13.08.2025

Der 13. August 1961 – Schließung der Sektoren- und Staatsgrenzen der DDR zu Westberlin

 

Viel ist dazu schon gesagt und geschrieben worden. Im Buch „Die Grenzen der DDR“ von Klaus-Dieter Baumgarten und Peter Freitag – Geschichte Fakten Hintergründe“ erschienen 2004 im Verlag Edition Ost finden wir dazu sehr tiefgründige, aufschlussreiche Fakten, die wohl gerade in unserer schwierigen, spannungsgeladenen Zeit erst recht von Bedeutung sind.

Wie alle politischen und militärischen Entscheidungen hatte auch der 13. August seine Vorgeschichte. Die Politik der Sanktionen gegenüber der DDR, die Währungsspekulationen, der Ausverkauf von Waren der DDR, Versorgungsengpässe, Abwerbungen und Fluchtbewegung nach Westberlin führten zwangsläufig zur Entscheidung, die Grenze zu schließen, kontrollierbar zu machen!

Für die westlichen Besatzungsmächte konnte diese Entscheidung grundsätzlich nicht überraschend kommen. Allerdings gab es Hoffnung, selbst militärisch in die Offensive zu gehen.
Dazu heißt es: „Am 13.April hatte Bundeskanzler Adenauer auf Kennedys Frage nach einem möglichen Einsatz der BuWe erklärt, falls Amerikanische Truppen bei ihrem Versuch, die Zufahrtswege nach Berlin zu öffnen, in Kampfhandlungen verwickelt werden sollten, dann würde die Bundesrepublik im Rahmen ihrer Natoverpflichtungen die BuWe in Marsch setzen.“Am 14. Juli 1961 äußerte F.- J. Strauß bei einem Besuch in den USA dazu, „Wir müssen bereit sein zu pokern. Wenn wir das Risiko nicht auf uns nehmen und nicht pokern wollen, dann haben wir das Spiel schon im Voraus verloren“.

Die Entschlossenheit, Präzision und die zumindest für diese Operation gelungene Überraschung verhinderten das Pokern. Im genannten Buch heißt es dazu „Auf der Gegenseite tat sich zunächst nichts. Als Eisenbahner Teile der Gleisanlagen zwischen Hennigsdorf und Heiligensee ab 4 Uhr demontierten und damit den S-Bahn-Betrieb unterbrachen, sollen Westberliner Polizisten den Lärm der Metallhämmer im Morgengrauen sogar mit Hau-Ruck-Rufen begleitet haben. Erst gegen 6 Uhr rief der Westberliner Polizeifunk seine Beamten zum sofortigen Dienstantritt. Da waren die Übergänge aber schon geschlossen.“

Als J.-F. Kennedy von einem Gipfeltreffen in Wien Anfang Juni 1961 zurückkehrte, soll er seinen Experten die Frage gestellt haben, wie viele Amerikaner bei einem Nuklearkrieg sterben würden. Etwa 70 Millionen lautete die Antwort. Wenn er dann später meinte, die Mauer sei keine sehr schöne Lösung, aber tausendmal besser als Krieg, wusste er wovon er sprach.

Wenn wir heute an diesen denkwürdigen Tag erinnern, wollen wir auch an all den Angehörigen der damaligen Deutschen Grenzpolizei, der 1. und 8. MSD der NVA, der Kampfgruppen , der örtlicher Polizeikräfte, Eisenbahner und Bauarbeiter danken, die treu und pflichtbewusst ihren Auftrag erfüllten.

Für heutige kriegslüsterne Politiker ein Lehrstück, für verantwortungsvolles Handeln im Sinne der Erhaltung des Friedens.


H. Prauß
Oberst a.D.

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