Die USA wollen in Nachbarländern Syriens "gemäßigte syrische Rebellen" für den Kampf
gegen den IS, radikale Rebellengruppen und die reguläre syrische Armee ausbilden.

Friedenspolitische Mitteilungen aus
der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein
LP 018/15 – 26.01.15

Die US-Streitkräfte wollen Ausbilder in den Mittleren Osten entsenden

Von Jon Harper STARS AND STRIPES, 16.01.15
( www.stripes.com/news/us/us-troops-to-deploy-to-middle-east-to-train-syrian-rebels-1.324150)

WASHINGTON – US-Soldaten bereiten sich auf einen Einsatz im Mittleren Osten vor; nach Auskunft von Pentagon-Mitarbeitern sollen sie dort gemäßigte syrische Rebellen ausbilden.

Rund 400 Ausbilder und eine ungenannte Zahl unterstützender Personen würden zu Beginn des Frühjahrs in Saudi-Arabien, in der Türkei und in Katar mit der Ausbil dung beginnen, teilte Cmdr. (Korvettenkapitän, w.) Elissa Smith, eine PentagonSprecherin, mit.

"Ihre Anzahl könnte – abhängig von der Zahl der Kurse und Kursteilnehmer und anderen Variablen schwanken," erklärte Frau Smith in einer E-Mail.

Der Pressesekretär des Pentagons, Rear Adm. (Flottillenadmiral) John Kirby, sagte vor Reportern, die Gesamtzahl der entsandten Ausbilder und des Unterstützungs personals könnte auf über 1.000 ansteigen.

Es wurde nicht mitgeteilt, welche US-Militäreinheiten die Ausbilder stellen werden. Kirby ließ aber durchblicken, dass eine Mischung von Soldaten der Special Forces und der regulären Truppen entsandt werde.

Col. (Oberst) Ed Thomas, ein Sprecher des Chefs des US-Generalstabes General Martin Dempsey, äußerte, der Einsatz werde "bald" beginnen, der genaue Termin stehe aber noch nicht fest.

Rear Adm. Kirby sagte, die ersten Soldaten könnten schon nächste Woche ihre Einsatzbefehle erhalten.

Die Entsendung von Ausbildern erfolgt im Rahmen der Bekämpfung der Terrororganisati on Islamischer Staat / IS durch die USA und eine internationale Koalition; der IS be herrscht bereits große Gebiete in Syrien und im Irak.  Im Irak sind schon rund 1.220 US-Soldaten damit beschäftigt, die irakischen Sicherheitskräfte und  die  kurdischen Peschmerga (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Peschmerga)  auszubilden  und  auf  eine Großoffensive gegen den IS vorzubereiten.

Col. Thomas teilte mit, die gemäßigten syrischen Rebellen würden einzeln und in Gruppen an Handfeuerwaffen und schweren Waffen ausgebildet.

"Die syrischen Kämpfer durchlaufen eine infanteristische Grundausbildung," fügte er hinzu.

Derzeit finden unter dem Kommando des U.S. CENTCOM (s. www.luftpost-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP20714_291214.pdf) in Syrien und im Irak Luftangriffe statt, mit de nen der IS militärisch geschwächt werden soll. An dem Luftkrieg sind auch Koalitionspart ner aus dem Mittleren Osten und aus Europa beteiligt.

Nach Angaben von Pentagon-Mitarbeitern wollen sich einige Staaten dieser Koaliti on auch mit eigenen Trainern an der Ausbildung gemäßigter syrischer Rebellen be teiligen. Kirby sprach von Saudi-Arabien, der Türkei, Katar und zwei weiteren Staa ten, deren Namen er nicht nennen wollte, weil ihre offizielle Zustimmung noch nicht vorliege.

Col. Thomas ergänzte, wie viele US-Ausbilder letztlich entsandt würden, hänge von der Zahl der Ausbilder ab, die aus anderen Staaten kämen.

Rear Adm. Kirby sagte, die anderen Mitglieder der Koalition hätten "Hunderte" von Ausbil dern versprochen, genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor.

Das Pentagon hofft, je nach Entwicklung des Konfliktes jährlich bis zu 5.000 gemäßigte syrische Rebellen ausbilden zu können. Die ausgebildeten gemäßigten Rebel len sollen nicht nur den IS, sondern auch radikale syrische Rebellengruppen und das Assad-Regime bekämpfen.

"Ziel des Ausbildungs- und Ausrüstungsprogramms für gemäßigte syrische Rebellen sei die Befreiung des syrischen Volkes, die Stabilisierung der unter Kontrolle der syrischen Opposition befindlichen Gebiete und die Schaffung der Voraussetzungen für eine Ver handlungslösung des Syrien-Konflikts; zuerst müssten die Ausgebildeten aber eine Offen sive gegen den IS starten, betonte Frau Smith.

Kirby teilte mit, die für die Ausbildung vorgesehenen Rekruten seien noch nicht ausgewählt,  darüber  werde  noch  mit  den  Rebellenführen  verhandelt.  Außerdem würden alle Rekruten vor Beginn der Ausbildung noch einmal gründlich überprüft.

Die Ausbilder sollen von bewaffneten US-Soldaten vor Insider-Angriffen, wie sie in Afghanistan vorkamen, geschützt werden.

"Wir wissen, dass wir eine schwierige Aufgabe vor uns haben und immer wachsam sein müssen," gab Kirby zu bedenken.

Die  Ausbildung  der  Rekruten  werde  mehrere  Monate  dauern,  bevor  man  sie  in Kampfeinsätze schicken könne, ergänzte er.

Die  Frage,  ob  sich  die  von  US-Ausbildern  geschulten  gemäßigten  Rebellen  im Kampf gegen gut ausgerüstete Gegner bewähren, bleibt offen.


(Wir haben den Artikel komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in Klammern versehen. Mit diesem seltsamen US-Ausbildungsprogramm wird der von den USA ange zettelte Syrien-Konflikt allenfalls bis zur totalen Zerstörung des Landes verlängert. Außer dem wird klar, das es nur vordergründig um die Bekämpfung des Islamischen Staates, in Wirklichkeit aber um den Sturz Assads geht.)

Bemerkung: Im Artikel folgt an dieser Stelle der englische Originaltext.

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