Gedenken in Kienitz

Eindringliche Mahnung zum Frieden
31. Januar 2017

von Kapitän zur See a.D. Gerhard Matthes

Gedenken in Kienitz

Am 31. Januar  2017 versammelten sich am Panzerdenkmal in Kienitz ca.  60 Einwohner des Dorfes, Bewohner  umliegender Ortschaften sowie Vertreter der Politik und des öffentlichen Lebens, um an die Errichtung des ersten Brückenkopfes auf dem Westufer der Oder zu erinnern sowie die im Kampf gefallenen Rotarmisten zu ehren und allen Toten des 2. Weltkriegs zu gedenken.
Der Bürgermeister der Gemeinde Letschin, zu der der Ort Kienitz gehört, konnte mit Jewgeni Alechin und Konstantin Nefedow zwei Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation begrüßen. Gekommen waren auch u.a. der Landrat des Kreises Märkisch Oderland, die Landtagsabgeordnete der CDU Kristy Augustin sowie die Direkt-kandidatin der Linken für die Bundestagswahl, Kerstin Kühn.

Vom Verband zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR sowie der Regionalgruppe Strausberg waren Generalleutnant a.D. Manfred Grätz. Oberst a.D. Joachim Roth, Oberstleutnant a.D. Gunther Laurich und Kapitän zur See a.D. Gerhard Matthes anwesend.
Ein kurzer Rückblik: Vor 72 Jahren, am 31. Januar 1945, setzten Vorausabteilungen des 26. Gardeschützenkorps der 5. Stoßarmee (Generaloberst Bersarin) und des 1. Mech.-Korps der 2. Gardepanzerarmee (Generaloberst Bogdanow) mit 1.500 Mann in den frühen Morgenstunden unbemerkt über die zugefrorene Oder,  nahmen überraschend die Orte Kienitz, Kienitz Amt sowie weitere Einzelgehöfte im Oderbruch und bildeten einen Brückenkopf mit ca. 2 km Tiefe und 4 km Breite. In den folgenden Tagen und Wochen wurde er ausgebaut, mit Truppen und Technik verstärkt und erweitert.

Der Ort Kienitz wurde laut Chronik 76 Tage hart umkämpft und dabei zu 80% zerstört. Die Kämpfe forderten nicht nur zahlreiche  Tote und Verwundete unter den Soldaten der Roten Armee und der deutschen Wehrmacht sondern auch unter der Zivilbevölkerung.
Ihnen allen galt das Gedenken an diesem 31. Januar 2017.

    Gedenken in KienitzGedenken in Kienitz
Der Tenor der Gedenkreden war Mahnung zur Erhaltung und Sicherung des Friedensin Europa und in der Welt. Die Redner warnten vor Populismus und Rechtsruck in Europa, wandten sich gegen die aktuelle NATO-Politik, die Konfrontation  mit Russland und forderten die diplomatische Lösung aller strittigen Fragen.

Jewgeni Alechin von der Botschaft der Russischen Föderation erinnerte an den hohen Blutzoll, den die Menschen seiner Heimat vor 72 Jahren für die Befreiung Europas vom Faschismus bezahlt haben. Es sei wichtig, dass es zwischen Russland und Deutschland Verständigung gibt. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen des Landes Brandenburg, des Landkreises MOL und der Gemeinde Letschin  für die gute Zusammenarbeit bei der Pflege der Kriegsgräber.

In Kienitz wurden zur Erinnerung und zur Mahnung drei Denkmale errichtet.

1. Das Panzerdenkmal:
Es wurde im Jahre 1970 auf Initiative des Bürgermeisters von Kienitz, Emil Krüger, errichtet und im Jahre 2014 rekonstruiert.

Es trägt die Inschrift:

  Gedenken in Kienitz
31. Januar 1945 - KIENITZ
Erster vom Faschismus befreiter
Ort auf unserem Staatsgebiet

Ruhm und Ehre den Kämpfern
der 5. Stoßarmee und der
2. Gardepanzerarmee

 

2. Ein Denkmal für die vielen Opfer, die während der Kämpfe im Oderbruch den Tod fanden.
Das Denkmal wurde am 17.09.1999 eingeweiht.

Es trägt die Inschrift:

Den Opfern 1939 – 1945

Gedenken in Kienitz
3. Eine STELE auf dem Oderdeich.
Sie erinnert an den am 31.01.1945 gebildeten Brückenkopf.
Auf der Stele wurden Abbildungen der Region Kienitz und ein Ausspruch von Konrad Wolf eingraviert.

Sie wurde am 05.11.1987 eingeweiht.

 
Gedenken in Kienitz

 

Gedenken in Kienitz
In ehrendem Gedenken
Verband zur Pflege der Traditionen der
NVA/GT der DDR

Unsere Webseite verwendet für die optimale Funktion Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.