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- Aufruf für den Frieden
Am 16. Juni 2021 stellten Vertreter des Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR gemeinsam mit Vertreten der Initiativgemeinschaft zum Schutz der sozialen Rechte ehemaliger Angehöriger bewaffneter Organe und der Zollverwaltung der DDR e. V. (ISOR) Pressevertreten ihren Aufruf „Gemeinsam für den Frieden – Aufruf zur Vernunft“ vor.
In einer Erklärung erläuterte Generalleutnant a.D. Manfred Grätz, letzter Chef des Hauptstabes der NVA, warum die Militärs gerade jetzt diesen Aufruf für dringend erforderlich halten.
Nie war die Kriegsgefahr größer als jetzt.
Die Welt steht vor vielen Herausforderungen und Gefährdungen.
Sie kann aber nur gerettet werden, wenn ihr der Frieden erhalten bleibt.
Siegfried Eichner
Oberstleutnant a.D.
VP-Rat a.D. Horst Parton, Vorsitzender des ISOR e.V. eröffnete die Pressekonferenz
Meine Damen und Herren,
Ich danke Ihnen, dass sie unserer Einladung zur Presskonferenz gefolgt sind.
Es ist jetzt ca. 4 Jahre her, dass sich führende Militärs der ehemaligen NVA in Sorge um die Erhaltung des Friedens zu Wort gemeldet haben.
Obwohl die politische Initiative „Soldaten für den Frieden“ auf große Resonanz gestoßen ist, ist es nicht gelungen, den Frieden sicherer zu machen - Im Gegenteil.
Die aggressive NATO-Politik gegenüber Russland und China - und die jüngsten NATO-Beschlüsse beweisen das erneut - beschwören eine ernste Gefahr eines atomaren Konflikts hervor,
der von Europa und ganz besonders Deutschland nichts übrig lassen würde.
Mitunter scheint es, dass die Politik das ganz und gar vergisst.
Ihnen sei noch einmal ins Gedächtnis gerufen: das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten und nicht mehr auffindbar nach dem dritten.
Diese Geschichte darf sich nicht wiederholen und deshalb haben wir Sie zu dieser Pressekonferenz eingeladen.
Wir unterstützen die Fraktion der Linken im Bundestag. Ein deutsch-russischer Freundschaftsvertrag würde den Frieden etwas sicherer machen.
Im Präsidium haben Platz genommen:
Angesichts der militärischen und politischen Situation der Welt von heute wird der Kampf um den Frieden immer mehr zum zentralen Anliegen aller vernünftigen Menschen.
Als ehemalige oder heute noch aktive Militärs in Ost und West haben wir diesbezüglich eine besondere Verantwortung, weil wir die Folgen von Kriegen kennen.
Frieden ist heute nur erreichbar, wenn wir zurückkehren zu den Prinzipien, auf denen 1945 nach zwei Weltkriegen auf der Basis der Charta der Vereinten Nationen die Nachkriegsordnung aufgebaut wurde
Zu diesen Prinzipien müssen wir zurückkehren, vor allem angesichts des Vernichtungspotentials von Atomwaffen und Massenvernichtungsmitteln sowie der Ausdehnung des militärischen und wissenschaftlichen Wettrüstens auf immer neue Gebiete, bis hin zum Kosmos.
Deshalb rufen wir auf zur Besinnung auf eine Politik des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit, vor allem der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates der UNO, denen als Atommächte eine besondere Rolle zukommt.
Unser Land, eine der stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, trägt wegen seiner Geschichte dabei eine besondere Verantwortung.
Soldaten der höheren Führungsebene erkennen auch bei uns ihre Verantwortung, die Politiker zu einer Politik der Friedenserhaltung und Zusammenarbeit aufzurufen.
Wer heute über Mittel verfügt, die über Leben oder Tod entscheiden, kann sich nicht mehr als bloßer Befehlsempfänger der Politik sehen. Wer diese Verantwortung auf seinen Schultern trägt, hat nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht, eine Politik einzufordern, die das gemeinsame Überleben aller sichert.
Die Sorge um die Erhaltung des Friedens und die Wahrnehmung unserer Verantwortung für die Zukunft sollten uns über alle sonstigen Unterschiede hinweg einen. Diese Erde gehört nicht nur uns, sie gehört auch den Generationen, die noch ins Leben treten werden.
Alle, die die Sorge um die Erhaltung des Friedens und des Überlebens mit uns teilen, sind willkommen, unabhängig von ihrer Nationalität, Profession, ihrem Alter, Geschlecht und Glaubensbekenntnis.
Wir fordern von unseren Regierungen, Konflikte mit friedlichen Mitteln unter Beachtung der Interessen der Mehrheit der Menschen zu lösen.
Unsere Regierungen sollen eine Politik der Zusammenarbeit führen und gegen andere Länder keine Politik betreiben, die sie zwingen könnte, ihre Interessen mit militärischen Mitteln zu schützen.
Als Militärs fordern wir, den über Jahrzehnte erfolgreichen Prozess der Rüstungskontrolle auf allen Ebenen fortzusetzen. Er ist seit über einem halben Jahrhundert Beweis dafür, dass bei entsprechendem politischem Willen und gegenseitiger Achtung auch komplizierte Probleme unter strikter Kontrolle einvernehmlich lösbar sind.
Allen ist klar, dieser Prozess bedarf seiner Anpassung an die Veränderungen in der Welt.
Gemeinsam mit vielen gleichgesinnten Verantwortungsträgern rufen wir deshalb dazu auf, innezuhalten mit der Zerstörung des Völkerrechts und der elementaren Lebensgrundlagen der Völker.
Es geht um unser Aller Überleben!
Heute werden dafür die Weichen gestellt!
Generaloberst a.D. Fritz Streletz Generalleutnant a.D. Manfred Grätz Generalleutnant a.D. Wolfgang Neidhardt Generalmajor a.D. Manfred Jonischkies Konteradmiral a.D. Gerhard Müller Oberst a.D. Frithjof Banisch Oberst a.D. Herbert Prauß Oberstarzt Dr. Georg Ludvik (Österreich) Kapitän zur See a.D. Gerhard Matthes Oberstleutnant a.D. Siegfried Eichner Major a.D. (Bw) Florian Pfaff |
Generaloberst Vitali Asarew (RF) Admiral W.G. Jegorow (RF) Generalleutnant a.D. Horst Sylla Generalmajor a.D. Sebald Daum Generalmajor a. D. Dr. Günter Voigt Oberst a. D. Friedemann Munkelt Oberst a.D. Bernd Biedermann Oberst a.D. Nikolai W. Tschuikow (RF) Kapitän zur See a.D. Werner Murzynowski Kapitän 1. Ranges a.D. Mikhail Pyresin (RF) Major a.D. Rainer Paskowsky |
Wir bitten um Unterstützung unseres Aufrufes unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Gemeinsam für den Frieden
Ein Aufruf zur Vernunft
Beitrag auf der Pressekonferenz am 16.06.2021
von Generalleutnant a.D. Manfred Grätz
Schon einmal, vor nunmehr sechs Jahren, wandten wir uns mit einem Aufruf „Soldaten für den Frieden“ an die Öffentlichkeit.
Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die einstige Antihitlerkoalition brachten wir damals unsere Sorge um die Erhaltung des Friedens und den Fortbestand der Zivilisation in Europa zum Ausdruck.
Wir konstatierten, dass der Krieg wieder zum ständigen Begleiter der Menschheit geworden ist, dass die von den USA und ihren Verbündeten betriebenen Bemühungen um die Neuordnung der Welt immer deutlicher und aggressiver spürbar wurden und dass vor allem die NATO-Osterweiterung in Richtung Russland unaufhaltsam vorangetrieben wurde.
Eben weil wir als ehemalige Militärs sehr gut wissen, was Krieg bedeutet, erhoben wir bereits damals unsere Stimme gegen den Krieg, für den Frieden.
Heute nun, am Vorabend des 80. Jahrestages des Überfalls Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion, jenes 22. Juni 1941, der sich mit blutigen Lettern für immer in den Geschichtsbüchern der Menschheit verewigt hat, melden wir uns erneut zu Wort.
Unser Gewissen treibt uns voran.
Unsere moralische Verantwortung als ehemalige Militärs, die wissen was Krieg bedeutet und die Jahrzehnte für die Erhaltung des Friedens ihren Dienst verrichtet haben, lässt uns nicht ruhen, lässt uns mahnen, auch warnen.
Das sind wir uns selbst, mehr noch den jüngeren Generationen, die ihr Leben noch vor sich haben, schuldig.
Schweigen ist nicht unsere Art.
Und deshalb erheben wir erneut unsere Stimme.
Dabei gedenken wir der unzähligen Opfer des 2. Weltkrieges, unter ihnen der mehr als 27 Millionen Toten, die allein die Sowjetunion zu beklagen hatte.
Gleichzeitig bringen wir unsere Sorge zum Ausdruck, die Sorge darum, dass die sich mehr und mehr zuspitzenden Widersprüche in unserer unruhigen Welt ausufern könnten in einen neuerlichen Weltenbrand.
Einen nochmaligen 22. Juni 1941 darf es nicht geben.
Die Widersprüche zwischen den führenden Mächten sind so groß wie nie, USA, NATO, EU und Verbündete in Asien auf der einen Seite, Russland und China auf der anderen.
Der Kampf um monopolaren Führungsanspruch der USA stößt auf den Widerstand von Russland und China, die um eine multipolare Welt bemüht sind.
Dieser Widerspruch vertieft die Gräben für Gesprächs- und Verständigungsbereitschaft zunehmend, was wiederum die latent existierende Kriegsgefahr nicht geringer werden lässt.
Die NATO ist dabei, sich neu aufzustellen, nachzulesen im jüngsten Dokument „NATO 2030“.
Die Marschrichtung ist klar und eindeutig definiert. Sie weist – wieder einmal - gen Osten.
Russland wird zum „Feind“ erklärt.
Russland ist die „Hauptbedrohung“, der sich die NATO gegenüber sieht.
Russland ist an allem schuld!
So die Hauptargumentationslinie des Westens in Kurzfassung.
Wie heuchlerisch, wie lügenhaft, welche Verdrehung der Tatsachen!
Lassen wir doch einfach ein paar wenige Fakten sprechen, um zu verdeutlichen, wer wen bedroht und wer wen zu fürchten hat.
Nehmen wir militärische Konfrontationen in Grenznähe zu Russland durch NATO – Präsenz, kleinere und größere Übungen und Manöver.
Das jüngste NATO-Großmanöver „Defender 2021" möge als Beispiel stehen.
- ca. 31.000 Mann aus 28 Staaten, US-geführt, in Ost- und Südosteuropa
- darunter auch Nicht-NATO-Staaten wie Ukraine und Georgien
- Übungen in Albanien, Kroatien, Bulgarien, Bosnien-Herzegowina, also an der Südflanke, sowie in den Baltischen Staaten, im Norden.
All das in Grenznähe und in Richtung Russland.
Und dazu natürlich die Beschuldigungen gegen Russland wegen Aggressivität und Bedrohung der östlichen NATO-Bündnispartner.
Welch´ schizophrene Argumentation:
- Manöver vor den Grenzen Russlands dienen der Sicherheit der osteuropäischen NATO-Verbündeten.
- Manöver Russlands auf dessen eigenem Territorium werden zu Aggressivität und Kriegsgefahr hochstilisiert.
Oder nehmen wir die seit dem NATO-Gipfel in Warschau im Juli 2016 anhaltende Stationierung von NATO-Kontingenten im Baltikum, an der Südflanke und in Polen.
Schon ein flüchtiger Blick auf die Landkarte genügt. Man muss kein Militär sein, um die eindeutige Umklammerung Russlands zu erkennen.
Und wieder die Frage: Wer bedroht wen?
Schließlich noch ein Wort zum Anheizen der Rüstung .
Sipri schreibt von einem globalen Rüstungsboom auch unter Corona-Bedingungen, und davon, dass so viel Geld letztmalig 1988 ausgegeben wurde, und damals herrschte noch der Kalte Krieg (der ohnehin nie beendet wurde und gegenwärtig wieder deutlicher angeheizt wird).
Lassen wir nur einige wenige Zahlen sprechen:
Unvorstellbare 1981 Mrd. $ wurden 2020 ausgegeben. Das sind weltweit 2,4 % des Bruttosozialproduktes und noch einmal 2,6 % mehr als im vorangegangenen Jahr.
An diesen Ausgaben sind beteiligt:
USA mit 39 %
China 13 %
Indien 3,7 %
Russland 3,1 %
Deutschland 2,7 %
Frankreich 2,7 %
Auch wenn diese Zahlen für sich sprechen, vielleicht nur so viel:
Die unangefochtene Führung der USA in diesem Ranking verdeutlicht einmal mehr ihren alleinigen Führungsanspruch.
Selbst der immer noch deutliche zweite Platz dahinter von China, lediglich ein Drittel der Größenordnung der USA, nimmt sich da schon relativ bescheiden aus.
Und Russland, der von der westlichen Welt so gefürchtete gefährliche Aggressor, mit 3,1 % weit abgeschlagen?
Auch in diesem Vergleich zeigen sich Heuchelei und Demagogie des westlichen Mainstreams.
Aber, und das sollten sich unsere Regierenden zu Gemüte führen, wenn Deutschland und Frankreich, beide für sich schon nahe bei Russland, beide zusammen aber deutlich mehr ausgeben als Russland, dann spricht auch das wiederum eine sehr deutliche Sprache! Vielleicht ergeben sich daraus auch Folgerungen für unseren Rüstungsetat und nicht zuletzt auch Überlegungen für das Verhalten zu Russland.
Lassen wir es dabei bewenden.
Das sog. Raketenabwehrsystem auf dem Territorium von Polen und Rumänien mit Großradar in der Türkei, die einseitige Aufkündigung internationaler Verträge, die hybride Kriegsführung in all ihren Facetten wären weitere Beispiele dafür, Licht in die heuchlerische Argumentation der westlichen Welt zu bringen.
Weiterführende Gedanken dazu würde allerdings das Anliegen dieses Beitrages sprengen.
Unsere Haltung zu Krieg und Frieden ist eindeutig.
Dafür, für die Erhaltung des Friedens in der Welt, haben wir Jahrzehnte mit Überzeugung alles gegeben.
Daran hat sich nichts geändert, auch wenn die Geschichte anders verlaufen ist, als wir es wollten.
Deshalb verfolgen wir aufmerksam, wie sich die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, ihre Abscheu vor Krieg und Vernichtung, mehr und mehr, wenn auch zaghaft und noch viel zu wenig, in Aktionen und Erklärungen widerspiegelt.
Wir unterstützen alle Bemühungen, alle Aktivitäten, die geeignet sind, den Regierenden in der Welt, wo auch immer, zu zeigen, dass Krieg und Gewalt kein Mittel zur Lösung von Problemen sind.
So haben wir mit großer Aufmerksamkeit den offenen Brief von ehemaligen französischen Generalen und hohen Offizieren zur Kenntnis genommen, den sie als Reaktion auf den Plan „NATO 2030“ an den Generalsekretär der NATO, Jens Stoltenberg, richteten. Die Übereinstimmung unserer Auffassungen zur NATO, insbesondere zum aggressiven Kurs gegenüber Russland, zur NATO-Osterweiterung und einer Reihe weiterer Probleme hat uns veranlasst, dem Unterzeichner des offenen Briefes unseren Aufruf „Gemeinsam für den Frieden“ zur Kenntnis zu geben.
Die Antwort darauf war sehr wohlwollend und ermutigend.
Auch aus Österreich gibt es von einem Oberstarzt (Dr. Georg Ludvik) eine sehr persönliche Zuschrift über die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, verbunden mit Respekt und Anerkennung für die NVA im Nachhinein.
Er schließt mit den zustimmenden Worten:
„Möge der Aufruf zu Frieden und Vernunft ein entsprechendes Echo erfahren, nie verhallen und fruchtbaren Boden finden.“
In vielen Verbänden, Vereinigungen und Zivilgesellschaften wird des 22. Juni 1941, jenes geschichtsträchtigen Datums, in vielfältiger Form gedacht werden. All diese Aktivitäten finden unsere Anerkennung und Würdigung, unseren Appell haben wir nicht umsonst überschrieben mit „Gemeinsam für den Frieden“.
Ein gemeinsamer Appell mehrerer Ost-West-Gesellschaften soll hier für viele stehen, der unter dem Titel „Kein Kalter Krieg gegen Russland – Hört auf damit“ bereits viel Aufmerksamkeit und bis heute nahezu Tausend Unterstützer gefunden hat.
Ich zähle mich zu ihnen.
All diese Appelle, Willensbekundungen und ehrenden Gedenken anlässlich dieses denkwürdigen Tages 22.06.1941 sind Mahnung und Verpflichtung gleichermaßen.
Zu allererst richten sie sich an die Regierenden in aller Welt, innezuhalten mit kriegerischen Auseinandersetzungen und für ein friedliches Miteinander zu sorgen.
Deutschland, dem Verursacher des Vernichtungskrieges gegen die SU, kommt hierbei eine besondere Verantwortung zu. Wer, wenn nicht die BRD, noch dazu stärkste und einflussreichste Kraft in der EU, sollte eine eigenständige, von den USA unabhängige Politik durchsetzen, die auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Russland gerichtet ist, die dem Frieden und der Verständigung dient.
Gemeinsam mit Russland für den Frieden. Ohne Russland wird es in der Welt keinen Frieden geben.
Es wäre ganz im Sinne unseres Aufrufes, wenn die hier anwesenden Pressevertreter diesen Gedanken verbreiten würden.
Am 23. Oktober 2021 trafen sich in Großrückerswalde ehemalige Angehörige des Mot.-Schützen-Regiments – 7 „Max Roscher“, unter ihnen auch Mitglieder des Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR, zu ihrem nunmehr bereits 11. „Veteranen“-Treffen.
Mit ihren Unterschriften bekundeten die ehemaligen Angehörige des MSR-7 sowie deren Angehörige ihre Zustimmung und Unterstützung zum Aufruf
“Gemeinsam für den Frieden – Ein Aufruf zur Vernunft“.
Mit ihren Unterschriften in den angefügten Listen erklären Mitglieder des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern von ISOR e.V. ihre Unterstützung für den „Aufruf für Frieden“.
Friedensfest in Strausberg
Am 28. August 2021 fand in Strausberg das traditionelle Friedensfest der „die linke“ statt. Mitglieder der RG Strausberg und Berlin nutzten die Gelegenheit um aus diesem Anlass für unseren Aufruf „Gemeinsam für den Frieden – Aufruf zur Vernunft“ zu werben. Wo, wenn nicht zu diesem passenden Anlass sollte man sonst für unseren Aufruf werben. An unserem Stand gab es vielfältige Anlässe für interessante Gespräche. Da sich auch eine Reihe der kommunalen Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen die ehre gaben, trauten sich zum Beispiel auch Kandidaten der CDU an unseren Stand. Sie wollten „vorurteilsfrei das Gespräch mit allen Bürgern suchen“. Nun, den Mut für ihre Unterschrift auf unserer Liste hatten sie dann doch nicht.
Gunter Laurich, RG Strausberg
Siegfried Eichner, RG Berlin
Reaktionen zum Aufruf „Gemeinsam für den Frieden – Ein Aufruf zur Vernunft
von Oberstleutnant a.D. Siegfried Eichner
Mitglieder der Regionalgruppe Berlin, Potsdam und Strausberg unseres Verbandes organisierten am 22. Juni 2021 von 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr auf dem Pariser Platz eine Mahnwache anlässlich des 80. Jahrestages des Überfalls Hitler-Deutschlands und seiner Satelliten auf die Sowjetunion.
Im Ergebnis der von uns auf dem Pariser Platz geführten Gespräche und Diskussionen schlossen sich die nachfolgend aufgeführten Personen dem Aufruf „Gemeinsam für den Frieden – Ein Aufruf zur Vernunft“ an und bekundeten somit ihre Unterstützung für die Initiative unseres Verbandes und von ISOR e.V.
Aus dem Bereich der Regionalgruppe Erfurt erklärten die nachfolgend aufgeführten Personen per E-Mail ihre Unterstützung für den Aufruf „Gemeinsam für den Frieden – Ein Aufruf zur Vernunft“ erklärt
Liebe Genossen unseres Vorstandes,
mit großem Interesse, haben wir, die Angehörigen der Regionalgruppe Halle/Saale „Hermann Vogt“, den Aufruf: „Gemeinsam für den Frieden. - Ein Aufruf zur Vernunft“ gelesen und erklärten unsere Zustimmung und volle Unterstützung. Auf unserer festlichen Veranstaltung zum 65. Jahrestag der Gründung der NVA, die wir Corona- bedingt, erst am 25. Juni durchführen konnten, haben wir auf diesen Aufruf aufmerksam gemacht und eine Unterschriftensammlung durchgeführt. Auf dieser festlichen Veranstaltung wurde unsere Regionalgruppe mit dem Ehrennamen „Hermann Vogt“ und zwei verdienstvolle Genossen mit der Ehrennadeln des Verbandes ausgezeichnet. Wir haben aber auch, auf diesem ersten Treffen, nach langer Corona Pause, der Heldentaten und aufopferungsvollen Kämpfe der Sowjetsoldaten im Großen Vaterländischen Krieg gedacht. Durch Abspielen der Schallplatte “Frühlingssonate“ mit der gleichnamigen Novelle des DDR Schriftstellers Willi Bredel, wurden wir in das Jahr 1945 nach Rostock zurückgeführt, lernten einen sowjetischen Offizier und Musikpädagogen und sein trauriges, furchtbares Schicksal, sowie die Familie eines Rostocker Musikprofessors kennen. Ein Schicksal wie es Millionen Sowjetbürger erleiden mussten.
Dieser Aufruf für den Frieden sollte uns jene Kraft geben, alles zu tun, damit sich solche Nazi- und Kriegsverbrechen nie wiederholen. Da wir in nächster Zeit noch weitere Beratungen durchführen, werden wir alle Unterschriften sammeln und die Liste Euch dann übergeben.
Mit freundlichen Grüßen
Oberstleutnant a.D. Siegfried Kunze
Lieber Gen. Eichner,
mit großem Interesse und Zustimmung habe ich den Aufruf "Gemeinsam für den Frieden" gelesen und auch weitergeleitet. Ich stimme den Ausführungen von Genossen Generalleutnat a.D. M. Grätz vollumfänglich zu. Wenn nicht ehemalige Militärs soll dann die Gefahr, die gegenwärtig für den Weltfrieden besteht, einschätzen können. Es ist unsere Pflicht als ehemalige Soldaten für den Frieden diesen Aufruf zu unterzeichnen.
Gemeinsam für den Frieden
Beitrag von Oberstarzt Dr. Georg Ludovik (Österreich)
Frieden!
Ein Wort, das seit Menschengedenken die Sehnsucht und Hoffnung nach Geborgenheit weckt.
Frieden!
Ein Wort, das von Religionen, Ideologien und Staaten missbraucht, genauso lange Vernichtung und Elend über die Menschheit zu bringen vermochte.
Die Keimzelle dieser Sehnsucht ist aber der in uns innewohnende Drang nach Harmonie, der zum Frieden in der Familie und letztendlich zum Frieden in der Gesellschaft reift.
Doch diese einzig beständige Form eines friktionsarmen Zusammenlebens in einer Gemeinschaft will erarbeitet, erkämpft und auch manchmal erzwungen werden.
Die Völker dieser Erde zeigen kultur-, und geographisch bedingt sehr differenzierte Zugänge und Vorstellungen vom friedlichen und prosperierenden Miteinander.
Jahrtausende bestand und besteht noch heute ein ewiges Ringen um die möglichst uneingeschränkte vorteilhafte wirtschaftliche und kulturelle Existenz einzelner Völker und Ethnien, die aber nur im Frieden prosperieren können. Dies garantierten und sollten noch gegenwärtig Armeen garantieren, welche Staaten und ihre Bewohner vor äußeren Begehrlichkeiten, aber auch innerer subversiver Destabilisierung zu schützen haben.
Wurde der erste Weltkrieg letztendlich vom Ringen um globale kapitalistische Interessen vom Zaun gebrochen, so folgte der Zweite auf dem für den Faschismus nun fruchtbaren Boden der Hungernden und Mittellosen.
Aus dem danach folgenden einstimmigen Schwur, vom unsäglichen Leid fast aller Beteiligten zu lernen und eine friedvolle Welt zu schaffen, entstanden wieder unzählige verlustreiche Konflikte, die bis heute unsere Systeme destabilisieren und die Hoffnung auf ein friedvolles und gleichwertiges Miteinander aller Menschen zur unerfüllbaren Utopie werden lassen.
Die einstige Absicht des Sozialismus mit Gleichheit, Bildung, Kultur und gesellschaftlicher Anerkennung aller Menschen, eine respektvolles Zusammenleben aller Schaffenden auf Augenhöhe zu bilden, wird heute von Großkonzernen und ihren politischen Agitatoren zur Schaffung einer bildungsfernen gesichtslosen Masse unkritischer Konsumenten und Almosenempfänger pervertiert. Genau diese Entwicklung wird aber zum größten Feind des einst so bitter errungenen Friedens. Die heute so verpönten Begriffe, wie Nation, Tradition und Kultur waren auch in sogenannten sozialistischen Ländern wesentliche Elemente ihrer Identität, denn gerade diese Tugenden sind der Garant für das friedvolle Miteinander und die Gleichwertigkeit aller Mitglieder einer Gesellschaft unter Gewährung ihren kulturellen und geschichtlich bedingten Eigenarten. Wer wird unsere Länder vor der Destabilisierung und den bereits jetzt schon aufkeimenden sozialen Unruhen und Verteilungskämpfen schützen?
Und hier schließt sich der Kreis: Haben wir noch eine Armee, deren Soldaten bedingungslos ihr Leben für ihr Land und ihre Bevölkerung hingeben?
Gibt es noch Menschen, die bereit und charakterlich stark genug sind, ihrem Land bedingungslos für den Erhalt des Friedens zu dienen – oder finden sich diese besonderen Menschen, die vom opportunen politischen Establishment ob ihrer Unerschütterlichkeit verpönt sind, ja sogar als Gefahr betrachtet werden, nur noch in Traditionsvereinen?
Ich darf ich diesem Traditionsverband, seinen standhaften und friedfertigen Kameraden und den wunderbaren Menschen die ich bisher kennenlernen durfte, meinen allerhöchsten Respekt entbieten. Auch, wenn die Nationale Volksarmee einst schändlich abgewickelt wurde, so blieben Korpsgeist, preußische Tradition und Disziplin des Friedensheeres erhalten.
Möge der Aufruf zu Frieden und Vernunft ein entsprechendes Echo erfahren, nie verhallen und fruchtbaren Boden finden!
Mir kameradschaftlichem Gruß
Oberstarzt Dr. Georg Ludvik
Wien