07.08.2022

 

Zauberlehrlinge am Werk

 

Der angehängte Beitrag führt nochmal gut zusammengefasst aus, was schon vor dem Ukraine-Krieg am 24. Februar 2022 begann.
Seit die USA in Gestalt von Victoria Nuland aus dem Kagan-Nuland Clan 2014 ihre Sanktionsorgien begannen, waren deren Wirkungen immer so ausgegangen, dass sie Russland am Ende eher stärkten, statt zu schwächen. Probleme bekamen vor allem die Westeuropäer. Daraus gelernt haben weder die Auslöser dieser Politik in den USA noch ihre Vasallen in der EU und den meisten westeuropäischen Regierungen.

Die ersten Sanktionswellen seit 2014 waren für einen Riesen wie Russland noch zu "schwach" und in sich zu "löchrig". Russland blieben riesige Schlupflöcher, um mit den damaligen Sanktionen gut zurecht zu kommen. Und die russischen großen und mittleren Unternehmer wurden nicht wirklich eingeschränkt.
Sie und ihre politischen Kassenwächter im Kreml, der Regierung und in den Provinzen fanden die in Russland für ein großes Land angemessen große Worte, das wars dann aber meist.

Die Schlupflöcher der westlichen Sanktionen waren selbst für einen großen Bären zu groß. Sie wurden weidlich genutzt. Viele richtige Pläne wurden in Russland verkündet und nur schleppend umgesetzt. Meist wurden sie auf hoher und höchster Ebene sogar aktiv hintertrieben. Ein paar reale Ergebnisse russischer Wirtschaftspolitik und technologischer Durchbrüche wurden als Beruhigungspillen präsentiert und dann oft ins Museum gestellt. Es gab auch Vertreter an russischen nationalen Interessen ausgerichteter Politik, aber sie dominierten letzten Endes nicht das Geschehen.
Das als typisch russisch zu bezeichnen ist leider nur zu wahr. Sage keiner, das habe es früher nicht gegeben. In RGW und WV gab es das sehr wohl und in zunehmendem Maße. Das nur zur Erinnerung. Der Umstand, dass es in vielen Ländern der erwähnten Koalitionen so war, macht das, was in der UdSSR lief nicht besser.

So gab es nach den 24. Februar und den 6 oder 7 Sanktionspaketen des Westens in Russland immer wieder gewisses Erschrecken.
"Die Russen" fragten sehr wohl, wo denn all die gemelden Importsubstitutionen seien, die verkündet wurden. Einigen Leuten kostete ihr unfähiges und/oder korruptes Verhalten ihre schönen Posten. Andere sollen jetzt das schaffen, was vorher verschludert wurde. Am besten ist mal wieder überholen ohne einzuholen angesagt. Und weil sich der kollektive Westen wirklich viel Mühe gibt und kaum Kosten scheut, bewegt sich in Russland doch einiges.
Wer sich erinnert, weiss, dass der Westen genau das tut, was "der Russe" jeden Tag erneut braucht. Abgesehen von diesen Klischees stimmt es aber dennoch, dass genau dieser tägliche Druck und die täglichen Drohungen Russland und seine Menschen vorantreiben. Und es ist genau dieser Druck, der auch jenen in Russland entgegenwirkt, die aus Feigheit und Gier bereit sind, das Land, das ihnen nicht gehört zu verkaufen. Es ist wie in der Sage von Ilja Murometz - unter den Kaufleuten und Bojaren von heute sind nicht wenige, die an die Gestalten in der Sage erinnern.

Auch 2014 war es schon so, dass es wohl in ganz Europa westlich des Bug niemanden in Regierungsverantwortung mehr gibt, der auch nur ahnt, was für ein Riese da in der östlichen Hälfte des europäischen Kontinents liegt und mit wem sie sich da anlegen. Sie sind in einen Krieg gezogen, den sie von Anfang an nicht verstehen und der die Länder Westeuropas tieg erschüttern wird - politisch wie wirtschaftlich.

WIR aus der DDR hatten eine gewisse Ahnung davon, was Russland ist. Durch Arbeit in Sibirien oder durch Studium oder durch gemeinsame Arbeit irgendwo im Großen Land. Das ist heute grundlegend anders. Wer in der EU und deren Ländern heute über Russland spricht, weiss nicht mehr, worüber er labert. Die Heutigen glauben ja bis in die höchsten Kriese (siehe vdL oder Tony Blair), dass Russland ja nur ein BSP etwas größer als Spanien habe.
Diese Leute entsprechen haargenau den Worten Jesus Christus: "Sie wissen nicht, was sie tun". Diesmal u.U. aber ohne Vergebung.

Die angehängte Analyse kommt von einem Mann, der auch aus einem territorial und wirtschaftlichen Riesenland kommt. Er weiss genau, dass makroökonomische Prozesse in der Regel Zeit brauchen. Er weiss auch, dass es dabei gewaltige Beschleunigungen und Sprünge gibt. Er weiss auch, dass sich "Altes" und "Alte" nicht winselnd verkriecht, sondern Widerstand leistet. Dennoch teile ich das, was er im Interview sagt seit Beginn dieser Prozesse vor vielen Jahren.

Eines noch abschließend: Das IST ein aktiv geführter Krieg auch von Seiten der BRD und der EU. Mit allen Attributen, die zu so einem gewaltsamen Verkehr zwischen den Staaten im Wortsinn von Clausewitz gehört. Die Schlachtfelder sind wie immer die Wirtschaft, die Gefechtsfelder der Soldaten, die Diplomatie und die Propaganda und deren Soldaten. Nicht zu vergessen, dass es neben den Politikern und Heerführern auch die Feldherren in Nadelstreifen in ihrer Banken sind, die die strategischen Pläne ihrer Stäbe bestätigen. Alles wie gehabt - nur die Namen sind neu.

Der aktuelle Weltkrieg ist in vielen Aspekten neuartig, weil sich die Mittel und Methoden dieses Krieges so stark gewandelt haben im Vergleich zu den bisher "üblichen" Kriegsbildern. Man kann immer nur wiederholen, dass dabei alle Kriegsparteien lernen. Aus ihren eigenen Fehlern ebenso wie aus denen der andere Seite. Das gilt natürlich auch für die richtigen und zum Erfolg führenden Entscheidungen und Aktionen. Diesem Wirrwar in seinen täglichen Zuckungen zu folgen und da einen "roten Faden" zu erkennen, ist nicht leicht.
Also schaun wir mal, wieweit uns da unsere Erfahrungen eines schon längeren Lebens und unsere Denkmethoden weiterhelfen.

Schönes Wochenende
Lutz Vogt

 

Aus: Ausgabe vom 06.08.2022, Seite 1 (Beilage) / Wochenendbeilage
IMPERIALISMUS

 

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