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4. Entwicklungsetappe 1971 – 1981

In dieser Etappe wurde die DDR zu einem anerkannten und weltweit geachteten Mitglied der Völkergemeinschaft mit beachtlicher ökonomischer Entwicklung. Die Maßnahmen der DDR zur Grenzsicherung wurden in der UNO respektiert. Für den Verteidigungsfall waren die neu formierten drei Grenzkommandos in Teilen verschiedenen Verbänden der GSSD und NVA in deren Handlungsstreifen zu unterstellen oder für eine gesonderte Gruppierung um Berlin bereitzustellen. Sie wurden in entsprechende Übungen und Manöver einbezogen. Im Grenzgebiet (dem militärischem Sperrgebiet zur BRD) disloziert und im Grenzdienst entfaltet schlossen sie außerdem plötzliche lokale direkte Konfrontationen von Kampf-truppen beider Seiten an der Grenze aus.  
Auch nach Helsinki ( KSZE , 1975) wurde vom Stab der Vereinten Streitkräfte des WV und dem Generalstab der Streitkräfte der UdSSR nichts verändert. Die begrenzte Landfläche der DDR für Entfaltungsräume der erforderlichen Kräfte operativ - taktischer Bedeutung der NVA und GSSD ließ Veränderungen bei Beachtung eines möglichen westlichen Kernwaffenerstschlages nicht zu.
Dieser Zeitraum wurde entscheidend beeinflusst durch widersprüchliche Entwicklungen wie:

  • die Anstrengungen zur Erlangung und Aufrechterhaltung des militär- strategischen Gleichgewichts  zwischen den Großmächten USA und UdSSR sowie der NATO und dem WV, der Kernminengürtel in der BRD, die ständige Erweiterung der strategischen Nuklearwaffenpotentiale und die  Modernisierung der konventionellen Waffensysteme (NATO–Doppelbeschluss 1979), die Entfaltung moderner Aufklärungstechnik,
  • den kontinuierlichen pionier-,  signal - und nachrichtentechnischen Umbau an der Staatsgrenze zur BRD und Berlin ( West ),
  • die Bemühungen um Entspannung und Abrüstungsinitiativen (Verträge zwischen USA und UdSSR, 1972 und 1979),
  • die Unterzeichnung des Vertrages über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD (1972),
  • die Arbeit der gemeinsamen Grenzkommission zur Feststellung, Vermessung und Markierung des Grenzverlaufs zwischen der DDR und der BRD (ab1973),
  • den KSZE-Prozess und die Schlussakte von Helsinki (1973 – 1975),
  • die Zunahme des Eindringens von Angehörigen der Grenzschutzorgane der BRD auf das Hoheitsgebiet der DDR,
  • die Erhöhung der Anzahl von Anschlägen auf Grenzsicherungsanlagen an der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Berlin (West), mit Toten und Verletzten,
  • das Beschädigen und Entwenden von Minen an der Staatsgrenze,
  • Luftraumverletzungen durch Flugzeuge und Hubschrauber der NATO an der Staatsgrenze der DDR zur BRD,
  • die Staatskrise in der Volksrepublik Polen (1981),
  • die Reorganisation der Grenztruppen mit der Bildung der Grenzkommandos Nord und Süd bei Auflösung der Grenzbrigaden des bisherigen Bestandes, Bildung des Grenzkommandos Mitte und dessen Unterstellung unter das Kommando der Grenztruppen (1971),
  • die deutliche Stabilisierung der Grenzsicherung an der Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Berlin (West) und die Verbesserung der Dienstbedingungen.

Diese Periode erscheint als die politisch stabilste in der Entwicklung der DDR. Der grenzüberschreitende Verkehr nimmt erhebliche Ausmaße an, einschließlich der millionenfachen Reisen von Bürgern der DDR nach Berlin (West) und in die BRD. Das Verbindende am Charakter der Grenze gewann wieder an Bedeutung.

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