Alternative Einheitsfeier am 03. Oktober 2012 in Strausberg

Seit mehreren Jahren organisiert ein linkes Vereinsbündnis Anfang Oktober eine alternative Einheitsfeier. So luden auch in diesem Jahr die Regionalgruppen von ISOR, RotFuchs, des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA/GT, GRH, Bürgerverein Hegermühle, Die LINKE und die DKP zur 5. Alternativen Einheitsfeier in die Parkkantine des Sport- und Erholungsparks ein. Wie bei Veranstaltungen dieser Art gewohnt, gab es auch in diesem Jahr wieder ein volles Haus. Es ist die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen der so genannten deutschen Einheit, die Ungleichbehandlung bei Renten und Löhnen, es sind die Geschichtslügen und das Kriegsengagement der Bundesrepublik Deutschland, die am 3. Oktober bei vielen ehemaligen DDR-Bürgern kein Verlangen nach Volksbelustigung und Kneipentouren aufkommen lassen.

Der Referent, Oberstleutnant a.D. Walter Müller, Mitglied des Ältestenrates unseres Verbandes, brachte es schon eingangs seiner Rede auf den Punkt, indem er ausführte:
"Die täglichen Medienschlagzeilen über Kriege, allerorts Mord und Todschlag, Rettungsschirme und Naziaufmärsche, Lobbyismus und Korruption in Politik und Wirtschaft, Notstände in Krankenhäusern und Altersheimen, über den Verfall von Moral uns Anstand, ja sogar die Niveaulosigkeit der täglichen Fernsehprogramme, bei all diesen Widerwärtigkeiten erinnern wir uns gern an die DDR. Die Bundesregierung ist selber schuld, wenn die DDR aus unserem Gedächtnis nicht verschwindet. Die Warnung des Bundespräsidenten vor einer Verklärung der DDR, hat nichts anderes als die Verklärung der Bundesrepublik Deutschland zum Ziel. So etwas wie die DDR darf sich in Deutschland nicht wiederholen. Vor nichts haben die Herrschenden in diesem Lande mehr Angst, als dass sie vom Volke einmal zum Teufel geschickt werden.“

In den weiteren Ausführungen über Stärken und Schwächen des Sozialismus im 20. Jahrhundert, fanden auch Worte von Professor Jürgen Kuczynski und der Theaterschauspielerin Käthe Reichel über das Scheitern der DDR eine Hervorhebung. Ein Zitat aus dem Kommunistischen Manifest von Marx und Engels, das erst kürzlich anlässlich seiner Herausgabe vor 150 Jahren von der UNESCO in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde, verlieh den Ausführungen kämpferische und optimistische Akzente.

Im Anschluss daran übernahm der aus Berlin-Kreuzberg stammende Gerald Wolf die Initiative. Sein satirisches Programm „Immer uff dieselbe Stelle“, setzte sich schonungslos mit aktuellen Zeiterscheinungen auseinander. Ein herzlicher Beifall belohnte ihn.

Am Ende der Veranstaltung stimmten die Teilnehmer der angefügten Willenserklärung zu, die drei Stunden vorher bereits in ähnlicher Form auch von den Besuchern der Protestveranstaltung des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden e.V. im UTI-Kino Berlin verabschiedet wurde.

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