29.03.2023
Update 07.05.23

Friedenskonferenz 27.03.2023

Rede zur Podiumsdiskussion
Zu den Video-Beiträgen
Reaktionen auf diese Konferenz (Selbstverständlich nicht bei den Edelmedien)

  

Siegfried Eichner

Inspiriert von den Briefen der Mitglieder unseres Verbandes Generalleutnant a.D. Manfred Grätz und Generalmajor Sebald Daum gegen die Lieferung deutscher Panzer in die Ukraine, organisierte das OKV am 27. März 2023 eine Konferenz an der neben unserem Verband, den Partnerverbänden aus dem OKV viele namhafte Vertreter aus der Friedensbewegung teilnahmen.

Auf dem Podium hatten Sebald Daum, Rainer Rupp und Wolfgang Schmidt Platz genommen.

Manfred Grätz musste auf ärztliches Anraten nach einer Stimmbandoperation schweigen, deshalb verlas Sebald Daum eine von beiden für diese Konferenz vorbereitete Stellungnahme.

Unter den vielen Redebeiträgen ist u.a. der von Prof. Dr.-Ing. Joachim Wernicke hervorzuheben. Er listete insgesamt 10 Punkte auf, mit denen er bundesdeutschen Regierungen Fehlverhalten nachwies, das letztendlich den Krieg in der Ukraine mit verursachte, dessen Ausbruch begünstigte und auch einer raschen Beendigung dieses Krieges entgegen steht.

Oberst a.D. Wilfried Schreiber, vom Förderkreis Darmstädter Signal verwies auf die Gefährlichkeit der in den Kriegshandlungen in der Ukraine möglichen Eskalation.

Seiner Ansicht nach gäbe es zwei Ansätze, um den Krieg durch Verhandlungen zu  beenden.

Dies wären zum einen internationale Vermittlungen durch starke Persönlichkeiten mit internationalem Ansehen und integrer Neutralität, die zwischen den Kriegsparteien – einschließlich der Hauptunterstützer des Krieges – vermitteln können.

Zum anderen sei gleichermaßen nachhaltiger politischer Druck durch Aktionen außerhalb von Regierungen und Parlamenten wichtig, im Prinzip die Wiedererstarkung der internationalen Friedensbewegung. 

Im Ergebnis der Konferenz stimmten die Teilnehmer der Konferenz folgender Abschlusserklärung zu:

 

Dialog statt Waffen - Frieden mit Russland

Wir, die Teilnehmer unseres heutigen Forums, rufen alle friedliebenden Menschen auf, sich unserem Protest gegen den Krieg und für einen gerechten Frieden anzuschließen.

In der großen Gefahr, in der sich aktuell unsere Völker befinden, haben wir keine Zeit mehr, uns über parteipolitische Differenzen und unterschiedliche gesellschaftspolitische Orientierungen zu streiten. Stattdessen müssen wir uns auf das konzentrieren, was uns eint!

Die Zukunft unserer Kinder und Enkel und die Erhaltung menschlichen Lebens auf unserer Erde erfordern, dass Deutschland und seine Wirtschaft nicht einer Politik westlicher „regelbasierter Ordnung“ zum Opfer fallen, die Russland „zerstören“ will und sich auf einen Krieg gegen China vorbereitet.

USA und NATO stehen mit ihrer militärischen Macht an den Grenzen Russlands, rüsten Taiwan gegen China auf und bedrohen so die Sicherheit der Russischen Föderation und der Volksrepublik China.

Begleitet wird diese Politik von Wirtschafts-, Finanz- und Medienkriegen, völkerrechtswidrigen Sanktionen und Falschinformationen, verbunden mit Abbau von Demokratie und Meinungsfreiheit.

Doppelmoral kennzeichnet die "regelbasierte Weltordnung" des Westens. Sie ist in Wahrheit imperiale Kriegspolitik unter Führung der USA. Dafür entrichten die Völker Blutzoll und verlieren die hart erkämpften sozialen Errungenschaften. Seit 1999, dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Restjugoslawien, mandatieren sich die USA ihre Kriegseinsätze gemäß ihrer sog. „regelbasierten internationalen Ordnung“ selbst.

Auch der Krieg in der Ukraine, langfristig geplant und spätestens 2014 begonnen, steht uns täglich vor Augen.

Deutschland trägt als Kriegspartei mit Waffenlieferungen, Geld und militärischer Ausbildung an vorderster Front zur weiteren Eskalation dieses Krieges bei. Es rüstet auf, macht die Bevölkerung kriegsreif und verfolgt Friedensaktivisten. Mit Hass und Hetze schürt es die Feindschaft gegen Russland. Die Regierung verstößt gegen ihren Amtseid [Artikel 56 GG, „…Wohle des deutschen Volkes widmen, …Schaden von ihm wenden,], verletzt die wichtigste Verpflichtung des Grundgesetzes: das Friedensgebot [Art. 26GG]. Diese Politik führt in einen Weltkrieg, der keine Sieger kennen wird.

Deshalb

erheben wir unsere Stimme, um die Kriegsspirale zu stoppen,

protestieren wir gegen die deutsche Unterstützung zur Verlängerung des Krieges

und fordern wir ein Ende dieses Kriegskurses durch einen gerechten Frieden, der die Sicherheit Russlands und eine friedliche antifaschistische Ukraine ohne NATO garantiert. 

Warten wir nicht, bis es wieder zu spät ist!

Wir sehen unsere Veranstaltung eingeordnet als weitere Stimme für den Frieden, damit sie stärker wird und Kraft in der Breite gewinnt.

Berlin, den 27. März 2023

 

 

Die zur Konferenz eingereichten Beiträge wurden vom OKV zu einer Broschüre zusammengefasst und gedruckt. Interessanten für die Broschüre können diese käuflich erwerben (5,00 € pro Exemplar, 131 Seiten, A4). Bitte Sammelbestellungen über die Regionalgruppen organisieren.

OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023 OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023 OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023
OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023 OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023 OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023
OKV-Friedenskonferenz 27.03.2023

 

 


Rede zur Podiumsdiskussion am 27.03.2023 in Berlin

Nie gegen Russland,
sondern nur mit Russland
 
wird es Frieden in Europa geben!

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Friedensfreunde,
Liebe Kameraden und Mitstreiter!

 

Als wir, Generalleutnant a.D. Manfred Grätz und ich Ende Januar diesen Jahres unsere Proteste gegen die geplanten Panzerlieferungen von Leopard-2 durch Deutschland an die Ukraine, der Öffentlichkeit übergaben, geschah dies aus Sorge um die mögliche Ausweitung des Krieges auf Deutschland und Europa und mit Entrüstung über die immer offentsichlicher werdende Absicht, Russland zu zerstören, zu „ruinieren“ und damit alle Wege zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes in Europa und in der Welt zu verhindern, wohl wissend um Ursachen und Gründe der militärischen Spezialoperation in der Ukraine.

Daß dieser Protest dann solch eine Zustimmung und Ausweitung auch international erhielt, hatten wir zuerst nicht erwartet, aber dann doch erhofft. Deshalb freuen wir uns sehr, hier und heute viele hochangesehene und bekannte Persönlichkeiten begrüßen zu können, die unserem Anliegen und unserem Protest neue Impulse verleihen werden. Diese große Resonanz wurde aber vor allem auch möglich, weil viele sich dieses Protestes annahmen und ihn unterstützten. Deshalb möchten wir auch zu Beginn denen danken, die sich dafür besonders stark einsetzten. Das sind unsere Freunde Rainer Rupp und Joachim Bonatz, vom Ostdeutschen Kuratorium von Verbänden (OKV), sowie all die Anderen die mithalfen unsere Stimmen gegen die Kriegsgefahr und für den Frieden zu verbreiten.

Deshalb möchten wir unser Anliegen noch einmal bekräftigen. In der großen Gefahr, in der wir uns und die  Völker Europas aktuell befinden, haben wir keine Zeit mehr, uns über parteipolitische Differenzen und unterschiedliche gesellschaftspolitische Orientierungen zu streiten. In dieser Situation sollten wir uns auf das konzentrieren, was uns eint:

Nicht gegen Russland,  sondern nur mit Russland wird es Frieden in Europa geben.

Das ist jetzt ein Gebot der Vernunft und die Voraussetzung dafür, dass unser Land, unsere Wirtschaft, die Zukunft unserer Kinder und Enkel nicht den Interessen einer Politik westlicher „regelbasierter Ordnung“ zum Opfer fällt, die Russland „zerstören“ und China ebenfalls in einen Krieg hineinziehen will. Es ist deshalb notwendig, dass wir laut und deutlich sagen wo die Ursachen und Gründe für diese Politik des Krieges liegen. Ja wir stimmen da sogar dem deutschen Kanzler zu: Mit der „Pistole an der Stirn“ oder vor allem mit der „Schlinge um den Hals“ kann es keinen Frieden geben. Nur müssen wir es klar benennen, wer wem die „Pistole an die Stirn“ oder die Schlinge wem um den Hals legt.

Nicht Russland hat seine Truppen an den Grenzen der USA und an Europa, nicht China rüstet militärische Stützpunkte an den Stränden der USA auf, sondern die USA und die NATO stehen mit ihrer militärischen Macht an den Grenzen Russlands, rüsten Taiwan gegen China auf und gefährden so die Sicherheit Russlands und Chinas. Zusätzlich werden mit immer mehr Sanktionen ein Wirtschafts- und Finanzkrieg  gegen Russland und China entfacht.

Immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine sowie die Sanktionen gegen Russland, schlagen doch nur auf Deutschland und Europa zurück, zerstören damit auch die eigene Wirtschaft. Wer immer mehr aufrüstet, dafür Unsummen an Gelder dafür verschwendet,  hat werniger übrig für das eigene Volk. Die Gewinner sind die Konzerne, vor allem die der Rüstungsindustrie und in erster Linie die der amerikanischen. Sie haben das größte Interesse an einer Verlängerung des Krieges.

Und das wurde und wird schon immer mit „Fremden Händen“, also mit „Willigen“, die für die USA die Arbeit machen, verwirklicht. Dort liegen die Ursachen für den Krieg heute in der Ukraine, einem Stellvertreterkrieg für die Interessen der USA.

Deshalb dürfen Deutsche Panzer mit dem Balkenkreuz, eingedenk deutscher Geschichte, nie wieder gegen Russland rollen um den Krieg zu verlängern.

Diese Fakten will man nicht hören, das muss alles verschleiert und dem Volk als Friedenspolitik verkauft werden. Auch das Verschweigen von Fakten und Tatsachen sind Lügen und führen zur Unglaubwürdigkeit. Mit dieser Doppelmoral und den Doppelstandards bei der Beurteilung z. B. der vielen Kriege der USA und ihrer „Willigen“ in den letzten 20 Jahren, der NATO- Osterweiterung, vor allem aber der Vorgeschichte des Ukrainekrieges durch die Staaten der „regelbasierten unipolaren Weltordnung“  und mit einer Hasspropaganda, die an unselige Zeiten deutscher Politik erinnert, wird der Krieg vorbereitet. Was soll das Geschwätz von Politikern und sogenannter Experten, eingedenk der verstärkten Lieferungen von schweren Waffen an die Ukraine, ob wir schon Kriegspartei sind oder nicht? Will man damit nur ausloten, wie weit man noch gehen kann?

Nein, es ist eindeutig, wir sind schon mitten drin als Kriegspartei und damit ist Deutschland und die EU mitschuldig an der Vergrößerung der Kriegsgefahr für Europa. Warum sind westliche Regierungen in Europa nicht gewillt auch auf Meinungen erfahrener Militärs, wie die der Generale Kujat, Vad, Schulze-Rhonhoff und vieler anderer zu hören, die sehr wohl analysieren und beurteilen können, wohin solch eine Politik führt.

Ist es da nicht verständlich, dass Zorn und Wut hoch kommt, wenn alles einseitig beurteilt wird und nur Russland und sein Präsident als die Alleinschuldigen verurteilt werden?

Wer all diese Vorgänge nicht wahr haben will, die Interessen und die Sicherheit Russlands als legitime Forderung heute verneint, der will keinen Frieden, der will den Krieg verlängern und vergrößern, letztlich vor allem auch zum Schaden der Ukraine.

Wehren wir uns dagegen, dass Russland immer mehr zum Feind des deutschen Volkes aufgebaut wird und damit all das zerstört wird was einmal wichtig war in den freundschaftlichen Beziehungen zu Russland. Wenn Deutschland und Russland wieder friedlich, in gutnachbarlicher Zusammenarbeit miteinander leben, wird amerikanische Kriegspolitik in Europa unwirksam. Nur dann wird es Frieden in Europa geben und wird die Kriegsgefahr gebannt sein.

Warten wir nicht darauf, dass von den heutigen führenden deutschen Politikern, irgend jemand den Willen und den Mut aufbringen wird, sich gegen diese Kriegspolitik zu stellen. Das Gegenteil ist der Fall. Deshalb dürfen wir nicht mehr schweigen, müssen mit allen friedliebenden Menschen, mit unseren Stimmen und unserem Tun mit helfen, damit Deutschland raus kommt aus dieser Kriegsspirale und wieder gut nachbarliche Beziehungen mit Russland aufnimmt.

Protestieren wir gegen die Maßnahmen die zur Verlängerung des Krieges in der Ukraine führen. Verhindern wir das Kriegsgeschrei. Verhindern wir aber auch, dass in Deutschland wieder Menschen die ihre Stimmen erheben für den Frieden und gegen jeden Krieg, unterdrückt, bedroht und eingesperrt werden.

Deshalb ist es, eingedenk der neuesten Entwicklungen geboten, dass wir über alle parteipolitischen und gesellschaftspolitischen Differenzen hinweg, eine Brücke schlagen und gemeinsam aufstehen, gemeinsam auf die Straßen gehen, und immer wieder Frieden mit Russland und auch mit China fordern. Schicken wir von unserer heutigen Podiumsdiskussion neue Impulse zur Verstärkung unserer Proteste.

Warten wir nicht bis es wieder zu spät ist.

 

Ich danke Ihnen, dass sie mir zugehört haben.

Sebald Daum

 


 

Zu den Video-Beiträgen:

Teil 1
Teil 2

 

 


 

Reaktionen auf diese Konferenz:

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