8. Mai 2017 – 72. Jahrestag der Befreiung

Sehr geehrte Anwesende,
wir treffen und heute und hier am sowjetischen Ehrenmal, um an den 8. Mai 1945 – dem Tag der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschlands – zu erinnern.                            
Dieses Datum kennzeichnet nicht nur die militärische Niederlage der deutschen Wehrmacht, es ist für uns der Tag der Befreiung von der faschistischen Barbarei.             
Mit dem 8. Mai 1945 steht ein zweites Datum im direkten Zusammenhang – und damit möchte ich meine Gedanken zu diesem historischen Tag beginnen:
Es ist der 22. Juni 1941, ein Sonntag.                                 
Es ist kein gewöhnlicher Tag, wie viele andere zuvor.
Nein, es ist für die Völker der Sowjetunion und für alle Völker Europas ein schicksalsschwerer Tag, der speziell bei älteren Menschen die unterschiedlichsten Erinnerungen, Gedanken, Emotionen hervor-ruft.                                 
Bei Vielen sind es sehr schmerzliche und leidvolle.

An diesem 22. Juni des Jahres 1941 überfällt die faschistische deutsche Wehrmacht  mit über 3 Mil-lionen Soldaten die Sowjetunion mit dem Ziel, den gesamten europäischen Teil des Landes auf der Linie Leningrad – Moskau – Rostow (Don) bis zum Einbruch des Winters zu erobern, um im Folgejahr bis zum Ural und zu den Erdölfeldern am Kaspischen Meer vorzustoßen.                            
Die politischen und militärischen Führungskräfte der Sowjetunion sollen ermordet und große Teile der Zivilbevölkerung dezimiert und vertrieben werden, um die eroberten Gebiete anschließend zu „germa-nisieren“.

Die Verwirklichung dieses Kriegsplanes scheiterte bereits in der Schlacht um Moskau im Dezember 1941, als die Rote Armee der deutschen faschistischen Wehrmacht ihre Grenzen aufzeigte und den Mythos von ihrer Unbesiegbarkeit zerstörte.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die großen, bedeutenden Kämpfe und Schlachten, in denen die militärische Initiative unwiderruflich an die Rote Armee überging. Dazu zählen:
- Die legendäre Stalingrader Schlacht im Winter 1942/43 und
- Die Schlacht im Kursker Bogen im Sommer 1943

Erinnert sei auch an so bedeutende Schlachten, wie die um Charkow und Woronesch, im Kaukasus und in den Karpaten, in Weißrussland und im Baltikum, nicht zuletzt an die finalen Schlachten an Weichsel und Oder, um Berlin und Prag.

Trotz der schweren Verluste an Menschen und Material setzten das NS-Regime und die Wehrmacht diesen verbrecherischen Krieg bis zur bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 fort.

Dieses Datum, der 8. Mai 1945, markiert den Sieg über das menschenverachtende Regime des Hitler-Faschismus. Die faschistischen Weltherrschaftspläne wurden durch das gemeinsame Handeln der Antihitlerkoalition gestoppt.

Bei Anerkennung des Beitrages der westlichen Alliierten bei der Zerschlagung des deutschen Faschis-mus, ist und bleibt es eine objektive Tatsache, dass die Sowjetunion und ihre Rote Armee die Hauptlast des Zweiten Weltkrieges zu tragen hatten. Sie haben die größten Opfer gebracht:

27 Millionen Tote, 72.000 zerstörte Städte und Dörfer sowie 6 Millionen in Schutt und Asche gebombte Gebäude fielen den faschistischen Barbaren zum Opfer. Wer das verschweigt oder ignoriert, belügt und verfälsch die Geschichte.

Es war der heldenhafte Kampf der Sowjetarmee und Hunderttausender Partisanen, die letztlich den Sieg über den Faschismus errungen haben.

Jeder Tag des Krieges war geprägt von Tausenden Opfern, von verbrannter Erde und zerstörten Ortschaften.

Am 8. Mai 1945 war es dann endlich so weit.

Auf dem Reichstag in Berlin wehte die rote Fahne des Sieges über den Faschismus.
Sowjetsoldaten waren es, die den ersehnten Frieden nach Europa getragen haben und die geschun-denen Völker von der Barbarei des Faschismus befreiten.

Über 13 Millionen Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere erlebten den Tag des Sieges nicht – sie waren  an den 1.416 Kriegstagen seit dem Überfall auf ihre Heimat gefallen und haben in vielen Ländern Europas, in vielen Städten und Gemeinden Ostdeutschlands ihre letzte Ruhestätte gefunden.

186 Soldaten und Offiziere der Roten Armee, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges ums Leben kamen, sind hier in Havelberg beigesetzt.
Die Gedenktafel am Obelisk soll die Erinnerung an sie wachhalten.
„Ruhm den Helden, die im Kampf für Ehre und Freiheit unseres Vaterlandes umgekommen sind“

Möge der in den Maitagen des Jahres 1945 entstandene heilige Schwur
- Niemals darf sich das wiederholen!
- Nie wieder Faschismus!
- Nie wieder Krieg!
alle friedliebenden Menschen in Europa und der ganzen Welt für alle Zeit vereinen. Es darf keinen erneuten 22. Juni 1941 geben!

Wir danken den Soldaten der Roten Armee, die für die Befreiung Europas ihr Leben gaben.
Und wir verneigen uns vor ihnen, dass sie uns mahnen, dieses vom deutschen Faschismus begangene Unrecht nicht wieder zuzulassen.

Ewige Ruhe und Ehre den gefallenen Sowjetsoldaten!
Möge die Erde ihnen leicht sein.

 

Pionierkameradschaft Havelberg

 

                       - Soldaten für den Frieden -

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