Stellungnahme zum Entwurf der Tradition der Bundeswehr

Die „Interessengemeinschaft 11.- MSD und die Regionalgruppe Halle/S des „Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und GT der DDR“ e.V können einige Festlegungen und Behauptungen des Entwurfes der Tradition der Bundeswehr, so nicht kommentarlos stehen lassen. Im Punkt 2.3 dieses Traditionsentwurfes wird behauptet “…Traditionsverständnis und Fahneneid der NVA leiten sich aus ihrem Selbstverständnis… als Parteiarmee… ab“. Diese Aussage ist eine Diskriminierung der NVA und ihrer Führungsorgane, denn die führende Rolle der Partei war in der DDR-Verfassung festgeschrieben und erstreckte sich auf a l l e Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, nicht nur auf die NVA. Der Punkt 3.4., der die Nationale Volksarmee der DDR im gleichen Atemzug mit der faschistischen Wehrmacht nennt, die ganz Europa in Blut und Tränen gestürzt, die Millionen Tote zu verantworten und Tausende von Städten und Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht hat, ist ebenso diskriminierend und wird auf das Schärfste zurückgewiesen.

Den Verantwortlichen, die durch einen neuen Traditionserlass auch ein neues Traditionsverständnis in die Bundeswehr hineintragen möchten und dabei derartige niederträchtige und verleumderische Vergleiche heranziehen, sei jedoch gesagt:

Die Nationale Volksarmee der DDR, war immer dem Frieden verpflichtet. Sie hat mit den anderen Armeen des Warschauer Vertrages diese Friedensmission ehrenvoll erfüllt. Sie war einzige deutsche Armee, die, in der langen deutschen Militärgeschichte, an keinen kriegerischen Auseinandersetzungen teilgenommen hat. Sie hat weder Kriege geführt, noch Schlachten oder Gefechte verloren, sondern auf Weisung der Politiker ihre Waffen niedergelegt.

Deshalb:
Ehre, Stolz und Würde lassen wir uns von Niemandem nehmen!
Wenn auch am 02.Oktober 1990 unsere Truppenfahnen gesenkt, eingerollt und verpackt und die Namensschilder der antifaschistischen Widerstandskämpfer und proletarischen Internationalisten von den Kasernentoren der NVA entfernt wurden, können wir mit Genugtuung sagen, wir haben einer besseren Sache ehrlich und aufopferungsvoll gedient. Und dieser Wahrheit sollte sich 27 Jahre nach der deutschen Einheit Niemand mehr verschließen.

Wir unterstützen mit unserer Unterschrift voll und ganz die Positionen von Vorstand und Ältestenrat des „Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und GT der DDR“ e.V. vom 24.11.2017 und fordern, alle, die NVA diskriminierenden Passagen ersatzlos und ohne Neuauflage aus dem Entwurf zu streichen.

Auf unserer Jahresabschlussfeier haben unterschrieben:

Oberst a.D. Günter Gnauck
Oberst a.D. Franz Niedack
Oberst a.D. Knut Thein
Oberst a.D. Wolfgang Lachmann
Major a.D. Peter Köhler
Major a.D. Werner Tannert
Leutnant a. D. Bernd Reichardt
Oberstleutnant a. D. Siegfried Kunze
Oberstleutnant a. D. Klaus Böhme
Oberstleutnant a. D. Erhard Sievert
Oberstleutnant a.D. Ernst Witthuhn
Major a. D. Siegfried Frenzel
Major a. D. Manfred Huth


Halle/Saale, den 14.12.2017

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