Einschätzung unseres 4. Stammtisches

Von Oberstleutnant a.D. Dipl.Phil. Siegfried Kunze
in Zusammenarbeit mit Stabsfähnrich a.D. Dipl.Ing. Peter Blümer

Am 20.06.2017 fand der 4. Stammtisch der „Interessen-gemeinschaft 11.- MSD“ und der Regionalgruppe Halle des „Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der GT der DDR“ statt. Daran nahmen 25 Teilnehmer und 4 Frau-en teil. Als Referenten hatten wir den Stabsfähnrich a.D. Peter Blümer gewonnen. Er ist jetzt Vorstandsmitglied des Fördervereins „Militärhistorisches Museum Anhalt“ in Des-sau-Roßlau und hat während  seiner aktiven Dienstzeit in der NVA, 13 Jahre im Funkaufklärungs-Regiment 2 (FuAR-2)  „Hans Jahn“ ( Namensverl.: 01.3.1970) gedient. Bei Auflö-sung der NVA, am 03.10.1990 war er Leiter der Funkzentra-le des Zentralen Funkdienstes der NVA.
Daraus resultiert auch das Thema seines Vortrages: „Von der Gruppe Radio-Aufklärung zum Zentralen Funkdienst der NVA“.

Er sprach in sehr anschaulicher Weise über die historische Entwicklung der NVA-Funkaufklärung.
Die im Jahre 1953 aufgestellte „Gruppe Radio-Aufklärung“, nahm eine stetige Entwicklung über die Funkpeilkompanie zum Funkaufklärungsbataillon, der anschließenden Erwei-terung zum Regiment und schließlich die beginnende Um-wandlung in den Zentralen Funkdienst als Leitorgan der ge-samten NVA-Funkaufklärung.
Seine Ausführungen waren gekennzeichnet durch ein aus-gezeichnetes Fachwissen, durch einen sehr hohen Erfah-rungsschatz und eine gute, verständliche Darlegung des Inhaltes. Er begann diese Ausführungen mit einem allge-meinen Überblick über die vorhandene funkelektronische stationäre, später auch mobile Aufklärungstechnik, deren Reichweite in hunderten von Kilometern, Vieles erfasste und ortete. Diese modernste funkelektronische Technik, von sowjetischen, ungarischen tschechoslowakischen und DDR Spezialisten im Laufe der Jahre weiterentwickelt, gehörte zum festen Bestandteil der Funkaufklärung der NVA. Mit Bildern, Schemen und Statistiken veranschaulichte er die Inhalte seines Vortrages, zeigte Strukturelemente, Dislozierungen verschiedener Einheiten des Trup-penteils, ihre Aufgabenbereiche, technische Entwicklungen und ihre Ausrüstungen auf.
Einige höhere Offiziere und Generale, deren Namen während seines Vortrages fielen, waren uns aus gemeinsamer früherer Tätigkeit im Divisionsstab der 11. MSD bekannt.
Er erläuterte auch die Arten der ehemaligen Systeme zum Abhören und Eindringen in gegnerische Funkbeziehungen. Anhand vieler Fotos und dem Einspielen von Originalaufnahmen des NATO-Funk-verkehres, Genosse Blümer die Arbeit der Horchfunker anschaulich darstellen.
Die anschließende Diskussion mit  Fragen und Antworten rundete das Bild eines sehr anspruchsvollen und gelungenen Stammtisches ab.
Mit diesem 4. Stammtisch hat sich auch die Zusammenarbeit zwischen den NVA-Traditionsgruppen aus Halle/S und dem „Militärhistorischen Museum Anhalt“ in Dessau-Roßlau weiter gefestigt.