17.07.2024

Ergänzung zur Einweihung der Ehrentafel in Cottbus

Liebe Leser unserer Web-Seite,

ich möchte euch die angekündigte Pressemitteilung der "Lausitzer Rundschau" nicht vorenthalten. Ich könnte die auch weglassen und die Sache auf sich beruhen lassen, denn von einer feierlichen Einweihung einer Ehrentafel für alle Opfer dieser Katastrophe ist da nichts zu finden. Obwohl der Fotograf mehrere Bilder gemacht hat, nicht ein Bild von der Veranstaltung !! In der Online-Ausgabe nur die nackte Hauswand von früh 6 Uhr, bevor die Tafel angebracht wurde.
In der Druckvariante der Zeitung im Wesentlichen ein Plagiat des Artikels von vor 10 Jahren, aber neu gespickt mit falschen Behauptungen, welche ich hier für unsere Leser zumindest ansatzweise richtigstellen muss:

1.) "Militärflugzeuge donnerten ....vom Flugplatz Cottbus-Nord über die Stadt" - in Wahrheit starteten sie in der Regel stadtauswärts. Nur in ganz seltenen Ausnahmen (bei starkem Ostwind wurde in Richtung Stadt gestartet).

2.) es war kein "Glücksfall", dass das Flugzeug ohne Munition flog, sondern die Regel. Nur bei "scharfem Einsatz" des DHS (Diensthabendes System) zum Abfangen von Luftraumverletzern starteten zwei Flugzeuge mit je zwei Luft-Luft-Raketen und nach meiner Erinnerung wurden ein bis zwei mal im Jahr Schießübungen auf Erdziele durchgeführt. Die Waffenbehälter wurden dazu aber auch nur mit je drei Luft-Boden-Raketen bestückt ( 32 wären möglich gewesen).

3.) "Ein technischer Defekt ließ das Triebwerk ausfallen" - das ist schlichtweg gelogen, suggeriert aber Unzuverlässigkeit der Technik oder schlechte Wartung. In Wahrheit wurde der Triebwerksausfall durch einen menschlichen Fehler während der Startvorbereitung verursacht (müsste die Journalistin gewußt haben).

Allein diese drei "Falschaussagen" sind schon eine Diffamierung der NVA, und dann die lapidare Bemerkung von der Anbringung einer "Plakette" - suggeriert einen kleinen Aufkleber wie der TÜV-Aufkleber am Auto. Das ist laut Wikipedia nicht ganz falsch, wird aber in meinen Augen der feierlichen Enthüllung einer Ehrentafel journalistisch nicht gerecht.

Wie die Journalistin von "NIEDERLAUSITZ AKTUELL" beweist, geht Berichterstattung auch anders. Dazu hier die beigefügten Links zu den geführten Interviews.

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Harald Neubauer
Oberstleutnant a.D.