06.06.2023

Zum 14. Berliner Seemannsfrühschoppen
(on Tour)

von Kapitän zur See a.D. Gerhard Matthes

 

Liebe Genossen und Freunde,
liebe Kameraden,

es ist wieder einmal soweit, über ein wichtiges Ereignis der Traditionsarbeit der Volksmarine, den 14. Berliner Seemannsfrühschoppen, zu berichten.

Seit geraumer Zeit findet dieser Seemannsfrühschoppen am Wochenende nach Himmelfahrt statt, ein feststehender Termin. Im nächsten Jahr also, vom 9. Mai bis zum 12. Mai 2024, den schon jetzt ein jeder, der teilnehmen möchte, vorausplanen kann.

Im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren, der erste Frühschoppen fand im Jahre 2009, ebenso wie alle folgenden in Berlin-Friedrichshagen, in der Gaststätte Hahns-Mühle statt, war es erforderlich, für dieses Jahr einen neuen Veranstaltungsort zu finden. Schließlich wählten die Organisatoren in Zusammenarbeit mit der Leitung der Gaststätte „Zur Zwiebel“ Peenemünde aus.

Peenemünde ist für ein solches Traditionstreffen eine gute Wahl. In Peenemünde waren neben Wolgast die ersten Schiffseinheiten der Seepolizei und Volkspolizei-See stationiert, in Peenemünde entstand die Flottenbasis-Ost und es war bis zur Auflösung der Volksmarine der Standort der 1. Flottille. Schließlich war Peenemünde auch der Standort des Jagdfliegergeschwaders – 9 der LSK/LV, das eng mit der Volksmarine zusammenwirkte.

Auch heute hat Peenemünde einiges zu bieten:

  • Das Museum der 1. Flottille, in dem die Entwicklung der Flottille und die Leistungen ihrer Angehörigen dargestellt werden. Das Museum beinhaltet auch einen Teil zur Geschichte des JG-9.
  • Das Museumsschiff „Kleines Raketenschiff-Projekt 1241“, (das modernste Kampfschiff der Volksmarine)
  • das Raketen-U-Boot , U 461, der sowjetischen Seestreitkräfte ( als Projekt 651, mit 4.127 tn, der größte jemals gebaute Unterwasser-Raketenkreuzer mit konventionellem Antrieb und zugleich das letzte noch existierende Boot dieser Klasse)
  • das Historisch-Technische Museum Peenemünde, das über Peenemünde

als Standort der Raketenentwicklung und Geburtsort der Raumfahrt berichtet.

  • den Nordhafen, mit einer modernen Marina.

Darüber hinaus wird eine historische Rundfahrt mit Erläuterungen zur Historie 1936 bis 1944 über Raketen- und Raumfahrtentwicklung angeboten.

Wer das alles nicht möchte, kann einfach einen Spaziergang an der Hafenpromenade machen und Kaffees, Eisbars und Gaststätten erkunden.

Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, es lohnt sich:

„Peenemünde ist eine Reise wert“.

Das werden die über 130 Teilnehmer, die in diesem Jahr zum Berliner Seemannsfrühschoppen anreisten, bestätigen.

Die Organisatoren unter Leitung von Dieter Pfeil, Joachim Rittel, Burkhard Kalisch und Roland Stein haben es so eingerichtet, dass jeder Teilnehmer selbst entscheiden kann, an welchen Maßnahmen und Veranstaltungen er teilnehmen möchte. Das bestimmt er dann für sich und die Organisatoren mit der Anmeldung und dem entsprechenden Teilnehmerbeitrag.

So reisten die ersten Teilnehmer am Donnerstag, dem 18. Mai an, nahmen Kontakt auf und verbrachen den Abend mit einem Rees an Backbord bei zünftigen Speisen und Getränken in der Zwiebel.

Andere kamen am Freitag. Auch der Freitag war vor allem zur allseitigen Begrüßung und zum Kennenlernen, aber auch zur Besichtigung von Peenemünde und Umgebung vorgesehen. Am späteren Nachmittag gab es dann eine Fahrt mit MS-Nordland zur Insel Ruden. Viele kannten die Insel aus ihrer Fahrenszeit vom Vorbeifahren, kaum jemand hatte einmal angelegt, die Insel betreten und nur wenige kannten oder kennen etwas über ihre Geschichte.

Bevor der Ruden angelaufen wurde, steuerte MS Nordland eine Bestattungsstelle im Greifswalder Bodden an und bot damit die Gelegenheit, den hier beigesetzten Seeleuten einen Gruß zu erweisen. Dann ging die Fahrt weiter zum Hafen Ruden.

An der Fahrt zum Ruden nahmen ca. 80 Personen teil, die, in drei Gruppen geteilt, auf der Insel eine Führung erhielten.

Man erfuhr etwas über die Größe der Insel, ihre wirtschaftliche Nutzung, die einst auf der Insel lebende Bevölkerung, die Bebauung, wie Bauernhof, Schule, Grenzkompanie, den Beobachtungs- und Meßturm für die Raketen-Versuchs-anstalt u.v.a.m.

Wer es mochte, konnte den Meßturm besteigen und hatte einen einmaligen Blick über die Insel, den Bodden und die Ostsee.

Auf der Fahrt gab es, nach Seemannsart, einen vorgezogenen Mittelwächter, den

es für die Fahrensleute  erst nachts  um 12 gibt.

Der Sonnabend, der 20. Mai, war der Haupttag des Treffens zum 14. Berliner

Seemannsfrühschoppen. Um 10 Uhr erfolgte die offizielle Begrüßung der Teilnehmer im festlich ausgestalteten Saal der Gaststätte „Zur Zwiebel“ durch

die Organisatoren Dieter Pfeil und Joachim Rittel, den Bürgermeister von Peenemünde, Herrn Rainer Barthelmes und den Landesleiter des Deutschen Marinebundes und Vorsitzenden der Marinekameradschaft Peenemünde, Wolfgang Telle.

Zur Eröffnung erfolgte der Einmarsch der Fahne des Berliner Seemanns-frühschoppens, das Gedenken an die Verstorbenen und die Würdigung aktiver  Genossen, die einen Beitrag zur Traditionspflege oder zur Gestaltung des Seemannsfrühschoppens geleistet haben. Zu ihnen gehörten Frau Katja Hesse,

Sylvio Splinter und Gerhard Matthes.

Dank ging an Spender für das Museum der 1. Flottille. Sie erhielten freien Zugang zum Museum auf Lebenszeit.

Nach der feierlichen Eröffnung bestand bis zum Mittagessen die Möglichkeit

im Saal Videos anzusehen, die Katja Hesse u.a. zur Geschichte der Volksmarine und zur Geschichte der Seefahrt vorbereitet hatten.

Nach dem Mittagessen zeigte Korvettenkapitän a.D. Peter Seemann, lang-jähriger Leiter der AG - Foto der Volksmarine, Bilder vom Dienst in der Volksmarine, von Ausbildungsfahrten der Kampfschiffe und -boote, von Geschwaderfahrten der drei verbündeten Ostseeflotten, von Flottenbesuchen im Ausland, von Fahrten des Schulschiffes „Wilhelm Pieck“ u.a., die er selbst fotografiert hatte. Nach diesem Vortrag überraschte er mit Seemannsweisen, vorgetragen als Akkordeonspieler. Insgesamt ein gelungener Beitrag von Peter Seemann zur Traditionspflege.

Darüber hinaus wurde bis zum Beginn der Abendveranstaltung um 18 Uhr den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, das Museum der 1. Flottille und das Kleine Raketenschiff kostenfrei zu besuchen, oder nach eigenem Wunsch, andere interessierende Orte in Peenemünde und Umgebung anzusehen.

Um 18 Uhr begann die Abendveranstaltung mit der Eröffnung des Buffets.

Man kann es nicht anders werten, das Zwiebel-Team hat alle überrascht, ist über sich hinausgewachsen und alle Teilnehmer waren mehr als zufrieden.

Nach Abschluss des Abendessens dankten die Organisatoren unter stürmischem Beifall der Teilnehmer dem Chef der Gaststätte „Zur Zwiebel“ und seinem gesamten Team für die gebotene Möglichkeit, das Treffen des „Berliner Seemannsfrühschoppen“ in dieser Gaststätte durchzuführen und die hervorragende Gästebetreuung. Der Genosse Dieter Pfeil überreichte an den Leiter der Gaststätte eine Schiffsglocke mit der Aufschrift

MS  Zur Zwiebel

mit der Bedeutung: Marinestützpunkt Zur Zwiebel,  „wir kommen wieder“.

Das gesamte Team der Gaststätte war durch die Begeisterung und die Anerkennung der Arbeit sichtlich gerührt.

Neben dem Team der Zwiebel ging der Dank für die Unterstützung der Veranstaltung auch an die Gemeinde Peenemünde, die Apollo Reederei, das Museum der 1. Flottille und das Museumsschiff sowie an den Verkauf-Shop in der alten Feuerwache.
Sie alle leisteten einen Beitrag zum Gelingen des 14. Berliner Seemannsfrühschoppens on Tour in Peenemünde.

Nach den Danksagungen konnte die Abendveranstaltung mit Musik und Tanz und Rees weitergehen.

Der Abschied von Peenemünde viel so manchem Teilnehmer schwer und alle versprachen sich beim Händeschütteln:

Bis zum 15. Seemannsfrühschoppen im nächsten Jahr.

 



14. Berliner Seemannsfrühschoppen in Bildern

14. Berliner Seemannsfrühschoppen in BildernDie Fahne ist einmarschiert und Kamerad Joachim Rittel eröffnet die VeranstaltungWie in alten Zeiten – Klar zum LandgangDer Saal: Bereit zur Abendveranstaltung Blick in den Saal Kamerad Dieter Pfeil dankt der Leitung der Gaststätte und dem gesamten     Team im Namen der Organisatoren und aller Teilnehmer.      Er überreicht eine Schiffsglocke und eine Flasche Rotkäppchen-Sekt in     einer Holzkiste mit der Aufschrift „Berliner Seemannsfrühschoppen“ Treffen von Genossen der 6. Flottille mit dem Flottillenchef Kapitän zur See Werner Murzynowski Ein Gruppenbild mit allen Teilnehmern gab bei jedem Frühschoppen – also auch diesmal. Wir sehen uns beim 15. Berliner Seemannsfrühschoppen  wieder.    Von links: Dieter Pfeil, Werner Murzynowski,  Hartmut Bartmuss, Gerhard Matthes. Tschüß – bis zum nächsten Frühschoppen 9. Mai bis 12. Mai 2024 

 

 

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