Treffen der Regionalgruppe Plauen-Sonneberg
am 01. März 2020, dem 64. Jahrestag der Gründung der NVA,
im Bunkermuseum Frauenwald/Thüringen

Kurze Ansprache des stellv. Vorstandsvorsitzenden, Major a.D. Wolfgang Greiner-Pol:

„Liebe Freunde, ich darf Euch alle hier am Bunkermuseum Frauenwald heute am 01. März, den 64.Jahrestag der Gründung der NVA herzlich begrüßen. Ich war schon einige Male hier, wir haben diesen Ort deswegen gewählt, weil hier noch einiges aus der damaligen Zeit erhalten ist. Wir, die Angehörigen der Regionalgruppe Plauen-Sonneberg des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und Grenztruppen der DDR, möchten die Gelegenheit nutzen den Verantwortlichen des Bunkermuseums den  Aufruf der Soldaten des Friedens, der zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus von zahlreichen Generälen und hochrangigen Offizieren verfasst und unterschrieben wurde zu überreichen.

Darin heißt es unter anderem:
Als Militärs, die in der DDR in verantwortungsvollen Funktionen tätig waren, wenden wir uns in großer Sorge um die Erhaltung des Friedens und den Fortbestand der Zivilisation in Europa an die deutsche Öffentlichkeit.
In den Jahren des Kalten Krieges, in denen wir eine lange Periode der Militarisierung und Konfrontation unter der Schwelle eines offenen Konflikts erlebten, haben wir unser militärisches Wissen und Können für die Erhaltung des Friedens und den Schutz unseres sozialistischen Staates DDR eingesetzt. Die Nationale Volksarmee war keinen einzigen Tag an kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligt, und sie hat bei den Ereignissen 1989/90 maßgeblich dafür gesorgt, dass keine Waffen zum Einsatz kamen. Frieden war immer die wichtigste Maxime unseres Handelns. Deshalb sind wir entschieden dagegen, dass der militärische Faktor erneut zum bestimmenden Instrument der Politik wird. Es ist eine gesicherte Erfahrung, dass die brennenden Fragen unserer Zeit mit militärischen Mitteln nicht zu lösen sind.

Deshalb wenden wir uns an die deutsche Öffentlichkeit:

  • Ein solches Szenario muss verhindert werden.
  • Wir brauchen keine Kriegsrhetorik, sondern Friedenspolemik.
  • Wir brauchen keine Auslandseinsätze der Bundeswehr und auch keine Armee der Europäischen Union.
  • Wir brauchen nicht mehr Mittel für militärische Zwecke, sondern mehr Mittel für humanitäre und soziale Erfordernisse.
  • Wir brauchen keine Kriegshetze gegen Russland, sondern mehr gegenseitiges Verständnis und ein friedliches Neben- und Miteinander.
  • Wir brauchen keine militärische Abhängigkeit von den USA, sondern die Eigenverantwortung für den Frieden. Statt einer „Schnellen Eingreiftruppe der NATO“ an den Ostgrenzen brauchen wir mehr Tourismus, Jugendaustausch und Friedenstreffen mit unseren östlichen Nachbarn.
  • Wir brauchen ein friedliches Deutschland in einem friedlichen Europa.

Im April und Mai 2020 plant die NATO mit DEFENDER (Verteidiger!) 2020 eines der größten Manöver von Landstreitkräften in Europa seit Ende des Kalten Krieges.

Mit insgesamt 37 000 Soldatinnen und Soldaten aus 16 NATO-Staaten sowie aus Finnland und Georgien wird eine neue Dimension militärischer Aktivitäten erreicht. Bis zu 20 000 US- GIs mit entsprechendem schwerem Gerät werden über den Atlantik und anschließend quer durch Europa an die russische Grenze transportiert. Ziel des Manövers ist neben der Zurschaustellung militärischer Überlegenheit die Demonstration einer blitzschnellen Verlegung kampfstarker Großverbände aus den USA an die NATO-Ostflanke. 

Überall auf dem Kontinent demonstrieren Menschen gegen die lebensbedrohende Umweltzerstörung und für die Eindämmung des Klimawandels. Während die Jugend ihre Zukunft einfordert, praktiziert der größte Umweltzerstörer und Klimakiller Militär unbeeindruckt seine Rituale. Die Verhinderung dieses überdimensionierten Manövers wäre ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Wir sagen:

NEIN zum NATO -Kriegsmanöver Defender 2020

Wir fordern:

  • Entspannungspolitik und politische Konfliktlösungen statt militärischer Konfrontation
  • Kooperation mit Russland in einem gemeinsamen Haus Europa
  • konsequente Abrüstung und Umverteilung der freiwerdenden Mittel

Wir unterstützen die Demonstrationen vor und während des Manövers – gewaltfrei, aber gewaltig.
Wir wenden uns an alle, die sich Sorgen um den Frieden machen!
Geht auf die Straßen, protestiert dort, wo ihr arbeitet und lebt!
Frieden braucht Bewegung, fangen wir mit diesem defENDEr an!

Wir möchten mit der Übergabe dieser Mappe an die Verantwortlichen des Bunkermuseums appellieren bei den Bunkerführungen keine einseitigen Betrachtungen über diese Anlage zu vermitteln. Solche Bunker waren in der damaligen Zeit notwendig und es gab sowohl bei uns als auch in den alten Bundesländern derartige Anlagen.

Nutzen Sie bei den Führungen die Möglichkeit an das friedliche Miteinander zu appellieren.“

Treffen der Regionalgruppe Plauen-Sonneberg Treffen der Regionalgruppe Plauen-Sonneberg
 
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