25.01.2023

Deutschland und die Panzerlieferungen

 

Oberst a.D. Friedemann Munkelt

Der Nachrichtensender ntv zitierte am 24. Januar die deutsche Außenministerin bei einem Auftritt in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg mit den Worten „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander“.

Für diesen Satz gibt es keine zwei Deutungsmöglichkeiten, wir, das schließt die Bundesrepublik ein, führen also Krieg gegen Russland! Nun ist mir aber nicht bekannt, dass Russland Deutschland oder gar der NATO als Militärbündnis den Krieg erklärt hätte.

Damit hat sie alle Unklarheiten beseitigt, ob die BRD Kriegspartei ist oder nicht. Dieser Kriegsrethorik folgend, ist der Beschluss über die Lieferung von Panzern an die Ukraine eine logische Folge. Wohin wird uns das noch führen? Schon schreit der berüchtigte Bandera-Verehrer und ukrainische Vizeaußenminister Melnyk nach Flugzeugen und U-Booten! Es bedarf sicher keiner großen Fantasie sich vorzustellen, dass dieser Wunsch Melnyks Gehör finden könnte. Bliebe dann nur noch eine Eskalationsstufe offen, die Entsendung von Kampftruppen.

Diese ganze verheerende Entwicklung am Vorabend eines historischen Datums, des 80. Jahrestages des Sieges der Roten Armee in der Stalingrader Schlacht! Einer der Helden dieser Schlacht war der spätere Marschall der Sowjetunion W.I. Tschuikow. Zur Bedeutung des Sieges verweist Tschuikow in seinem Buch „Gardisten auf dem Weg nach Berlin“ auf eine Urkunde des amerikanischen Präsidenten Roosevelt vom Mai 1944, in der es heißt:

„Im Namen des Volkes der Vereinigten Staaten von Amerika überreiche ich der Stadt Stalingrad diese Urkunde, um unserer Bewunderung für ihre tapferen Verteidiger Ausdruck zu geben, deren Tapferkeit, Mut und Opferbereitschaft während der Belagerung vom 13. September 1942 bis zum 31. Januar 1943 für immer die Herzen aller freien Menschen höher schlagen lassen werden. Ihr ruhmreicher Sieg brachte die Welle der Aggression zum Stehen und wurde zum Wendepunkt des Krieges der alliierten Nationen gegen die Kräfte der Aggression.“

Alles schon vergessen? Wer sich die Folgen von Kriegen vor Augen führen möchte, der reise nach Wolgograd und besuche den Soldatenfriedhof in Rossoschka, ich habe es 2019 getan. Riesige Gräberfelder mit tausenden Namen von Toten beider Seiten! Generalmajor a.D. Sebald Daum schreibt in einem Beitrag für unsere Verbandsmedien:

„Ihr Plan (der Wehrmacht), die Sowjetunion in einem Blitzkrieg zu vernichten, war nun endgültig gescheitert. Das Öl im Kaukasus nicht erreichbar. Sie verlor die strategische Initiative an der Ostfront. Die 6. Armee gab es nicht mehr. Die 4. Panzerarmee, die 3.und 4. rumänische Armee, die 8. italienische Armee waren zerschlagen. 32 Divisionen und 3 Brigaden waren vollständig vernichtet. Die Verluste betrugen mehr als 840.000 Mann und eine gewaltige Zahl militärischen Kriegsmaterials. Aber auch die Rote Armee bezahlte diesen Sieg mit einem hohen Blutzoll von fast einer Million Menschen.“

Die genannten Zahlen bedürfen keiner Interpretation! Wollen wir wirklich eine Eskalation, dass sich so eine Geschichte wiederholt? Es ist höchste Zeit das Kriegsgeschrei durch Diplomatie zu ersetzen, die die Sicherheitsinteressen aller Seiten berücksichtigt. Die Freunde des Friedens sollten sich zu einer mächtigen Kraft vereinen!

 

 

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