Genosse  Admiral a.D. Theodor Hoffmann sprach am 25.11.2014 in der Regionalgruppe Stralsund/Rügen zum Thema 

25 Jahre friedliche Revolution

 

So lauten allerdings auch viele Überschriften der medialen Berichterstattungen in den letzten Monaten. Die sogenannten Bürgerrechtler - sie fühlen sich als Helden Ihrer Zeit - stellen sich in den Vordergrund bei der Vorbereitung des Beitritts der DDR zur BRD und bringen sogar den Altkanzler Kohl in Rage, der sich wohl wegen seiner Verdienste bei der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten zu wenig gewürdigt sieht.

Die Bürgerrechtler rühmen sich ihrer Taten bei den gewaltlosen Veränderungen in der DDR und helfen der heutigen Politik bei der Darstellung unserer Republik alsUnrechtsstaat wo sie nur können. Man kann zu dem Eindruck kommen, als hätten führende Köpfe der heutigen Politik große Angst vor dem Beispiel der DDR als eine Alternative für ein besseres und gerechteres Leben der gesamten Bevölkerung. Mich jedenfalls haben 25 Leben in der Bundesrepublik Deutschland nicht davon überzeugt, dass ich in einer besseren Gesellschaftsordnung lebe. Im Gegenteil. Wie wir fest-stellen können, lebt mindestens ein Drittel der Bevölkerung in Armut.

Unsere Regionalgruppe, Vertreter von ISOR, Rotfuchs und den Linken wollten unsere Kenntnisse über die Ereignisse im Herbst 1989/90 bestätigt wissen und haben Admiral Theodor Hoffmann als ehemaligen Verteidigungsminister gebeten, über die Vorgänge in dieser Zeit aus der Sicht der Regierung zu berichten. Er hat anschaulich über die Ursachen berichtet und dargelegt, wie sich die Ereignisse entwickelt und zugespitzt haben und welche Entscheidungen die Regierung getroffen hat, um die Ereignisse nicht in bewaffnete Auseinandersetzungen ausufern zu lassen. In den Veröffentlichungen im KOMPASS Sonderausgabe Nr. 1 und 2 war darüber bereits Interessantes zu lesen.

Die Teilnehmer an unserer Veranstaltung, die zu dieser Zeit mehrheitlich ja auch in verantwortlichen Dienststellungen waren, fühlten sich durch die Informationen unseres ehemaligen Ministers in ihren Handlungen bestätigt.

Wenn die Zeitschrift Die Bundeswehr Nr. 11/2014 einen Artikel veröffentlicht, in dem vom Glück der Friedfertigkeit berichtet wird, dann findet man darin auch eine Bestätigung unserer Entscheidungen und Handlungen.

Zitat: Zur Gewaltlosigkeit gehörten – wie immer – wenigstens zwei: die einen, die auf der Straße Keine Gewalt! forderten, und die andere, die das Format aufbringen mussten, keine Gewalt anzuwenden. Im Widerstreit zwischen Pflicht, Zweifel, und der Verantwortung vor dem Volk, haben sie sich für das Volk entschieden. Besonnenheit und Vernunft haben sich durchgesetzt und nicht der Treueschwur zu einem kollabierenden System.

Hier hat man unseren Fahneneid bewusst in das falsche Licht gerückt. Der Anfang des Zitats ist schon bemerkenswert.

Auch der erste Ministerpräsident nach den Märzwahlen 1990 hat sich in seiner Rede am 18.03.2010 vor dem Deutschen Bundestag so geäußert:

Zitat: Aber wir müssen auch immer wieder feststellen, dass eine weitere Ursache für den gewaltlosen Verlauf der Ereignisse dort zu suchen ist, wo die Waffen waren und bei denen, die über Ihren Einsatz zu entscheiden hatten. Auch dafür dürfen wir dankbar sein.

In ISOR aktuell Nr. 11/2014 wird folgende Aussage veröffentlicht:

Der anerkannte Bürgerrechtler, Pfarrer Friedrich Schorlemmer hat bei aller kritischen Einschätzung der DDR folgende bemerkenswerte Aussage getroffen:

Dieser sozialistische Staat war ein Mutterstaat, eine nährende und Geborgenheit stiftende Amme und zugleich strenger Vaterstaat. Hier existierte durch Verfassung verbrieft, der Hort des Friedens, in dem Lehren aus der deutschen Geschichte gezogen worden sind, wo jeder ein Recht auf Arbeit, Bildung, Gesundheit, Kultur, Sport, Freizeit und Erholung, ein Recht auf Fürsorge im Alter und bei Invalidität hatte, wo auch Glaubens- und Gewissensfreiheit als gewährleistet galten.

Solche Aussagen sollten wir durchaus in unseren Gesprächen, vor allem mit unseren Kindern und Kindeskindern nutzen. Manchmal ist es erschreckend, wenn man feststellen muss, welche Wirkung die heutigen Medien erzielt haben.

Unserem Admiral sagen wir hier noch einmal herzlichen Dank für seine klaren Worte und wünschen allen eine gute Zeit, ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes und freundliches Jahr 2015.

 

Kapitän zur See a.D. Werner Murzynowski
Vorsitzender der Regionalgruppe Stralsund/Rügen

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