5. Traditionstreffen
der „Interessengemeinschaft  11. MSD“ in HALLE/Saale

Von Oberstleutnant a.D. Dipl.Phil. Siegfried Kunze Sprecher der „IG- 11. MSD“
und Mitglied des Vorstandes der Regionalgruppe Halle des „Verbandes zur Pflege….“

5. Traditionstreffen

Am 21.10.2016 führten wir das 5. Traditionstreffen der „Interessengemeinschaft 11. MSD“ in der Gaststätte „Bergschänke“ in Halle-Nietleben durch, das wir gemeinsam mit der Regionalgruppe Halle des „Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR“ vorbereiteten. Dieses Treffen stand ganz im Zeichen des 60. Jahrestages der Gründung der Nationalen Volksarmee und des 60. Jahrestages der Indienststellung der 11. Motorisierten Schützendivision. Unserer Einladung folgten 66 Kameraden, darunter 16 Ehefrauen, welche bei ihrem Eintritt in die Gaststätte eine rote Rose erhielten. Die Teilnehmer am Treffen waren aus Dresden, Berlin, Strausberg, Potsdam, Riesa, Gera, Dessau dem Harz, aus dem Mansfeldischen und Thüringschen und natürlich aus Halle/S und Umgebung angereist.

5. Traditionstreffen

Pünktlich 13.00 Uhr habe ich das 5. Traditionstreffen eröffnet und die Teilnehmer herzlich begrüßt. Kurz vor Ende meiner Begrüßungsrede wurde ich jäh durch einen lauten Intervall-Sirenenton unterbrochen. (das sah der interne Ablauf so vor). Ich sagte danach: „Gefechtsalarm, alle verlassen sofort ihre Geschäftszimmer und begeben sich auf ihre Plätze in den Gefechtsfahrzeugen, die draußen in Form eines Omnibusses stehen, eine Rekognoszierung mit 2 OP ist die Aufgabe“. (Während ich diese Worte sprach, setzte ich eine Panzerhaube auf, um auch vorbereitet zu sein). Eine kurze Überraschungsfahrt mit einem Omnibus war in den Einladungen angekündigt worden.

5. Traditionstreffen 5. Traditionstreffen

Nachdem alle Genossen in dem Omnibus Platz genommen hatten, übernahm Oberstleutnant a.D. Ernst Witthuhn die Führung der „Marschkolonne“ und damit auch die Sprechanlage. Der erste Halt wurde am Standort der „Otto-Brosowski-Kaserne“ in Halle-Lettin durchgeführt, wo der Stab der 11. MSD und mehrere Einheiten untergebracht waren. Alle Dienst- und Unterkunftsgebäude, der Küchentrakt und die Garagenkomplexe waren abgerissen worden. Ab dem Jahre 2012 entstanden auf diesem Areal moderne Ein- und Mehrfamilienhäuser das „Waldstraßenviertel“. Genosse Witthuhn erläutert mit bewegenden Worten den Einzug des Divisionsstabes im Januar 1971 in die neu erbaute Kaserne und verwies auf die in vielen Jahren erfolgreiche Führungstätigkeit der Angehörigen des Stabes für die Erhöhung von Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft aller Truppenteile und Einheiten der 11. MSD. Die Teilnehmer der Omnibusfahrt haben zu unterschiedlichen Zeiten in diesen Gebäuden ihre militärischen Pflichten ehrenvoll erfüllt und schauten mit etwas wehmütigen Blicken auf die Stellen wo einst ihre Dienst- bzw. Arbeitszimmer waren.

5. Traditionstreffen 5. Traditionstreffen

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Wir fahren weiter in das Neubauviertel Heide-Süd. Genosse Witthuhn übergibt nun das Mikrofon dem Oberstleutnant a.D. Gerold Möller. Dieser kennt sich hier gut aus, weil er hier wohnt. Dieses Wohnviertel Heide-Süd ist deshalb für alle Mitfahrenden so interessant, weil es auf dem Gelände der sowjetischen „27. Garde-Mot.-Schützendivision“ unserer Patendivision, errichtet wurde. Unsere brüderlichen, freundschaftlichen Beziehungen zeigten sich in gemeinsamer Gefechtsausbildung, sportlichen Wettkämpfen und kulturelle Veranstaltungen. Wir gratulierten den Sowjetsoldaten mit Grußadressen zu Gedenk- und Festtagen und gestalteten so das Verhältnis echter Waffenbrüderschaft. Diese Erinnerungen waren Gesprächsthemen im Omnibus, aber noch tiefgründiger, nach Rückkehr in die „Bergschänke“. Hier wurden wir von 6 Musikern der „Brachwitzer Musikanten“ empfangen. Ich hatte diese Kapelle, (eigentlich 12 Mann) für unser Treffen gewonnen, da in dieser Truppe auch 4 Mann mitspielen, die dem ehemaligen Stabsmusik-Korps Halle der 11. MSD angehörten. Der Leiter, Oberfähnrich a.D. Siegfried Zimmermann, erklärte sich sofort bereit, unser Treffen musikalisch zu umrahmen. Dieses gestaltete sich zu einem weiteren Höhepunkt unseres 5. Traditionstreffens. Die Musikanten spielten auch während der gemeinsamen Kaffeetafel fast ohne Pause. Sie erhielten während des Auftrittes und am Schluss viel Beifall.

5. Traditionstreffen 5. Traditionstreffen

Die Chefin der Gaststätte hatte uns 2 Räume zur Verfügung gestellt. Hier konnten wir auch eine kleine Ausstellung organisieren. Oberstleutnant a.D. Gerold Möller hatte eine Tafel zum Thema: „Entwicklung der „Interessengemeinschaft 11. MSD“ und der Regionalgruppe Halle des „Verbandes zur Pflege….“ mit Bildern und Dokumenten zusammengestellt und ich habe 4 Bildtafeln mit Bildern und etwas Text von unseren 4 vorangegangenen Traditionstreffen mitgebracht. (Diese 5 Tafeln hatten wir schon in Demen am 27.02. vorgestellt). Mehrere Teller und Bierkrüge mit NVA-Motiven, sowie Urkunden, Bilderalben ergänzten unsere Schau.

5. Traditionstreffen

Die Genossen vom „Militärhistorischen Museum Anhalt“ aus Dessau-Roßlau hatten einen Nach-richten-Soldaten (Schaufensterpuppe) in Feld-dienstuniform mit einer Kabeltrommel vor der Brust und 3 Halbbüsten in NVA-Uniformen (General, Offizier und Unteroffizier) und andere Souvenirs mitgebracht. Der Major a.D. Dietmar Eisemuth, ehemaliger Angehöriger des PiB-11 Zeithain, hatte die Nachbildung der Truppenfahne mitgebracht. Diese Mini-Ausstellung wurde von allen Teilnehmern als sehr gelungen eingeschätzt. Nach dem Kaffee-trinken verlas Oberst a.D. Günter Gnauck das Festreferat von Generalmajor a.D. Olivier Anders, ehemals K-11. MSD, der aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme, noch am Morgen des 21.10. absagen musste. Er hatte seine Ausführungen über Internet uns zugesandt. Diese zeigten die Entwicklung der 11. MSD zu einem kampfstarken, immer gefechtsbereiten, technisch modern ausgerüsteten und hervorragend ausgebildeten Großverband der NVA auf, der alle Aufgaben in der Gefechtsausbildung, ebenso wie alle Kontrollen und Inspektionen mit guten und ausgezeichneten Ergebnissen erfüllt hatte. In seiner Rede bedankte er sich bei allen ehemaligen Angehörigen der 11. MSD für die hervorragenden Leistungen, die sie in der 34-jährigen Geschichte der Division im Kampf um die Erhaltung des Friedens gebracht haben. Gleichzeitig verwies er auf den „Aufruf Soldaten für den Frieden“, der vor 2 Jahren vom „Verband zur Pflege der Traditionen der NVA“ verabschiedet wurde und heute noch volle Gültigkeit besitzt. Dieser Aufruf wurde auch von mehr als 70 Angehörigen der 11. MSD unterschrieben und bleibt weiterhin Grundlage für unsere Gesprächsrunden, um der drohenden Kriegsgefahr, die durch die Osterweiterung der NATO deutlich wird, Einhalt zu gebieten. Heute, zu unserem Treffen, hatte Oberstleutnant a.D. Manfred Kamprad Listen ausgelegt, in denen sich 16 Genossen mit Unterschrift zu diesem Aufruf bekannten. Nach Verlesen des Festreferats wurde Oberst a.D. Gnauck ans Telefon gerufen. Der ehemalige Minister für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral a.D. Heinz Keßler, übermittelte den Anwesenden herzliche Kampfesgrüße.

5. Traditionstreffen

Er beglückwünschte sie zum 60. Jahrestag der Aufstellung der 11. MSD und wünschte dem 5.Traditionstreffen der „Interessengemeinschaft der 11. MSD“ vollen Erfolg. Gleichzeitig brachte er seine Freude über die Traditionsarbeit für die 11. MSD zum Ausdruck. Auch Generaloberst a.D. Fritz Streletz, Chef des Hauptstabes der NVA ließ über den anwesenden Generalmajor a.D. Sebald Daum, beste Kampfesgrüße an alle ehemaligen Angehörigen der 11. MSD ausrichten. Ein Grußschrei-ben an die Teilnehmer des 5.Traditionstreffens schickte auch der Vorsitzende der Regionalgruppe Leipzig des „Verbandes zur Pflege…..“ Oberst a.D. Friedemann Munkelt. Auch er beglückwünschte die Teilnehmer zu dem Jubiläum und wünschte dem Treffen vollen Erfolg. Der langjährige K-11. MSD, Generalmajor a.D. Dr. Manfred Zeh, richtete einige Worte an die Kameraden und dankte besonders den Ehefrauen, die den Männern, wenn sie bei Schießetappen oder bei Truppenübungen ihre militärischen Aufgaben erfüllten, alle Arbeiten bei der Kindererziehung und vieles andere abnahmen. Danach fanden angeregte Gespräche an den Tischen statt. Viele Kameraden hatten sich einige Jahre, oft Jahrzehnte nicht gesehen, sodass in den persönlichen Gesprächen, neben den Austausch von Erfahrungen, auch das Wohl der Familien eine wichtige Rolle spielte. Die Zeit verging wie im Fluge. Für die vielen Fotos, welche die 3 Fotografen, die Oberstleutnante Manfred Kamprad und Werner Rammelt, aber auch die Genossin Gisela Niedack „schossen“, möchte ich mich herzlich bedanken. Es wurde neben einem Gruppenfoto, viele Erinnerungsfotos mit zwei oder drei ehemaligen Kampfgefährten gemacht und auch Wohnanschriften und E-Mail Adressen ausgetauscht. Gegen 17.30 Uhr war Abendbrot angesagt und danach wurde das gemütliche Beisammensein fortgesetzt. Als gegen 20.00 Uhr das 5. Traditions-treffen ausklang, haben sich alle Teilnehmer bei den Veranstaltern für die gute inhaltliche Gestaltung, für die Überraschungen, den gesamten Ablauf herzlich bedankt. Alle versprachen, im nächsten Jahr zum 6. Traditionstreffen wiederzukommen. An dieser Stelle möchte ich auch dem Gaststättenteam der „Bergschänke“ und ihrer Leiterin, Frau Liebsch, ebenfalls den Dank für die ausgezeichnete und schnelle gastronomische Betreuung aussprechen. Wir können einschätzen, das 5. Traditionstreffen mit den Angehörigen der ehemaligen 11. MSD war ein voller Erfolg. Er gibt uns Mut, die Traditionsarbeit erfolgreich weiterzuführen, mit dem Ziel, die Wahrheit über die NVA und unsere 11. MSD zu verbreiten und den nachfolgenden Generationen diese Wahrheit zu vermitteln.

Weitere Impressionen vom Treffen

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