10. Traditionstreffen der NVA- Interessengemeinschaft 11.-MSD Halle(Saale) und der Regionalgruppe “Hermann Vogt” des “Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und GT der DDR”

Am 22. Oktober 1956 wurde auf Befehl  Nr. 77/56 vom 17.10.1956  die Ausstellung  der 11.Motorisierten- Schützendivision abgeschlossen. Alljährlich  würdigen wir um diesen Termin die Divisionsgründung und laden die Ehemaligen zu unserem Traditionstreffen nach Halle (S) ein. In diesem Jahr 2021 fiel der Gründungstag  der 11.MSD  mit dem Tag des 10. Traditionstreffens zusammen. Am Treffen nahmen 42 ehemaligen Angehörige der 11.MSD, darunter 9 Frauen teil, Sie waren aus Berlin, Dresden Leipzig, Chemnitz, Dessau, Mühlberg, aus Thüringen, den Harzvorland und natürlich aus Halle(S) und dem Saalekreis angereist, um mit den ehemalige Kampfgenossen über gemeinsame Erlebnisse und Episoden in der Dienstzeit  zu plaudern.
Der Sprecher der NVA-Interessengemeinschaft 11.MSD  Halle(S), Oberstleutnant a.D. Klaus Böhme eröffnete das 10. Traditionstreffen und begrüßte den Vorsitzenden des “Verbandes zur Pflege  der Traditionen der NVA und GT der DDR” Oberst a.D. Friedemann Munkelt, die ehemaligen Kommandeure MSR-17  Oberst a.D. Thomas Förster und  MSR-16 Oberstleutnant a.D. Joachim Pötzschke, den Vorsitzenden des  “Förder- vereins  Militärhistorisches Museum Anhalt”  Dessau- Roßlau  Stabsfähnrich a.D. Peter Blümer, der traditionsgemäß einige NVA- spezifische Exponate des Museums mitgebracht  hatte, den Oberfeldwebel a.D. Arndt Fiedler, vom Verein Militärtechnische Freunde Sachsen-Anhalt”, aus Landsberg, sowie die Vorsitzenden der Regionalgruppen Halle von  “ISOR” Gen. Hans Schwartz und “RotFuchs“ Gen. Peter Wozniak. Gen Klaus Böhme konnte auch 4 neue ehemalige Soldaten der MSD begrüßen, die über die Internet-Adresse Verbindung zur Interessengemeinschaft gesucht hatten und gern unserer Einladung zum heutigen Treffen gefolgt sind. Leider mußten elf Genossen krankheits- bedingt absagen. Sie übermittelten herzliche Kampfesgrüße und wünschten dem Treffen einen guten Verlauf. Danach verlas Gen Böhme die Namen, der seit dem 9. Treffen 2020 verstorbenen  Genossen, die wir in einer Gedenkminute ehrten.
Zum Abschluss seiner Ausführungen gratulierte er noch einigen Genossen zum Geburtstag, überreichte jeden einen Blumenstrauß, darunter auch den 90jährigen Ernst Witthuhn und übergab ihm das Wort zur Festansprache.
Oberstleutnant a.D. Ernst Witthuhn sprach zunächst über seine Entwicklung zum Offizier und über seinen Einsatz in verschiedenen Volkspolizei- und KVP-Kommandos, bis zu seinem Einsatz im Stab der 6.MSD. Hier diente er bis zur Auflösung der Division 1958. Von hier wurde er zunächst in das MSD-17, danach in den Stab der 11.MSD versetzt, wo er fast 30 Jahre in verschiedenen Dienststellungen seine militärischen Pflichten vorbildlich erfüllte.
Seine Ausführungen zur 65jährigen Geschichte der 11.MSD waren gekennzeichnet von umfangreichen Kenntnissen  über die Entwicklung der 11.MSD zu einem hervorragend ausgebildeten und militärtechnisch bestens ausgestatteten NVA-Großverband ,der in vielen Bewährungsproben, bei Inspektionen durch das Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR, durch das Vereinte Oberkommando des Warschauer Vertrages, bei Manövern , mehrtägigen Truppenübungen und auf  Schießplätzen, alle militärischen Aufgaben vorbildlich und in hoher Qualität erfüllte. Im sozialistischen Wettbewerb haben die Kampfkollektive hohe Verpflichtungen übernommen und damit ihren Beitrag zur stetigen.
Erhöhung von Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft geleistet, Dafür konnten die Truppenteile und Einheiten mit Auszeichen, aber  auch mit Ehrenbannern des Zentralkomitees der SED, des Zentralrates der FDJ, des Komitees der antifaschistischen Widerstandskämpfer  Berlin u.a. Organisationen ausgezeichnet werden. Unsere 11.MSD erreichte nicht nur Höchstleistungen in der Gefechtsausbildung, sondern erfüllte auch vorbildlich ihre Aufgaben bei Einsätzen in der Volkswirtschaft. So zum Beispiel in der Getreide- und Hackfruchternte und in jenen extremen Winterwochen 1978/79 in den Braunkohle-Tagebauen, in den Heizkraft- werken und auf Bahnhöfen.
Für die Gesamtleistungen wurde die 11.MSD  am 04.Februar 1974 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold und am 01.März 1986 mit dem Karl-Marx-Orden ausgezeichnet.
Oberstleutnant a.D. Ernst Witthuhn ging dann auf die Entwicklung unserer Traditionsarbeit ein. Pionierarbeit leistete hier Oberstleutnant a.D. Gerold Möller. Sein Buch,  “11. MOT.- SCHÜTZENDIVISION 1956 -1990”, erschienen  im Jahre 2001, gleicht einem umfang- reichen, wissenschaftlichen Geschichtswerk, welches die Entwicklung der 11.MSD von den Anfängen 1956 bis zur Auflösung 1990 in historischer Abfolge, aussagekräftig darlegt.
Ein Autorenkollektiv, bestehend aus den Oberstleutnanten a.D. Ernst Witthuhn, Dieter Wald, Gerold Möller, Eberhard Bruntsch und Siegfried Kunze, stellten aus Bildern und Dokumenten, aussagekräftiges Material zusammen und brachte im Januar 2010 das Buch “Erinnerungen an die 11.Mot.-Schützendivision in Wort und Bild”  heraus.
Wir haben von anderen Genossen so viel Bildmaterial bekommen, dass daraus noch zwei DVDs mit dem gleichen Titel produziert werden konnten. Nun reifte der Gedanke heran, in Halle, die Traditionsarbeit über die 11.MSD und ihre Truppenteile und Einheiten weiter zu entwickeln mit dem Ziel, die Wahrheit über die NVA und die 11.MSD den nachfolgenden Generationen zu übermitteln.
Oberstleutnant a,D. Ernst Witthuhn führte weiter aus: Oberstleutnant a.D. Siegfried Kunze, ehemaliger Mitarbeiter im Stab der 11.MSD, lud im Sommer 2012, etwa 30 ehemalige NVA-Angehörige aus dem Standort Halle(S) zu drei Beratungen in die Gaststätte “Zum Saalekahn” ein. Hier erläuterte er Ziele und Aufgaben der zukünftigen Traditionsarbeit. Diese wurden allseitig beraten und ergänzt  und, trotz einiger gengenteiliger Meinungen, auch  als richtig befunden..
Am 03.09.2012 fand die 3.Beratung statt. Hier wurde beschlossen:
- Einen Org.-Stab zu berufen, der aus den Gen. Oberst a.D. Franz Niedack. den Oberstleutnanten a,D. Dieter Wald, Manfred Mildner, Siegfried Kunze, ( auch Vors. oder  Sprecher) Major a.D. Thomas Engelhardt und Oberleutnant a.D. Manfred Boide bestand
- Es wird die “Interessengemeinschaft 11.MSD" gebildet.
- Die Traditionsarbeit wird auf der Grundlage von Jahresarbeitsplänen mit folgenden Maßnahmen organisiert,: 1x im Quartal einen Stammtisch, oder eine Exkursion, alljährlich um den 22.Oktober ein Traditionstreffen und im Dezember eine Jahresabschluss-  bzw. Weihnachtsfeier, durchzuführen. Später kamen hinzu: Teilnahme an den jährlichen Kranzniederlegungen am Tag der Befreiung am sowjetischen Ehrenmal auf dem Südfriedhof in Halle und mehr Teilnehmer für die Vortragsreihen bei  “RotFuchs” zu gewinnen.  Danach zählte Gen. Witthuhn, einige Veranstaltungen auf, an denen er teilgenommen hatte. Er sprach über die Besuche der NVA -Bunkeranlage in Kossa, der Himmelsscheibe in Nebra und der Kaiserpfalz in Memleben, sprach über die Museenbesuche in Dessau und Großbeeren und über den  Besuch des Bauernkriegs-Panoramas  Bad Frankenhausen und einer Schokoladenmanufaktur mit Verkostung im Nachbarort  Oldisleben.
Großer Beliebtheit  erfreuten sich auch unsere Stammtische, zu denen wir immer etwa 30 Personen begrüßen konnten. Alljährlich zum 1.März stellten wir die Gründung und Ent- wicklung der NVA in den Mittelpunkt und übergaben den anwesenden Frauen zum Internationalen Frauentag eine rote Rose. GM a.D. Sebald Daum sprach über die Reorganisation der Streitkräfte der Russischen Föderation und GM a.D..Peter Herrich über seine Arbeit als Stellv. für internat. Verbindungen im MfNV. Oberst a.D. Bernd Biedermann stellte sein Buch  “Offizier, Diplomat und Aufklärer der NVA” vor und berichtete über seine Erlebnisse. Stabsfähnrich  a.D. Peter Blümer sprach über die “Entwicklung der Funkaufklärung in der DDR”, die er selbst mitgestaltet hatte.
Hauptmann a.D. Ulrich Schneider berichtete über den Einsatz “seiner Schwadron Lützower Jäger”, bei der jährlichen Nachbildung der Völkerschlacht bei Leipzig.
Anlässlich des 64. Jahrestages der NVA-Gründung hielt der Stellv. des Ministers für NV und letzte Chef des Hauptstabes der NVA, GL Manfred Grätz, die festliche Ansprache, Seine Ausführungen enthielten  viele eindrucksvolle und emotional-wirksame Passagen aus seinem militärischen Wirken, die  große Beifallsbekundungen auslösten.
Höhepunkte in unserer Traditionsarbeit  waren natürlich- so Gen. Witthuhn weiter- die alljährlichen Traditionstreffen um den 22. Oktober, wo wir zwischen 40 und 55 Personen, darunter viele Ehefrauen, begrüßen konnten.
Ein besonderer Höhepunkt war das 2.Traditionstreffen am 18.10.2013. Wir konnten  Generaloberst a.D. Horst Stechbarth, Generalmajor a,D, Peter Herrich und die ehemaligen Divisionskommandeure, die Generalmajore a.D. Dr. Manfred Zeh, Rudolph Magnitzke, Olivier Anders, und Frank Wiegand, sowie 31 ehemalige NVA-Angehörige und 17 Ehefrauen begrüßen.
In den Jahren 2013/14 traten 8 Genossen in den “Verband  zur Pflege der Traditionen der NVA und GT der DDR” ein. Da noch weitere  Mitglieder im Raum Halle wohnten, wurde am 11.März 2014 die Regionalgruppe Halle gegründet. Die 14 Mitglieder wählten einen Vorstand und Oberst a,D. Günter Gnauck als Vorsitzenden. Gen. Witthuhn hob besonders, hervor, daß von nun an alle Veranstaltungen gemeinsam vorbereitet und durchgeführt wurden.  Auch das 5.Traditionstreffen am 21.10.2016 schätze er als einen besonderen Höhepunkt  ein. Anlässlich des 60.Jahrestages der NVA-Gründung haben wir auf  unserer  Homepage 60 Beiträge  aus dem Leben unserer 11.MSD veröffentlicht. Diese 60 Beiträge, verfasst von Angehörigen unserer Division, erschienen wöchentlich in der Zeit vom 01.März 2015  bis 01.März 2016 und konnten zusammengefasst, in dem Buch “Zeitzeugen” zu diesem Traditionstreffen zum Verkauf angeboten werden. An diesen Treffen nahmen 66 Personen, darunter 17 Frauen teil.
Auch das 8.Traditionstreffen am 25.10.2019 wurde vom Gen. Witthuhn als ein besonderer Höhepunkt eingeschätzt. Unter großem Beifall und “Hurra”-Rufen, übergaben  er und die Genossen Oberstleutnant a.D. Gerold Möller und Major a.D. Peter Köhler, das von ihm gesponserte Duplikat der Truppenfahne  dem Sprecher der “Interessengemeinschaft” Oberstleutnant a,D. Siegfried Kunze  und dem Vorsitzenden der Regionalgruppe Halle des “Verbandes …”, Oberst a.D. Günter Gnauck.  Am 01.März 2021wurde der Regionalgruppe Halle(S), anlässlich d des 65.Jahrestages der NVA-Gründung der Ehrenname  “Hermann Vogt” verliehen  und durch GM Sebald Daum die Ehrenschleife am Duplikat der Truppenfahne befestigt.
Oberstleutnant a.D. Ernst Witthuhn rief zum Schluss seiner Ausführungen alle Anwesenden auf, die Traditionsarbeit weiter zu führen, gegen Verleumdungen scharf aufzutreten neue Genossen für diese Arbeit zu gewinnen und wünschte dazu beste stabile Gesundheit.
Nachdem der Beifall abgeklungen war, ergriff Oberst a.D. Friedemann Munkelt das Wort.
Er überbrachte die Grüße des Vorstandes und des Ältestenrates des Verbandes und wünschte den heutigen Treffen einen guten Verlauf. Im Weiteren dankte er der Regionalgruppe Halle für die gute Traditionsarbeit und erklärte diese, neben anderen Regionalgruppen als vorbildlich. Dabei erinnerte er daran, bei der Jahresplanung 2022 die Zentrale Festveranstaltung am 14.Mai 2022 in Dessau-Roßlau nicht zu vergessen,
Nach diesem Beitrag begann der gemütliche Teil bei Kaffee und Kuchen.
In vielen Gesprächen an den Tischen brachten die Teilnehmer ihre Freude über die Ein- ladung, über das Wiedersehen und über die  aufgeschlossene, kameradschaftliche  Atmosphäre zum Ausdruck. Das 10.Traditionstreffen reiht sich würdig in alle voran- gegangenen  Treffen ein, wobei die gute und schnelle Bedienung durch das Gast- stättenpersonal  mit dazu beitrug
Die Motivation, die ich in vielen Treffen immer wieder deutlich gemacht  habe:
Genossen, denkt immer daran: Die Nationale Volksarmee der DDR, hat als einzige deutsche Armee, in der langen deutschen Militärgeschichte weder Kriege geführt, noch Schlachten oder Gefechte verloren, sondern auf Weisung der Politiker ihre Waffen  niedergelegt. Wenn auch am 02.Oktober 1990 unsere Truppenfahnen gesenkt, eingerollt und verpackt und die Namensschilder der antifaschistischen Widerstandskämpfer von den Kasernentoren entfernt wurden, Ehre, Stolz und Würde lassen wir uns von Niemand nehmen! Auf dieser Grundlage führen wir unsere Traditionsarbeit weiter, um die Wahrheit über die NVA, über die 11.MSD und die Menschen, die in ihr für den Frieden gekämpft haben, den jüngeren Generationen zu vermitteln.
FACIT: Wir haben einer besseren Sache gedient”

Aufgeschrieben von Oberstleutnant a.D. Dipl.Phil Siegfried Kunze
Langjähriger ehem. Sprecher der Interessengemeinschaft 11.MSD
Verbandsmitglied seit Jan, 2014    

10. Traditionstreffen der NVA in Halle

 

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10. Traditionstreffen der NVA in Halle

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