In ehrendem Gedenken


Konteradmiral Felix Scheffler
19.02.1915 bis 13.03.1986


Wir gedenken am 13.März 2015,  anlässlich seines 30. Todestages, unseres Genossen und Weggefährten, Konteradmiral Felix Scheffler.

Konteradmiral Scheffler hat in seiner langjährigen militärischen Laufbahn Entscheidendes beim Aufbau und der Entwicklung der See – Streitkräfte /Volksmarine der DDR geleistet und sich hervorragende Verdienste erworben.

Ihm gebührt in hohem Maße die Achtung und Verehrung der ehemaligen Angehörigen der Seestreitkräfte der DDR.
Konteradmiral Scheffler wurde am 19.Februar 1915 als Sohn eines kaufmännischen Angestellten  in der Hansestadt Hamburg geboren.
Er erlernte in seiner Heimatstadt zunächst von 1930 bis 1933 den Beruf eines Drogisten.
Nach Abschluss seiner Lehre heuerte er  von  1933 bis 1937 als Schiffsjunge und Steward bei der HAPAG – Reederei an.
1937 wurde er zur Wehrmacht eingezogen.
Im Jahre 1941 geriet er  in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde hier  in verschiedenen Kriegsgefangenenlagern als Holzfahrer, Heizer und Sanitäter eingesetzt.
Im Jahre 1942 wurde Konteradmiral Scheffler Mitglied des Antifa – Komitees im Lager Elaluga und war ab diesem Zeitpunkt sehr aktiv in der antifaschistischen Bewegung tätig.
Er  gehörte  1943 zu den Mitbegründern des „Nationalkomitees Freies Deutschland“.
Von 1943 bis 1944 besuchte er die Zentrale Antifa – Schule  in Krasnodar.
Ab 1944 war er in den Kampfgebieten der 1. Belorussischen Front in der Aufklärung eingesetzt und unterstützte hier die sowjetischen Partisanen.
Bei diesem Einsatz wurde er verwundet und arbeitete nach seinem Aufenthalt im Lazarett  im Gebiet Vilnius.
Nach Absolvierung der Antifa – Schule in Noginsk, wurde er als Leiter des Antifa – Aktivs an der Zentralen Antifa – Schule eingesetzt.

Nach seiner Rückkehr 1947 in die  damalige Sowjetisch besetzte Zone (SBZ),  trat er im Jahre 1948 der neu gegründeten Demokratischen Bauernpartei Deutschland (DBD) bei und bekleidete hier bis 1950 die Funktion des Organisationssekretär der DBD.
Im Februar 1950 wurde Konteradmiral Scheffler Angehöriger der  Deutschen Volkspolizei (DVP) und im gleichen Jahr Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED).
Zunächst wurde  er in der Hauptverwaltung Seepolizei als Kulturoffizier eingesetzt.
Danach bekleidete er die Funktion  des  Chefinspekteurs beim  Chef des Stabes und in der Zeit von 1950 bis 1954,  die eines Stellvertreters des Leiters der Volkspolizei See.
Im Jahre 1952 wurde Felix Scheffler zum Konteradmiral ernannt.
Als Nachfolger von Admiral Waldemar Verner wurde er zum Chef der Volkspolizei See berufen und übernahm 1956,  nach Gründung der Nationalen Volksarmee die Leitung der Seestreitkräfte.
In den Jahren 1957 bis 1959 absolvierte er die  Seekriegsakademie der Sowjetunion in Leningrad.
Nach seiner Rückkehr wurde   Konteradmiral Scheffler  zunächst als Stellvertreter des Chefs und Chef Ausbildung (01.02.59 bis 31.12.61),  danach  als Stellvertreter des Chefs der Volksmarine für Technik und Bewaffnung (01.01.62 bis 31.12.63) eingesetzt.
Ab 31.12.63  arbeitete Konteradmiral Scheffler  als Stellvertreter des Chefs der Volksmarine  für Rückwärtige Dienste.
Im Jahre 1975 beendete  Konteradmiral Felix Scheffler seinen aktiven Militärdienst.
Konteradmiral Scheffler nahm  auch danach aktiv am gesellschaftlichen Leben teil,  unter anderem als Mitglied des Bezirkskomitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer.

Für seine Verdienste wurden Konteradmiral hohe staatliche und militärische Auszeichnungen der DDR und der UdSSR verliehen:

1964 Vaterländischer Verdienstorden
1970 Orden des Großen Vaterländischen Krieges
1985  Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold

Die wichtigste logistische Einheit der Volksmarine, das Versorgungs- und Ausrüstungslager 18 (VAL – 18) in Waren,  trug ihn zu Ehren seinen  Namen

Die Angehörigen der Volksmarine, die die Ehre hatten an seiner Seite oder unter seinem Kommando zu dienen, erinnern sich an die tiefe Menschlichkeit, die Offenheit und das  sachliche Auftreten von Konteradmiral Scheffler.
Trotz seiner beachtlichen militärischen Laufbahn, seiner hohen Dienstellungen und Ehrungen, blieb Konteradmiral Scheffler stets ein angenehmer und bescheidener Mensch.

Er wurde hoch geachtet wegen seines bemerkenswerten militärischen und fachlichen Wissens,
seiner Bereitschaft sich die Auffassungen und Meinungen seiner Unterstellten anzuhören und dabei überzeugende Argumente zu akzeptieren.

Der Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR  und im Besonderen die ehemaligen Angehörigen der Seestreitkräfte/ Volksmarine, werden das Andenken an Konteradmiral Felix Scheffler stets in Ehren halten.

Kapitän zur See a.D. Herrmann Achterberg