Rede Oberstleutnant a.D. Manfred Ramm,
Vorsitzender der Pionierkameradschaft Havelberg
anlässlich der Kranzniederlegung am „Pionier-Ehrenhain“ am 1. März 2015 in Havelberg.
 

 

1. März 2015
59. Jahrestag der Nationalen Volksarmee

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden,
wir haben uns heute – anlässlich des 59. Jahrestages der Nationalen Volksarmee – hier am Pionier-Ehrenhain der Havelberger NVA-Garnison getroffen, um dieses historisch bedeutsame Ereignis zu würdigen und um unserer bereits verstorbenen Kameraden und Freunde zu gedenken und sie mit einer Kranzniederlegung zu ehren.

Nach der sogenannten „Wende“ ging im Osten Deutschlands vieles verloren. Und nicht wenige haben sich von der 40-jährigen Geschichte der DDR losgesagt und wollen an ihr Leben in diesem Land vor 1990 nicht mehr erinnert werden.
Das trifft leider auch für einige unserer ehemaligen Weggefährten zu. Und das bedauern wir sehr.
Aber es gab sie nun mal, die Deutsche Demokratische Republik. Sie war unser Staat.
Und es gab in diesem Staat die Nationale Volksarmee. Sie war für uns als Armeeangehörige und Zivilbeschäftigte ein untrennbarer Bestandteil unseres Lebens.
Und sie ist auch heute noch unsere Geschichte.

Wir haben getreu unseres Fahneneides in treuer Pflichterfüllung einen würdigen Beitrag zur Erhaltung des Friedens in Europa geleistet.

Wenn wir heute die politische und militärische Lage in Europa und in der Welt betrachten, so können wir feststellen, dass wir nichts zu bereuen haben und können erhobenen Hauptes auf unsere Dienstzeit in den Reihen der Nationalen Volksarmee zurückschauen.
Das sollte uns alle – Armeeangehörige und Zivilbeschäftigte der „Kurt-Römling-Kaserne“ – mit Stolz erfüllen.

Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden,
Der hier für unsere im Dienst verunglückten und verstorbenen Soldaten, Unteroffiziere, Fähnriche, Offiziere und Zivilbeschäftigten des Pontonregiments 5, des Landeübersetzbataillons 5, der Taucherlehreinheit 40 und der Pionier- Instandsetzungs- und Bergekompanie 5 errichtete Pionier-Ehrenhain ist ein würdiger Beitrag zur Pflege unserer Traditionen und zur Bewahrung des Andenkens an unsere Kameraden und Freunde.

Gemeinsam mit uns haben sie den übertragenen Auftrag pflichtbewusst und ehrenvoll erfüllt und damit zur Erhöhung des Ansehens der Pioniertruppen der NVA beigetragen.
Mit Ihnen verbinden uns bleibende Erinnerungen und Gemeinsamkeiten.
Wo immer sie auch ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, hier auf dem Saldernberger Friedhof ist der zentrale Platz des Gedenkens an die verstorbenen Pioniere der Havelberger NVA-Garnison. 



"Wir werden Eurer stets gedenken,

Euch die verdiente Ehre schenken.
Hier an diesem symbolischen Grab,
senken wir unsere Truppenfahne hinab.
In Gedanken schießen wir „Dreifach Salut“ –
Danke für Euren Einsatz und Mut.“

 

 

Kranzniederlegung am 1. März 2015 in Havelberg Kranzniederlegung am 1. März 2015 in Havelberg
 
Kranzniederlegung am 1. März 2015 in Havelberg

Tischrede von Oberst a.D. Dieter Beutling,
Kommandeur der PoR-5 (1979-1988)
anlässlich der Feierstunde zum 59. Jahrestag der NVA am  1. März 2015  


Werte Ehefrauen! 
Kameradinnen und Kameraden!

Heute an unserem Ehrentag gedenken wir der bereits von uns gegangenen Zivilbeschäftigten, Soldaten, Unteroffiziere, Fähnriche und Offiziere. Wir teilen den Schmerz mit den hinterbliebenen Familien.

Wir denken auch an die Kameraden, die schwer krank daniederliegen und nicht mehr an unseren Veranstaltungen teilnehmen können. Ihnen wünschen wir Genesung und den Angehörigen Kraft und Stärke, um diese Situation zu bestehen.
Sie alle haben mit uns gemeinsam um die Erfüllung der übertragenen Aufgaben gerungen – haben bei Sturm und Regen mit uns im tiefsten Dreck gelegen.

Ihr Einsatz bleibt unvergessen.

Wir haben um die Erhaltung des Friedens gekämpft und für diese ehrenvolle Aufgabe alle Strapazen auf uns genommen.
Wir sind nicht die ewig Gestrigen oder die uneinsichtigen Parteisoldaten. Wir sind gestandene Pioniere einer stolzen Armee, die getreu dem Credo „Den Krieg bekämpfen, bevor er ausbricht“ ihre Pflicht erfüllt haben. Diese Selbsteinschätzung lassen wir uns von Niemanden aberkennen. Das verlangt unser Soldatenstolz.

Wir wollen unsere Traditionen pflegen und unsere Kameradschaft leben.

Es brennt an vielen Stellen auf dieser Welt. Auch deshalb sind unsere Meinung und unser Wille zur Friedenserhaltung besonders wichtig.
Ich wünsche allen unseren Weggefährten Gesundheit und Wohlergehen – wir wollen uns zum 60. Jahrestag wiedersehen