Zum 100. Jahrestag
der Gründung der Roten Armee und unser Dank!

Gemeinsam mit zehn Angehörigen der Regionalgruppe Berlin, des Verbandes zur Traditionspflege der NVA / GT der DDR, nahm ich teil an der Gedenkveranstaltung, am 23.Febr. 2018, am Ehrenmal in Berlin Tiergarten.
Wir trafen uns am Brandenburger Tor und liefen, gemeinsam mit vielen anderen, vornehmlich jungen Familien, die wenigen hundert Meter bis zum Panzer- Ehrenmal. Vorsorglich hatte ich ausreichend Bänder des Georgordens, Symbolbänder „Soldaten für den Frieden“ mitgebracht und verteilt, so dass wir uns als Kennzeichen „ Soldaten für den Frieden“ kenntlich machten.
Gegen 12.00 Uhr wurden die offiziellen Kränze und Blumengebinde niedergelegt und der russische Botschafter, sein Militärattaché mit mehreren Obristen nahmen Aufstellung zur Entgegennahme von Dankesworten, -schreiben und herzlichen Glückwünsche oder Kondolenzen für die Opfer der Roten Armee / Sowjetarmee.
Wir reihten uns ein, in die zunehmend länger werdende Warteschlange, um das Blumengebinde, was Obermaat W. Kolditz besorgte und  an der Marmormauer der Gedenkstelle, neben vielen anderen Kränzen und Blumen niederlegte. Unser Delegationsleiter Admiral a.D. Th. Hoffmann, Vorsitzender des Ältestenrates, sprach dem Botschafter und Militärattaché, in einwandfreiem Russisch, Dankes,- und Kondolenzworte für die Befreiung vom Faschismus, sowie die Hilfe nach 1945 aus.
Ich nutzte die Gelegenheit und bedankte mich mit wenigen russischen Worten, die mir noch geläufig waren. Den Offizieren der Botschaft stellte ich mich als Offizier der NVA - Grenztruppen der DDR vor und sprach jedem Einzelnen mit Handschlag meinen Dank aus.
Während wir anstanden wurden in mir Erinnerungen wach und ich musste an einen Zug von ca. 30 russischen Kriegsgefangenen denken, die im Dezember 1942 an unserem Wohnhaus, in Lumpen gehüllt, abgemagert vorbeimarschierten. Sie waren eingesetzt südlich von Leipzig eine Batterie Flakstellung in die Erde einzugraben. Das und anderes beim Besuch des Mamajev – Hügels in Stalingrad
1956 ist in mir für immer haften geblieben. Auch aus diesem Grunde wurde ich Offizier der NVA.

Oberstleutnant a.D. Werner Wagner
Berlin, im März 2018