Russland lebt von seinen Reserven. Es steht quasi auf den toten Beinen der Sowjetunion."

Im Weiteren lässt sich Keupp über Produktionskapazitäten Russlands und seine Verluste im Krieg aus und kommt zu dem Schluss, gestützt auf entsprechende Berechnungen, es „werde der russische Nachschub Schätzungen zufolge spätestens Mitte 2027 kollabieren, womöglich sogar schon Ende 2025. "Das ist das rechnerische Ende, dann sind die Lager leer." Ähnliche, den Ukrainern Mut machende Bewertungen der Fähigkeiten Russlands finden sich im Netz zu Hauf. Wie weiter? Auch darauf weiß Keupp eine Antwort: „Da der Westen inzwischen laufend und auf höherem Niveau produziere, müsse Ende des Jahres oder Anfang 2025 offen zutage treten, dass sich das Kräftegleichgewicht verschiebe - vorausgesetzt, sagte Keupp, dass die Abnutzungsrate bei den Russen so hoch bleibe und die Ukraine kontinuierlich unterstützt werde. "Ab dann bekommt Russland Probleme."

Und dieser Gegner soll die NATO in Angst und Schrecken versetzen?? Zudem lohnt sich ein Blick auf die Militärausgaben, lt. SIPRI 2023 in Milliarden US-Dollar: USA 916, China 296, Russland 109, Großbritannien 74,9, Deutschland 66,8, Frankreich 61,3. Die restlichen NATO-Staaten spare ich mir, diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache und bedürfen keines Kommentars! Egal wie man über den russischen Präsidenten denkt, eines hat er westlichen Politikern voraus, den Blick für die Realität. Zurück zur Außenministerin, qua Amtes ist sie ja eigentlich für die Diplomatie zuständig, es wäre sinnvoll, wenn sie sich darauf besinnen würde! So hätte man Putin mit seinem Vorschlag für Verhandlungen beim Wort nehmen können und sagen es wird verhandelt, dass Verhandlungen in der Regel mit einem Kompromiss enden ist eine Binsenwahrheit. Völlig unbekannt scheint Frau Baerbock zu sein, dass in der Ukraine eine Gesetzeslage existiert, die Verhandlungen mit Russland verbietet.

Wir haben also allen Grund, die weiteren Entwicklungen bezüglich „Kriegstüchtigkeit“ aufmerksam zu verfolgen und die Kräfte des Friedens zu stärken! Lassen wir uns keinen Sand in die Augen streuen, nutzen wir unseren Verstand. Es ist nie verkehrt die Frage zu stellen: Wem nützt es? Die Rüstungsindustrie kommt vor Freude wahrscheinlich nicht mehr zum Schlafen, von anderen globalen „Interessenvertreten“ ganz abgesehen. Das Tragische ist nur, es ist ein Spiel mit dem Feuer!

 


 

Viele unserer Mitglieder machen sich Gedanken, analysieren die Lage und ergreifen die Initiative. Hier ein weiteres Beispiel:

 

Bundesministerium der Verteidigung
Bundesminister
Herr Boris Pistorius
Stauffenbergstraße 18

11055 Berlin

12.06.2024

Guten Tag Herr Minister, Ihr Auftreten und Reaktion auf die „dumme“Anfrage eines AfD-Abgeordneten kürzlich im Bundestag, hat mich zu einem Brief an Sie bewogen. Gleichzeitig melde ich erhebliche Zweifel an, dass Sie als Verteidigungsminister friedensfähig sind.Ihre Aussage “ Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein, wir müssen Abschreckung leisten, um zu verhindern, dass es zum Äußersten kommt“ reiht sich ein in das unerträgliche Säbelrasseln der USA und seiner kritiklosen bzw. willfährigen Partner aus Europa. Bei Bewertung Ihres Handelns als Minister, drängt sich bei mir verstärkt der Vergleich zu Ihrem Alt-Parteikollegen Herrn Noske auf, der sich 1907 im Reichstag zu Vorwürfen des damaligen Reichskriegsministers äußerte und das wie folgt „Wir (die Sozialdemokraten ) wünschen, dass Deutschland möglichst wehrhaft ist“ Dieser SPD-Politiker hatte dann später folgend erklärt: „Einer muss der Bluthund werden“ und schlug den Spartakusaufstand, die Berliner Märzkämpfe und die Münchener Räterepublik nieder. Sie müssen keinen Aufstand aufrechter Deutscher niederschlagen, aber offensichtlich wollen Sie ebenso jeglichen Gedanken an Frieden ad absurdum führen. Sie tun als Minister und in Ihrer Partei nichts, um alle Kraft für eine friedliche Lösung des Ukraine-Krieges einzusetzen, nicht einmal ansatzweise. Sie wollen mit immer mehr Waffen Frieden schaffen- welch ein Hohn. Dabei sollten Sie doch ganz genau wissen, dass es eine Vorgeschichte zu diesem Krieg gab. Er hat nicht erst 2022 sondern bereits nach dem inszenierten Putsch 2014 begonnen. Das blenden Sie vollkommen aus oder besser, das wollen Sie nicht akzeptieren! Die Führungen der Ukraine haben bereits nach 2014 mit nachhaltiger Unterstützung der USA Krieg gegen das eigene Volk in der Ostukraine geführt. Sie und die politische Führung unseres Landes unterstützen jede kriegerische Aktion der US- Amerikaner. Und Sie wissen auch, dass es bei diesem Krieg um die Beherrschung der Ukraine durch den Westen geht, dass man vor den Türen Russlands eine Basis für eigene Machtspielchen braucht, dass man (ist ja schon passiert) die Energiewirtschaft u.a. Schlüsselindustrie der Ukraine unter Kontrolle bekommen möchte. So dumm (!), um das zu negieren, kann man nicht sein. Politische Borniertheit von Polikern und Amtsträgern, könnte uns einen Krieg größeren Ausmaßes „bescheren“. Dieser würde und ich weiß worüber ich als ehemaliger Angehöriger des Chemischen Dienstes der NVA rede, Europa vernichten. Und während Europa immer mehr wirtschaftliche Nachteile „dankbar“ annimmt, erstarken und profitieren die USA mehr und mehr. Diese sind der einzige klare Nutznießer der Situation. Dort könnte man auch relativ ruhig einem militärischen Konflikt in Europa zuschauen- man ist ja weit weg! Sie fabulieren davon, dass Russland nicht nur die Ukraine beherrschen möchte, sondern Europa angreifen würde. Nein, dem ist nicht so. Sie haben den Auftritt Putins im Bundestag erlebt und wissen, dass Russland an guten Beziehungen zu den europäischen Ländern interessiert war und ist. Aber Russland wollte auch Sicherheit haben und diese wurde in voller Absicht gefährdet. Sie, Herr Minister, verbünden sich mit einem kriegsbesessenen Präsidenten aus Frankreich, der die NATO in einen direkten, militärischen Konflikt verwickeln möchte. Und wenn Sie Kenntnisse über die möglichen Folgen eines Konfliktes mit Massenvernichtungswaffen hätten, dann müssten Sie sofort die Reißleine ziehen. Warum hören Sie nicht zu, wenn ehemalige und integere Offiziere der BuWe vor einem solchen Konflikt warnen! Ihr Amt wird mit Verteidigungsminister umschrieben, wenn Sie nicht als Kriegsminister in die Geschichte eingehen wollen, dann sollten Sie endlich verantwortungsbewußt und dem Frieden verpflichtet handeln!

Mit freundlichen Grüßen

Wolf Hinke, Oberstleutnant a.D., Militärhistoriker
Fuggerstraße 19
02977 Hoyerswerda

 

 

 

 

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