Die Des­sauer NVA-Einheiten im Zuge der Wende 1989/90

Am Wochenende 25./26. Mai führte das Militärhistorische Museum Anhalt in Des­­sau-Roßlau eine Sonderausstellung zum Thema: „Die Des­sauer NVA-Einheiten im Zuge der Wende 1989/90“ durch. Die Ausstellung fand großes Interesse. Insgesamt kamen an den beiden Tagen 253 Besucher, einige davon aus be­nach­barten Bundesländern wie Brandenburg und Niedersachsen.

Im Rahmen der Ausstellung wurden die Ereignisse in Dessau im Zeitraum von September 1989 bis zum Ende der DDR am 02. Oktober 1990 dargestellt. Die hier stationierten NVA-Einheiten, das Pontonregiment-3 (PoR-3) und der Zentrale Funkdienst (ZFD) hatten in dieser Zeit Sonderaufgaben zu bewältigen. So beschloss der Runde Tisch Dessau am 30. Januar 1990 die Vernichtung der Kampfgruppenwaffen. Am nächsten Tag wurden 171 Pistolen, 1.250 Ma­schi­nenpistolen, 174 leichte Maschinengewehre und 87 Panzerbüchsen in das PoR-3 transportiert und dort zerstört. Dies geschah durch Überfahren mit schweren LKW, Kettenfahrzeugen und einer 80t-Presse. Drei Exemplare dieser unbrauchbar gemachten Waffen stellte uns das Stadtmuseum zur Verfügung. Auch ein damals zu gedrehter Film konnte gezeigt werden.

Der ZFD bekam die Aufgabe, Objekte der Hauptabteilung III des MfS zu übernehmen und deren Inhalte zu sichern. Die dabei übernommene mobile Technik wurde auf einer Sonderfläche des Dessauer Flug­platzes abgestellt und die stationäre Technik nach Deinstallation in den Kfz.-Hallen der Einheit eingela­gert und erfasst. Die Aufgabe war so umfangreich, das sie erst im Sommer 1990 abgeschlossen wer­den konnte. Diese Ereignisse wurden durch umfangreiche Dokumente, Fernschreiben und Fotos dar­gestellt.

Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung zeigte die Original-Uniformen der Minister für Nationale Ver­tei­digung: Armeegeneral Heinz Hoffmann, Armeegeneral Heinz Keßler und Admiral Theodor Hoffmann.

Militärhistorische Museum Anhalt in Des­­sau-Roßlau - Sonderausstellung

Neben der Sonderausstellung waren auch die anderen Räume des Museums umfangreich gefüllt und konnten besichtigt werden. Hier wurde die umfangreiche Militärgeschichte des ehemaligen Landes Anhalt, begonnen mit dem 30-jährigen Krieg, über den Einzug Ferdinand-von-Schill in Dessau, dem Anhaltischen Infanterieregiment Nr. 93, erster und zweiter Weltkrieg, Sowjetarmee, NVA bis hin zur Bundeswehr gezeigt.

Unter den zahlreichen Besuchern befanden sich auch zwei Mitglieder des Vorstandes des VTNVAGT, Oberst a.D. Rolf Zander und Major a.D. Reinhard Wohlfahrt. Für diese Wertschätzung möchten wir uns recht herzlich bedanken.

Peter Blümer
Vorstandsvorsitzender FV für das Militärhistorische Museum Anhalt e.V.

Militärhistorische Museum Anhalt in Des­­sau-Roßlau - Sonderausstellung Militärhistorische Museum Anhalt in Des­­sau-Roßlau - Sonderausstellung
   
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