Ehemalige Soldaten der NVA jetzt Reservisten der Bundeswehr? - Erklärung unseres Verbandes
Seit einigen Tagen wabert ein Vorschlag durch die Medien. Die ehemaligen Soldaten der NVA sollen die Möglichkeit erhalten Reservisten der Bundeswehr zu werden.
Es ist um die Verteidigung des Vaterlandes und der freiheitlich demokratischen Grundordnung schlecht bestellt. Die Bundeswehr benötigt 200.000 Reservisten und hat nur 51.000.
Im Sommer 1990, vor 35 Jahren, waren sich der Minister Eppelmann (noch DDR) und Stoltenberg (BRD) einig, dass es eine Eingliederung oder Übernahme der NVA in die Bundeswehr nicht gibt. Übernommen werden einzelne Armeeangehörige, bestimmte Waffen und Objekte.
Der nachfolgende Verteidigungsminister Rühe (CDU) untersagte, dass sich ehemalige Offiziere der NVA a.D. nennen dürfen. Sie hatten nach seiner Auffassung in fremden Streitkräften gedient. Abhängig von Dienstgrad und Dienststellung hatten und haben ehemalige Offiziere Rentenabschläge hinzunehmen. Eindeutig festgelegt ist auch, dass die NVA für die Bundeswehr nicht traditionsstiftend ist.
Viele der ausgeschiedenen Berufssoldaten, Fähnriche und Offiziere haben sich beruflich neu orientiert und eine neue Existenz aufgebaut, was durch die Nichtanerkennung beruflicher Abschlüsse erschwert wurde. Nachdem die Bundeswehr und ihr Dienstherr die Soldaten der NVA 35 Jahre keines Blickes gewürdigt haben, kommen einige Politiker die abwegige Idee dieses Potential für die Heimatverteidigung zu nutzen.
Die Bevölkerungszahl der DDR wurde mit 1989 mit 17,5 Mio. Einwohnern angegeben. In den 1980er Jahren standen jährlich etwa 120.000 männliche Jugendliche zur Verfügung, von denen ca. 80% wehrdiensttauglich waren. Alle bewaffneten Organe hatten einen jährlichen Einberufungsbedarf von 102.000 Mann.
Nach den heutigen gesetzlichen Regelungen könnten für die Soldaten und Unteroffiziere fünf Jahrgänge herangezogen werden, bei den Offizieren sind es noch 7 Jahrgänge, sie waren in der NVA Leutnant, Oberleutnant oder Hauptmann.
Diese ehemaligen Soldaten sind alle über 55 Jahre und leider ist der Jahrgang allein auf Grund dieser Tatsache etwas geschrumpft. Beim Musterungsarzt würde sich der nächste Teil verabschieden. Die LKW-Führerscheine wurden nicht verlängert und die Kalaschnikows verkauft oder verschrottet. Marschieren würde sicher klappen, ist aber nicht gefragt.
Braucht die Bundeswehr diese Ehemaligen um Zahlen melden zu können?
Die 35 Jahren verschmähten Soldaten jetzt als Lückenbüßer für die zu nehmen, die lieber nach Berlin (West) verzogen sind, da brauchte man nicht zum Bund, oder sich anderweitig vom anstrengenden Wehrdienst verabschiedet haben, zeugt von wenig Respekt und wird die Motivation nicht fördern.
Die NVA Soldaten haben ihrem Staat, ihrem Vaterland gedient, was nicht von allen Politikern bekannt ist.
Setze ich die oben angegeben Zahlen zur Bevölkerung der BRD, alt wie neu, ins Verhältnis, dann müssten nicht nur 860.000 Reservisten der Bundeswehr vorhanden sein.
Sollen die ehemaligen NVA Soldaten Lückenbüßer, das Kanonenfutter oder wieder das Fußvolk sein?
Wenn die Gefahr für die Bundesrepublik so groß ist, wie uns täglich erzählt wird, hätte die Bundeswehr den Sommer nutzen können ihren Reservistenbedarf mit jungen Männern zu decken. Die Truppenübungsplätze haben genug Platz für große Zeltlager und das Leben unter feldmäßigen Bedingungen ist eine elementare Lehrfrage.
Nach 35 Jahren Fleck Tarn, statt ein Strich kein Strich, nein danke!
Reinhard Parchmann Major a.D. im Auftrag des Vorstandes des Verbandes
Zustimmung zu dieser Erklärung:
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Leutnant a.D. Fred Freitag, RG Schwerin Oberstleutnant a.D. Harald Neubauer, RG Dresden Oberstleutnant a.D. Frank Kursawe, RG Plauen/Vogtland Oberst a.D. Friedemann Munkelt, RG Leipzig Oberleutnant a.D. Jürgen Freitag, RG Dresden Oberstleutnant a.D. Siegfried Eichner, RG Berlin Kapitän z. S. a.D. Werner Murzynowski, RG Stralsund/Vorpommern Hauptmann a.D. Jürgen Pfretzschner, RG Berlin Unteroffizier a.D. Frank Otto, RG Dresden:
Grundsätzlich möchte ich weder als Reservist noch als Veteran der Bundeswehr bezeichnet werden, auch wenn das einige in der Regionalgruppe anders sehen und sich damit brüsten unbedingt ein Verteran zu sein. Ich kann und will dieser Auffassung nicht folgen..
Begründung : Ich diente von 1976 - 1979 als Unteroffizier auf Zeit bei den Fallschirmjägern. Schon während meiner Dienstzeit bekam ich Kontakt mit Mitarbeitern der Zollverwaltung der DDR und begann nach der Entlassung aus der NVA meinen Dienst beim Zoll, mit der Ablegung eines neuen Diensteides endete auch die Zeit des Fahneneides der NVA, also auch die Bezeichnung Reservist der NVA. Am 03.10.1990 wurde auch die Zollverwaltung der DDR aufgelöst und die Dienstbezeichnung Oberkommissar a.D. war mit meiner Übernahme in die Bundesfinanzverwaltung nichtig, denn auch hier folgte ein neuer Diensteid, mit neuem Dienstgrad und mit der Bezeichnung Beamter auf Probe und die Einstufung als Betriebsinspekteur.
1997 wurde ich durch den damaligen Finanzminister Waigel auf Anraten vom Pfaffen Gauck entlassen und durfte meine Dienstbezeichnung nicht mehr tragen. Es kam einer in unehrenhaften Entlassung gleich. Damit war für mich das Problem Reservist oder Veteran sowieso erledigt. Wobei der Begriff Veteran eh nie eine Rolle gespielt hätte.
Zudem verstehe ich die ganze Diskussion nach 35 Jahren sowieso nicht.
Frank Otto
Oberstleutnant a.D. Richard W. Hafemann, RG Dresden Dr. Reinhard Klos:
Gern ‚unterschreibe‘ ich diesen ... und sage dazu:
Bartsch ist ein Schande für „die Linken“, und leider hat er in den Führungsgremien der Partei diesbezüglich kein Alleinstellungsmerkmal!
...
L.b.n.l., vom ‚Pfaffen‘ Gauck würde ich auch nicht sprechen? Weder ist es für Sache hilfreich, noch hat er so viel Aufmerksamkeit verdient …!
Dr. Reinhard Klos
Oberst a.D. Dr. Ingolf König, RG Dresden Fähnrich a.D. Maik Weidenbach, RG Plauen/Vogtland:
Werte Genossen,
Ich stimme dieser Erklärung zu!
Ich hatte die Ehre in den Streitkräften der DDR dienen zu dürfen und so einen Beitrag zur Verteidigung und Friedenssicherung leisten zu können.
Jetzt wird wieder einmal das altbekannte Deutschtum herausgeholt.
„Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur Deutsche.“ (Kaiser Wilhelm ll., 4. August 1914, Rede im Reichstag, Am Vorabend des 1. Weltkrieges)
Wieder einmal wird die deutsche Volksgemeinschaft beschworen, um für die reichen Herren Krieg zuführen. Ich bin lieber der Totengräber, als der Arzt am Bett des niedergehenden Kapitalismus.
Erschreckend ist, dass selbst bis in die Linke diese Volksgemeinschaftshaltung hineinreicht.
Das ein Staat verteidigungsfähig ist, ist normal. Aber wir sollen ja „kriegstüchtig“ werden und das sagt alles.
Ich bedauere heute, die Kalaschnikow freiwillig abgegeben zu haben, im gesellschaftspolitischen Kontext.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Maik Weidenbach
Fähnrich a.D. der NVA der Deutschen Demokratischen Republik (der einzigen deutschen Friedensarmee) Mitglied der Regionalgruppe „Rosa Luxemburg“ Plauen/Vogtland
Alexander Schade, RG Plauen/Vogtland Manuela Reinhardt, RG Plauen/Vogtland VP-Oberkommissar a.D. Klaus-Dieter Erber, RG Dresden Oberstleutnant a.D. P. Heinrich Feldwebel a.D. Mirko Gehring Major a.D. Ralf Krüger, RG Dresden:
Ich stimme dieser Erklärung zu und ergänze mit folgenden Sätzen:
Aus der Zeit nach der Entlassung nach 15 Jahren – und nun also wieder aktuell:
„Ich habe einem Herrn (unserem Volk- unserer Heimat) gedient! - Einem 2. Herrn diene ich nicht!“
Und aktuell:
„Wer seine Heimat nicht liebt – nicht lieben darf, nicht lieben soll, der/die wird auch diese (Nicht-) Heimat auch nicht verteidigen wollen! Erst recht nicht mit seinem/ihrem Leben!!
Ralf Krüger
Oberleutnant a.D. Andreas Kahl, RG Rostock Oberstleutnant a.D. Ralf Bäde, RG Leipzig Oberleutnant, a.D. Hans-Joachim Gültner:
Nie würde ich mich für eine Angriffskrieg der Bundeswehr benutzen lassen und durch die Russische Föderation besteht für mich keine Bedrohung! Hans-Joachim Gültner
Oberst a.D. Harald Standfuß Oberst a.D. Dieter Kulitzscher, RG Leipzig Oberstleutnant a.D. Klaus Bühling, RG Erfurt:
Ich habe von 1966 bis 1990 in der NVA, der einzigen Friedensarmee in der deutschen Geschichte gedient. Darauf bin ich stolz. Auch habe ich einen Fahneneid auf mein Vaterland geschworen und das war die DDR. Ich habe den Fahneneid des Herren Eppelmann abgelehnt und niemals die Uniform der Bundeswehr angezogen, obwohl es verlangt wurde! Ich bin sehr positiv überrascht über die entschieden ablehnende Stellungnahmen vieler ehemaliger NVA Soldaten aller Dienstgrade. Klaus Bühling
Oberleutnant a.D. Siegmund Mai, RG Leipzig:
Stimme der Erklärung voll inhaltlich zu, trotz der Tatsache, ich als 80- jähriger wohl nicht in Frage komme. Siegmund Mai
Leutnant a.D. Frank Telemann, RG Schwerin:
Mit Bewusstsein und Achtung habe ich den Fahneneid auf mein Vaterland, die Deutsche Demokratische Republik, geschworen und mir schon damals ein klares Feindbild angeeignet. Dieses ist noch heute existent und bewahrheitete sich. Ich war Militärangehöriger der einzigen Friedensarmee in der Geschichte Deutschlands und meinen freiwilligen, langjährigen Ehrendienst in der NVA leistete ich mit Stolz. Dies demonstriere ich auch heute noch. Immer und überall. Alle meine Prinzipien "über den Haufen zu werfen", die Uniform der Bundeswehr zu tragen und in die NATO integriert zu sein, war nie ein Thema für mich. Voller Überzeugung stimme ich also den Ausführungen und der Erklärung des Gen. Major a.D. Reinhard Parchmann uneingeschränkt zu. Frank Telemann
Hauptmann a.D. Michael Linger:
Den Eid hat man fürs ganze Leben, bis zum Tod. Für die erste deutsche Armee, die keine Kriege geführt hat. Sie stand für die Landesverteidigung. Michael Linger
Günter Wöhner Oberst a.D. Wilfried Beyer, Freunde der Grenzkompanie Posseck Hauptmann a.D. Gunar Döscher, RG Vogtland/Erzgebirge Spühler, Andreas Hauptmann a.D. Peter Düskow, RG Potsdam Oberst a.D. Herbert Prauß, Vorsitzender des Verbandes
Natürlich stimme ich der Erklärung zu, wir haben sie ja gemeinsam erarbeitet. Trotzdem ein Dankeschön an die Genossen von Stralsund, die hier viel Initiative gezeigt haben und ganz besonders an den Gen. Proksch! Sein Lied hat das ausgedrückt, was mich zu diesem Problem immer wieder bewegt. Natürlich hat man uns viel genommen, unsere Welt, die Existenz manchem die Heimat und nicht wenigen die Freiheit in fadenscheinigen Prozessen. Aber eins konnte uns niemand nehmen - das ist unsere Ehre - und die ist nicht käuflich! Herbert Prauß
Uwe Krause Stabsoberfähnrich a.D. Werner Rudolph, Mitglied d. Verbandes Oberstleutnant a.D. Erhard Heinze, RG Bautzen/Oberlausitz Oberfeldwebel a.D. Rüdiger Braun, RG Erfurt:
Ich stimme der Erklärung des Verbandes voll zu. Mit Stolz habe ich in den Reihen der NVA gedient und einen kleinen Beitrag zur Erhaltung des Friedens in der DDR geleistet. Das Deutschland wieder kriegstüchtig werden soll,erschüttert mich. War Deutschland nicht schon einmal kriegstüchtig und hat sehr viel Leid über die Völker gebracht. Ich habe viele Freunde in Russland, Polen und CS. Ich werde nie in einer Armee dienen, die wieder Leid über andere Völker bringt. Mein grosser Wunsch ist es, egal welche Nationalität,das wir gemeinsam an einem Tisch sitzen, Lachen,uns gut verstehen und gemeinsam den Frieden sichern. Rüdiger Braun
Burkhard Pflug, Sprecher des Karl-Liebknecht-Kreis Sachsen-Anhalt Karl-Heinz Gläser, Sprecher des Karl-Liebknecht-Kreis Sachsen-Anhalt
Standpunkt des Karl-Liebknecht-Kreises Sachsen-Anhalt als Brief an den Bundestagsabgeordneten Dietmar Bartsch (bitte hier klicken)
Oberstleutnant a.D. Günther Henschel, RG Erfurt Gefreiter a.D. Hans-Joachim Schuster, RG Bautzen/Oberlausitz Oberstleutnant a.D. Michael Junghans, RG Bautzen/Oberlausitz Unteroffizier a.D. Marco Adler:
Die Politiker die solche irrigen Ideen haben, sollten sich vor Augen führen, dass alle ehem. NVA Angehörige für die Zeit ihres Wehrdienstes weniger Rentenpunkte als Wehrdienstleistende in der alten BRD erhalten. Bis zum Lebensende sind wir deutsche Staatsbürger 2.Klasse.
Ehem. NVA Soldaten erhalten nur 0,75 Rentenpunkte pro Jahr ihrer Dienstzeit.
Ehem. BW Soldaten erhalten 1,0 Rentenpunkte pro Jahr ihrer Dienstzeit.
Das allein ist schon ein Grund keinen Finger für dieses Land zu rühren. Marco Adler
Feldwebel a.D. Roland Block, RG Schwerin
Diesem System keinen Mann und keinen Groschen! Roland Block
Hauptmann a.D. Hans-Dieter Ammer, RG Vogtland/Erzgebirge:
Meine Zustimmung zur Erklärung kommt aus innerer Überzeugung.
Die Formulierungen darin sind m. E. noch viel zu zurückhaltend gewählt.
Ich finde es schon sehr bemerkenswert, wenn ein LINKER wie Bartsch, der ja wohl mal in Moskau studiert haben soll, solche Forderungen erhebt. Wie weit muss man ideologisch gesunken sein, sich zum Fürsprecher für das neue Kriegsgeheul zu machen.
Die Maske ist offensichtlich gefallen. Hat Bartsch vergessen, wie die ehemaligen NVA/GT Angehörigen 1989/90 von den neuen Machthabern abserviert wurden?
Zum Teil mit gravierenden sozialen Folgen für die Familien?
Wir ehemaligen GT/NVA Soldaten/Uffz/Offz. haben in der DDR getreu dem Fahneneid gedient und das lassen wir uns nicht streitig machen.
Dieses Ansinnen von Bartsch kann und muss man entschieden verurteilen!
Hans-Dieter Ammer
Obermaat a.D. Jan Kresser seinen ausführlichen Standpunkt siehe hier
Feldwebel a.D. Roland Block seinen ausführlichen Standpunkt siehe hier
Oberst a.D. Dr. Dieter Deutscher, RG Bautzen/Oberlausitz Oberstleutnant a.D. Axel Müller, RG Bautzen/Oberlausitz Gefreiter a.D. Günter Henning, RG Bautzen/Oberlausitz Major a.D. Rüdiger Thürling, RG Bautzen/Oberlausitz Unterfeldwebel a.D. Hartmut Genzel, RG Bautzen/Oberlausitz Oberstleutnant a.D. Eberhard Berndt, RG Bautzen/Oberlausitz Oberleutnant a.D. Wolfgang Haaser, RG Bautzen/Oberlausitz Fregattenkapitän a.D. Jürg Hebestreit, RG Bautzen/Oberlausitz
im Auftrag des Verbandes:
directed by Kapitänleutnant a.D. Karsten Proksch in collaboration with Katjuschka Productions
Stand: 08.10.2025
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