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- Entwicklung, Struktur und Bestand der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der NVA
von Reimar Porrini, Oberst a.D.
Die Luftstreitkräfte
Am 01. Juli 1952 wurde auf Befehl des Ministers des Inneren, Willi Stoph, die Volkspolizei-Luft gebildet.
Bis dahin liefen seit 31.12.1951 Vorbereitungen unter Leitung des Generalinspekteurs Keßler als Leiter und seinen Chefinspekteur Zorn.
Im Frühjahr 1952 begannen die Lehrgänge zur Ausbildung der Flugzeugführer, Flugzeugtechniker und Flugzeugmechaniker.
Als wichtigste Ausbildungseinrichtung entstand 1952 die Fliegertechnische Schule Kamenz und die Fliegerdivision Cottbus.
Zum 31.12.1952 waren in der VP-Luft knapp 4500 Mann.
Im Bestand an Technik wurde mit 5 MiG-15 und 5 La-9 die Ausbildung an der Fliegertechnischen Schule begonnen.
Im September 1953 wurde die „Verwaltung der VP-Luft“ in „Verwaltung des Aeroklubs“ umbenannt und in Cottbus stationiert.
Im Befehl 1/56 des Ministers für Nationale Verteidigung wurde für die LSK eine Gesamtstärke von 10.000 Mann in 2 Fliegerdivisionen, einer Schlachtfliegerdivision und drei Lehranstalten festgelegt.
Am 31.Mai 1957 nahm das Kommando LSK/LV in Strausberg seine Tätigkeit auf.
Im Sommer 1957 begann die Einführung der Kampfflugzeuge MiG-17.
Zum Ende 1960 wurde folgende Struktur erreicht:
Zu diesem Zeitpunkt standen zur Verfügung:
1961 wurden die Fliegerdivisionen in Luftverteidigungsdivisionen umgebildet, die Fliegergeschwader wurden Jagdfliegergeschwader.
1962 begann die Einführung der MiG-21.
Am 01. Mai 1971 begann die Aufstellung des JBG-31 und des FTB-31 auf dem FP Drewitz und damit die Schaffung der Front-und Armeefliegerkräfte.
Am 1.11.1974 wurde aus der 3. Staffel des JG-3 in Preschen die Aufklärungsfliegerstaffel 31 gebildet.
Ausgangspunkt für die Armeefliegerkräfte war das Hubschraubergeschwader 34 mit dem FTB-34 in Brandenburg/Briest, das seit 1968 mit Hubschraubern Mi-8 ausgerüstet wurde.
In den siebziger Jahren wurden neue Versionen der Abfangjagdflugzeuge in die Geschwader eingeführt sowie auch die MiG-23MF als Abfänger und MiG-23BN als Jagdbomber.
Die Armeefliegerkräfte erhielten ab 1975 das Hubschraubergeschwader 54, zuerst in Brandenburg und dann in Basepohl stationiert. Ausgerüstet mit Mi-8TB und Mi-24D Kampfhubschraubern.
Der Kampfbestand zum 31.12.1980 war folgender:
- 6 Jagdfliegergeschwader mit je 42 MiG-21 verschiedener Modifikationen,
- 1 Jagdbombenfliegergeschwader mit 19 MiG-23BN und 21 MiG-17F,
- 1 Hubschraubergeschwader mit 33 Mi-8T und Mi-2,
- 1 Hubschraubergeschwader mit 7 Mi-24D, 22 Mi-8TB und 11 Mi-2
- 1 Hubschrauberstaffel mit 20 Mi-8
- 1 Aufklärungsfliegerstaffel mit 12 MiG-21F13.
Am 01.12.1981 begann die Aufstellung des „Führungsorgans der Front-, Armee- und Transportfliegerkräfte“ in Strausberg. Unterstellt wurden dem Führungsorgan ab 1982
- das THG-34 Brandenburg;
- das KHG-57 Basepohl;
- das KHG-67 Brandenburg später Cottbus;
- das JBG-37 Drewitz;
- die AFS-47 Preschen.
Später dann:
- das JBG-77 Laage
- MFG-28 Laage
- die TS-24 Dresden
- die Verbindungsfliegerstaffel Strausberg.
Nach Übergabe der Kampfhubschraubergeschwader an die Landstreitkräfte ab 01.11.1984 wurde das Führungsorgan der Front- und Armeefliegerkräfte zu einem „Führungsorgan der Front-und Militärtransportfliegerkräfte“ umbenannt.
Kampfbestand mit Datum 01. Januar 1989:
Die Armeefliegerkräfte waren zu dieser Zeit bereits an die Landstreitkräfte übergeben.
Quelle:
Dr. J. Schunke/“Die LSK/LV als TSK der NVA und der Luftverteidigung des Warschauer Vertrages“ in „Erlebtes und Geschaffenes“ Strausberg 2009