23.03.2023

70 Jahre Sportvereinigung Dynamo (SV Dynamo)


27. März 2023 | 70 Jahre Sportvereinigung Dynamo (SV Dynamo) 1953 - 2023

Ein weißes "D" steht für Dynamo! Auf weinrotem Grund in alle Ewigkeit!

Am 27. März 1953 wurde die Sportvereinigung Dynamo (SV Dynamo) durch Zusammenschluß, der bis dahin bereits bestehenden Sportvereinigungen der Organe des MfS, der Organe des MdI und der Zollverwaltung der DDR gegründet.

Bei Olympischen Sommer- und Winterspielen gewannen die Sportlerinnen und Sportler aus der DDR insgesamt 755 Medaillen, davon 203 Goldmedaillen. Außerdem holten DDR-Sportler 768 Weltmeister-Titel und 747 Europameister-Titel.

Annähernd die Hälfte aller Olympia-, WM- und EM-Medaillen für die Deutsche Demokratische Republik in den olympischen Sportarten und -disziplinen, die in der DDR in Leistungsschwerpunkten (SC = Sportclubs, FC = Fußballclubs) besonders oder zumindest bedingt gefördert wurden, errangen Athleten der beiden zentralen militärischen Sportvereinigungen (ASV Vorwärts, SV Dynamo) unter dem Dach des einheitlichen DDR-Sportverbandes DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) mit seinen 3,7 Mio. Mitgliedern (1988).

Die zentralen Sportvereinigungen der Staatsorgane, Wirtschaftssektoren und Industriezweige entstanden in den frühen Jahren der DDR, Anfang der 50er Jahre, unter dem Dach des 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gegründeten Deutschen Sportausschuß (DS). Es entstanden 20 zentrale Sportvereinigungen (z.B. SV Stahl, SV Chemie, SV Motor). Darunter zwei militärische Sportvereinigungen (ASV Vorwärts, SV Dynamo).

1957 wurde der Deutsche Turn- und Sportbund (DTSB) als zentrale Massenorganisation für den gesamten Sport in der DDR gegründet. Der DTSB trat an die Stelle des DS. Die Strukturen des DTSB machten die zentralen Sportvereinigungen hinfällig, so daß bis Anfang der 60er Jahre 16 der 20 zentralen Sportvereinigungen aufgelöst wurden. Die Bezeichnungen wie Stahl, Chemie, Motor usw. blieben bei den Betriebssportgemeinschaften (BSG) und den Sportclubs (SC) erhalten bzw. wurden später durch die konkreten Bezeichnungen der Trägerbetriebe ersetzt.

Vier zentrale Sportvereinigungen blieben bestehen: Die SV Lokomotive (Deutsche Reichsbahn), die SV Wismut (SDAG Wismut), die ASV Vorwärts und die SV Dynamo. 1978 wurden auch die SV Lokomotive und die SV Wismut aufgelöst.

Bis zum Ende der DDR gab es von den ursprünglich 20 zentralen Sportvereinigungen der Staatsorgane, Wirtschaftssektoren und Industriezweige dann nur noch ASV Vorwärts und die SV Dynamo, die organisatorisch den 15 Bezirksorganisationen des DTSB gleichgestellt waren, aber intern eigene Organisationsstrukturen hatten.

Die Sportvereinigung Dynamo war neben der Armeesportvereinigung Vorwärts eine von zwei zentralen militärischen Sportvereinigungen in der DDR, die dem Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB), dem einheitlichen zentralen Sportverband der DDR angehörten. Der DTSB war der Dachverband für den gesamten Sport in der DDR, dem sämtliche Sportgemeinschaften, Sport- und Fußballclubs, Fachsportverbände sowie die ASV Vorwärts und die SV Dynamo angehörten.

Die inneren Strukturen der ASV Vorwärts und der SV Dynamo entsprachen denen des DTSB. Die Basis, den Breitensport, bildeten im DTSB die Betriebssportgemeinschaften (BSG), in der ASV Vorwärts die ASG Vorwärts und in der SV Dynamo die SG Dynamo. Der Leistungssport wurde besonders oder bedingt gefördert in den Leistungsschwerpunkten. Das waren im DTSB die Sportclubs (SC), in der ASV Vorwärts die ASK Vorwärts und in der SV Dynamo die SC Dynamo. 1965/66 wurden die Fußballsektionen aus den Sportclubs (SC) ausgegliedert und eigenständige Leistungsschwerpunkte für den Fußballsport gebildet. So entstanden 10 Fußballclubs (FC). Die Sektion Fußball der SG Dynamo Dresden wurden den 10 FC gleichgestellt. Somit gab es bis zum Ende der DDR 11 Leistungsschwerpunkte für Fußball, die den Stamm, der 14 Mannschaften umfassenden DDR-Oberliga (1. Liga) bildeten. Unter diesen 11 Leistungsschwerpunkten des Fußballsports gab es einen der ASV Vorwärts, den FC Vorwärts Frankfurt/O. (bis 1971 FC Vorwärts Berlin) und zwei Leistungsschwerpunkte der SV Dynamo, den BFC Dynamo und die SG Dynamo Dresden.

Von 1979 bis 1988 dominierte der BFC Dynamo die DDR-Oberliga. 10x DDR-Meister in Folge. 1989 gelang es der SG Dynamo Dresden diese Dominanz der Berliner Dynamos zu brechen. Die Dresdner Dynamos holten 1989 ihren siebten Meistertitel. 1990 war Dynamo Dresden dann erneut erfolgreich. Mit insgesamt 8 DDR-Meister-Titeln ist Dynamo Dresden damit in dieser Wertung zweiterfolgreichster Club.

Zwar holte der BFC Dynamo die meisten DDR-Meister-Titel (10), im FDGB-Pokal waren aber die SG Dynamo Dresden und der 1. FC Magdeburg mit jeweils 7 Siegen erfolgreicher. Hier kam der BFC Dynamo nur 3x zum Zuge. Die SG Dynamo Dresden holte somit die meisten nationalen Titel (15). 8x DDR-Meister und 7x FDG-Pokalsieger. Gefolgt vom BFC Dynamo mit 13 nationalen Titeln. 10x DDR-Meister und 3x FDGB-Pokalsieger. Hinter dem 1. FC Magdeburg mit 10 nationalen Titeln rangiert der FC Vorwärts Frankfurt/O. (bis 1971 FC Vorwärts Berlin) mit 8 nationalen Titeln auf Rang 4. 6x DDR-Meister und 2x FDGB-Pokalsieger.

Von 43 DDR-Meister-Titeln (bis einschl. letzte DDR-Fußballsaison 1990/91) gingen 24 an die Clubs der beiden militärischen Sportvereinigungen, davon 18 an die SV Dynamo (10x BFC Dynamo, 8x SG Dynamo Dresden) und 6 an die ASV Vorwärts. Von 40 FDGB-Pokal-Siegen (bis einschl. letzte DDR-Fußballsaison 1990/91) gingen 12 an die Clubs der beiden militärischen Sportvereinigungen, davon 10 an die SV Dynamo (7x SG Dynamo Dresden, 3x BFC Dynamo) und 2 an die ASV Vorwärts.

Im Eishockey gingen von 42 DDR-Meister-Titeln (bis einschl. letzte DDR-Eishockeysaison 1989/90) 40 Titel an die SV Dynamo (25x SG Dynamo Weißwasser, 15x SC Dynamo Berlin). Allerdings wurde Eishockey aufgrund des Leistungssportbeschlusses des DTSB von 1969 ab 1970 nur noch innerhalb der SV Dynamo besonders gefördert.

Sportarten und -disziplinen, in denen die Sportler der SV Dynamo und der ASV Vorwärts besonders erfolgreich waren und in hohem Maß zu den Medaillenerfolgen der DDR bei Olympischen Sommer- und Winterspielen, Welt- und Europameisterschaften beitrugen, waren aus Sicht der SV Dynamo insbesondere Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Radsport, Boxen, Ringen, Judo, Fechten, Sportschießen, Rudern, Fallschirmsport, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Nordischer Skisport, Biathlon, Rennschlittensport (ab 1983), Bobsport (ab 1983). Aus Sicht der ASV Vorwärts waren es Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Radsport, Gewichtheben, Boxen, Ringen, Judo, Fechten, Sportschießen, Rudern, Kanurennsport, Segeln, Nordischer Skisport, Biathlon, Rennschlittensport (ab 1969), Bobsport (ab 1973).

Hinzu kamen diese Ball- und Mannschaftssportarten, in denen im Mannschaftskader auch regelmäßig Sportler der Leistungsschwerpunkte der SV Dynamo und der ASV Vorwärts waren: Fußball, Handball, Volleyball. Im Eishockey wurde die DDR-Auswahl vollständig durch Sportler der SV Dynamo gestellt.

Damit trugen die Sportler der SV Dynamo und der ASV Vorwärts maßgeblich dazu, daß die DDR im Medaillenspiegel bei Olympischen Sommer- und Winterspielen ab 1968 (1956, 1960, 1964 jeweils sog. „gemeinsame deutsche Mannschaft“) folgenden Rang erreichen konnte:

Olympische Sommerspiele

1968: Rang 5 (hinter USA, Sowjetunion, Japan, Ungarn ; 8. BRD)

1972: Rang 3 (hinter Sowjetunion, USA ; 4. BRD)

1976: Rang 2 (hinter Sowjetunion ; 3. USA, 4. BRD)

1980: Rang 2 (hinter Sowjetunion)

1984: keine Teilnahme

1988: Rang 2 (hinter Sowjetunion ; 3. USA, 5. BRD)

Olympische Winterspiele

1968: Rang 10 (hinter Norwegen, Sowjetunion, Frankreich, Italien, Österreich, Niederlande, Schweden, BRD, USA)

1972: Rang 2 (hinter Sowjetunion ; 5. USA, 6. BRD)

1976: Rang 2 (hinter Sowjetunion ; 3. USA, 5. BRD)

1980: Rang 2 (hinter Sowjetunion ; 3. USA, 12. BRD)

1984: Rang 1 (vor Sowjetunion ; 3. USA, 8. BRD)

1988: Rang 2 (hinter Sowjetunion ; 8. BRD, 9. USA)

 

Die Erfolge des Spitzensports der Deutschen Demokratischen Republik waren vor allem ein Ergebnis der Gesellschaftsordnung, der entwickelten sozialistischen Gesellschaft in der DDR.

Die SV Dynamo und die ASV Vorwärts waren nicht nur Teil der sozialistischen Sportorganisation in der DDR unter dem Dach des DTSB, sie waren vor allem Teil der sozialistischen Gesellschaftsordnung in der DDR.

Wie an allen Leistungsschwerpunkten (Sportclubs, Fußballclubs) des DTSB gab es auch an den einzelnen Leistungsschwerpunkten der SV Dynamo und der ASV Vorwärts jeweils eine Kinder- und Jugendsportschule (KJS) als wesentliche Bestandteile des Fördersystems des Leistungssports in der DDR, zu dem insgesamt 25 KJS gehörten.

Wenn man den Breiten- und Leistungssport in der DDR verstehen will, dann muß man vor allem seinen Systemcharakter verstehen. Im Leistungssport bestand dieses System aus einem Netz von Elementen, Faktoren und Prozessen, die langfristig auf das Erreichen von sportlichen Höchstleistungen gerichtet waren und in deren Mittelpunkt Sportler und Trainer, Bildung und Erziehung, Training und Wettkampf und deren weitgehend optimale gesellschaftliche und wissenschaftliche Unterstützung standen.

In vielen Sportarten und -disziplinen waren die Sportler und Trainer der DDR besser und erfolgreicher als andere. Ihre hervorragenden Leistungen lassen sich nicht trennen von den Konzepten und dem System, das ihren Erfolgen zu Grunde lag. Auch diese Konzepte und dieses System waren offensichtlich besser, effektiver und erfolgreicher.

Die SV Dynamo und die ASV Vorwärts setzten dies in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen am konsequentesten um.

 

Auszug aus der Satzung der Sportvereinigung Dynamo (SV Dynamo)

Präambel

Die Sportvereinigung Dynamo ist die einheitliche, nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus aufgebaute Sportorganisation des Ministeriums des Innern, des Ministeriums für Staatssicherheit und der Zollverwaltung der Deutschen Demokratischen Republik. Sie ist organischer Bestandteil des Deutschen Turn- und Sportbundes, wird vom Bundesvorstand zentral angeleitet und ist in ihm vertreten.

Die Arbeit der Sportvereinigung Dynamo vollzieht sich auf der Grundlage des Statuts des DTSB, der Beschlüsse des Bundesvorstandes und seines Präsidiums, der Satzung der Sportvereinigung Dynamo und der Beschlüsse der Zentralen Leitung und ihres Präsidiums. Die Sportvereinigung Dynamo ist der Repräsentant der staatlichen Schutz- und Sicherheitsorgane auf dem Gebiet der Körperkultur und des Sports. (…)

  1. (1) Die Sportvereinigung Dynamo

fördert durch Körperkultur und Sport die allseitige Entwicklung der Angehörigen der Schutz- und Sicherheitsorgane, insbesondere ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

(2) Sie gewinnt die Angehörigen der Trägerorgane für eine regelmäßige sportliche Betätigung und bezieht sie in ein systematisches Trainings- und Wettkampfsystem ein.

(3) Entsprechend dem Charakter der Trägerorgane organisiert sie, vorwiegend in den Kampfsportarten, Vergleichskämpfe und unterstützt die Dienststellen und Einheiten bei der Durchführung von Bestenermittlungen und Meisterschaften. (…)

II.

Mitgliedschaft

  1. (1) In der Sportvereinigung Dynamo sind vorwiegend Angehörige der Trägerorgane, deren Familienangehörige sowie Kinder und Jugendliche organisiert. (…)
  2. (1) Die Leitungen arbeiten eng mit den Leitern der Dienststellen, den Kommandeuren der Einheiten sowie den Partei- und FDJ-Organisationen zusammen. (…)
  3. (1) Die Zentrale Leitung ist zwischen den Zentralen Delegiertenkonferenzen das höchste Organ der Sportvereinigung Dynamo und leitet ihre politische, organisatorische und sportliche Tätigkeit. (…)

(3) Durch die Zentrale Leitung wird ein Büro eingesetzt, dem die Erfüllung der ständigen Aufgaben obliegt. (…)

  1. (1) Sportgemeinschaften -werden durch Beschluß der zuständigen Bezirksleitung gebildet., Sie gliedern sich in Sektionen, Sportabteilungen und Sportgruppen. (…)
  2. (1) Die Entwicklung der talentiertesten und befähigsten Leistungssportler der Sportvereinigung Dynamo erfolgt in den Sportclubs und Leistungsschwerpunkten. (…)

(6) Zur Sicherung einer einheitlichen Führung sind alle Sportclubs und Leistungsschwerpunkte der Sportvereinigung Dynamo dem Büro der Zentralen Leitung unterstellt. (…)

X.

Symbole der Sportvereinigung

  1. (1) Das Symbol der Sportvereinigung Dynamo ist ein dreieckförmiger, abgerundeter, silberfarbig umrahmter Schild, der auf weinrotem Grund ein silberfarbiges "D" zeigt. (…)

(6) Die Grundfarbe der Sportbekleidung der Sportvereinigung Dynamo ist weinrot. (…)

 

Die Sportvereinigung Dynamo (SV Dynamo)

Die Sportvereinigung Dynamo war in der DDR die zentrale Sportvereinigung

- der Organe des MfS (Ministerium für Staatssicherheit),

- der Organe des MdI (Ministerium des Innern)

- und der Zollverwaltung der DDR.

 

Chronik der SV Dynamo:

1948 Gründung von Sportgemeinschaften der Deutschen Volkspolizei (DVP)

1950 Gründung von Sportgemeinschaften der Organe des MfS

20.06.1950 Gründung der SV Deutsche Volkspolizei durch Eingliederung sämtlicher Sportgemeinschaften der Deutschen Volkspolizei (DVP)

1952 Gründung von Sportgemeinschaften der Zollverwaltung

27.03.1953 Gründung der SV Dynamo

als zentrale Sportvereinigung

- der Organe des MfS (Ministerium für Staatssicherheit),

- der Organe des MdI (Ministerium des Innern)

- und der Zollverwaltung

der Deutschen Demokratischen Republik.

Eingliederung sämtlicher Sportgemeinschaften und Leistungsschwerpunkte der Organe des MfS, der Organe des MdI und der Zollverwaltung in die SV Dynamo.

1989:

278.000 Mitglieder in 380 Sportgemeinschaften (SG), Sport- und Fußballclubs (SC/FC)

Die Sportvereinigung Dynamo wurde zentral geführt durch das Büro der Zentralen Leitung der SV Dynamo im Dynamo-Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen.

  1. Vorsitzender der Sportvereinigung Dynamo war von ihrer Gründung 1953 bis 1989 der Minister für Staatssicherheit Armeegeneral Erich Mielke.

Armeegeneral Erich Mielke war zugleich von 1966 bis 1989 Ehrenvorsitzender des Fußball-Leistungsschwerpunktes BFC Dynamo (Berliner Fußballclub Dynamo).

Vorsitzender des BFC Dynamo war von 1966 bis 1988 Oberst Manfred Kirste.

  1. Vorsitzender der Sportvereinigung Dynamo war von 1985 bis 1990 der 1. Stellvertreter des Ministers des Innern Generalleutnant Lothar Ahrendt.

 

Leistungsschwerpunkte

- SC Dynamo Berlin (gegr. 1954) - Handball, Volleyball, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Radsport, Boxen, Fechten, Rudern, Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Eishockey (zzgl. SG Dynamo "Fritz Lesch" Berlin) ; 1966 zum BFC Dynamo ausgegliedert: Fußball

- SC Dynamo Hoppegarten (gegr. 1956) - Judo, Sportschießen ; 1988 zum FSC Dynamo Eilenburg ausgegliedert: Fallschirmsport ; bis 1973: Moderner Fünfkampf, Military, Spring- und Dressurreiten

- FSC Dynamo Eilenburg (gegr. 1956/88) - Fallschirmsport

- SG Dynamo Potsdam (gegr. 1953) - Rudern

- SG Dynamo Luckenwalde (gegr. 1953) - Ringen

- SG Dynamo Weißwasser (gegr. 1953) - Eishockey

- SG Dynamo Zinnwald (gegr. 1956) - Biathlon, Rennschlittensport (ab 1983), Bobsport (ab 1983)

- SC Dynamo Klingenthal (gegr. 1957) - Nordischer Skisport

Leistungsschwerpunkte Fußball

- BFC Dynamo (gegr. 1954/66) - zzgl. SG Dynamo Fürstenwalde

- SG Dynamo Dresden (gegr. 1948/53) - zzgl. SG Dynamo Heide Dresden

Aus den Reihen der Sportgemeinschaften (SG), Sportclubs (SC) und Fußballclubs (FC) der SV Dynamo kamen viele Sportler, die durch die optimalen Trainingsbedingungen nicht nur DDR-Meister, sondern auch Europameister, Weltmeister und Olympiasieger in verschiedenen Sportarten und -disziplinen wurden.

 

Die Armeesportvereinigung Vorwärts (ASV Vorwärts)

Am 1. Oktober 1956 wurde die Armeesportvereinigung Vorwärts (ASV Vorwärts) durch Zusammenschluß, der bis dahin bereits bestehenden Sportvereinigungen der Kasernierten Volkspolizei (KVP) und der KVP-See gegründet.

Die Armeesportvereinigung Vorwärts (ASV Vorwärts) war die zentrale Sportvereinigung der NVA (Nationale Volksarmee) und der Grenztruppen der DDR. Beide Organe unterstanden dem MfNV (Ministerium für Nationale Verteidigung).

Die Armeesportvereinigung Vorwärts war in der DDR die zentrale Sportvereinigung

- der NVA (Nationale Volksarmee)

- und der Grenztruppen der DDR.

Chronik der ASV Vorwärts:

20.11.1950 Gründung der SV Vorwärts und der SV Sturmvogel

01.10.1956 Gründung der ASV Vorwärts

als zentrale Sportvereinigung

- der NVA (Nationale Volksarmee)

- und der Grenztruppen

der Deutschen Demokratischen Republik.

Eingliederung sämtlicher Sportgemeinschaften und Leistungsschwerpunkte der SV Vorwärts und der SV Sturmvogel in die ASV Vorwärts.

1990:

260.000 Mitglieder in Sportgemeinschaften (SG), Sport- und Fußballclubs (SC/FC).

Die Armeesportvereinigung Vorwärts wurde zentral geführt durch das Komitee der ASV Vorwärts im MfNV (Ministerium für Nationale Verteidigung) in Strausberg (Bezirk Frankfurt/O.).

  1. Vorsitzender der Armeesportvereinigung Vorwärts war von 1986 bis 1989 der Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung Generaloberst Horst Brünner.

Leistungsschwerpunkte

- ASK Vorwärts Rostock (gegr. 1956) - Schwimmen, Ringen, Rudern, Segeln ; 1963 zur ASG Vorwärts Rostock-Gehlsdorf ausgegliedert: Fußball

- ASK Vorwärts Potsdam (gegr. 1956) - Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Fechten, Kanurennsport ; bis 1973: Moderner Fünfkampf, Military, Spring- und Dressurreiten

- ASK Vorwärts Frankfurt/O. (gegr. 1953/69) - Handball, Leichtathletik, Radsport, Gewichtheben, Boxen, Ringen, Judo, Rudern, Sportschießen ; bis 1988: Turnen ; bis 1972: Moderner Fünfkampf, Military, Spring- und Dressurreiten ; 1971 zum FC Vorwärts Frankfurt/O. ausgegliedert: Fußball

- ASK Vorwärts Oberhof (gegr. 1956) - Nordischer Skisport, Biathlon, Rennschlittensport (ab 1969), Bobsport (ab 1973)

Leistungsschwerpunkt Fußball

- FC Vorwärts Frankfurt/O. (gegr. 1953/71)

Aus den Reihen der Sportgemeinschaften (SG), Sportclubs (SC) und Fußballclubs (FC) der ASV Vorwärts kamen viele Sportler, die durch die optimalen Trainingsbedingungen nicht nur DDR-Meister, sondern auch Europameister, Weltmeister und Olympiasieger in verschiedenen Sportarten und -disziplinen wurden.

 

Sportstätten der SV Dynamo und der ASV Vorwärts mit bedeutenden Sportbauten (Auswahl)

Dynamo Sportforum (errichtet ab 1954) mit Sportstätten für verschiedene olympische Sportarten- und disziplinen in Berlin-Hohenschönhausen (SC Dynamo Berlin, BFC Dynamo)

Dynamo-Stadion (erbaut ab 1951) in Dresden (SG Dynamo Dresden)

Skilanglaufloipen, Biathlonanlage, Rennschlitten- und Bobbahn (Bahn erbaut 1982/83) in Zinnwald und Altenberg im Erzgebirge (SG Dynamo Zinnwald)

Skisprungschanzen (Große Aschbergschanze, erbaut 1958) und Skilanglaufloipen in Klingenthal und Mühlleithen im Vogtland (SC Dynamo Klingenthal)

Skisprungschanzen (Schanzenanlage im Kanzlersgrund, erbaut 1959-61), Skilanglaufloipen , Biathlonstadion (erbaut 1958, Umbau und Erweiterung 1980/81), Rennschlitten- und Bobbahn (erbaut 1969/70) in Oberhof im Thüringer Wald (ASK Vorwärts Oberhof)

 

Traditionspflege der SV Dynamo und der ASV Vorwärts nach dem Anschluß der DDR an die BRD am 3. Oktober 1990

Die Auflösung der SV Dynamo erfolgte im ersten Halbjahr 1990. Die ASV Vorwärts wurde am 14. Dezember 1990 aufgelöst.

Die Traditionen der ASV Vorwärts und der SV Dynamo leben in den mit dem Ende der DDR 1990 gegründeten Nachfolgevereinen fort. Zum Teil nach wie vor oder inzwischen wieder unter den Traditionsnamen (und Traditionsemblemen) aus der DDR, zum Teil unter neuen Namen (und neuen Emblemen).

Die bekanntesten Nachfolgevereine sind dabei die früheren Fußball-Leistungsschwerpunkte SG Dynamo Dresden und BFC Dynamo. Die SG Dynamo Dresden kam 1991 bis 1995 auf 4 Spielzeiten in der 1. Bundesliga. Es folgten danach bis heute insgesamt 10 Spielzeiten in der 2. Bundesliga und insgesamt 16 Spielzeiten in der 3. Liga (einschl. der früheren Regionalliga und Oberliga als 3. Liga).

In der laufenden Saison 2022/23 spielt die SG Dynamo Dresden in der 3. Liga. Der BFC Dynamo spielt in der laufenden Saison 2022/23 in der Regionalliga Nordost (4. Liga).

Die SG Dynamo Dresden hat als Verein 25.074 Mitglieder (31.01.2023). Hinzu kommen rund 250.000 weitere Anhänger (geschätzt). Der BFC Dynamo hat als Verein 1.500 Mitglieder (16.06.2018). Hinzu kommen rund 15.000 weitere Anhänger (geschätzt).

In diesen und weiteren Nachfolgevereinen der früheren Sportgemeinschaften und Leistungsschwerpunkte der SV Dynamo und der ASV Vorwärts leben die Traditionen fort.

Die Sportstätten der Leistungsschwerpunkte der ASV Vorwärts und der SV Dynamo werden nach wie vor genutzt, als Olympiastützpunkte, Bundes- oder Landesleistungszentren wie beispielsweise die Wintersportstätten in Oberhof (bis 1990 ASK Vorwärts Oberhof), in Klingenthal (bis 1990 SC Dynamo Klingenthal) in Altenberg (bis 1990 SG Dynamo Zinnwald) sowie das Dynamo-Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen (bis 1990 SC Dynamo Berlin, BFC Dynamo).

 

 

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