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Anlage 1

Ausführungen des Vorsitzenden der Pionierkameradschaft Havelberg und ehemaligen Stabschef des Pontonregimentes 5, Oberstleutnant a.D. Manfred Ramm zur Begrüßung der Teilnehmer und Einweihung des Pionier-Ehrenhains
(Auszug)

Liebe Kameradinnen,  liebe Kameraden ! Sehr geehrte Gäste !
Ich freue mich, Euch und Sie anlässlich der feierlichen Einweihung des Pionier-Ehrenhains hier in Havelberg auf dem Saldernberger Friedhof begrüßen zu dürfen. Nach der namentlichen  Begrüßung der Gäste führte er weiter aus:
Ich bin in den letzten Wochen von Mitgliedern unserer Kameradschaft wiederholt gefragt worden:
„Habt Ihr Euch das mit dem Stein richtig überlegt?“ „Wozu dient dieser Stein? Welchen Zweck soll er erfüllen? Es gibt doch diesen Pionierstein in der Elb-Havel-Kaserne mit unserer Gedenktafel.“ Ja, das stimmt: Es gibt dort diesen Pionierstein mit der Gedenktafel für die verstorbenen Angehörigen der „Kurt-Römling-Kaserne“. Aber es gibt an diesem Stein auch Inschriften und Symbole, die auf Pioniereinheiten der kaiserlich-preußischen Armee und auf Pioniereinheiten der deutschen faschistischen Wehrmacht verweisen. Gemeinsamkeiten mit unserem Geschichtsverständnis und mit unseren Anstrengungen, einen angemessenen Beitrag zur Sicherung des Frieden zu leisten,  sind hier in keiner Weise erkennbar – ja, sie verbieten sich von selbst. Und ein zweiter Aspekt ist zu nennen: Anfeindungen seitens des Präsidenten des Bundes Deutscher Pioniere uns, den Pionieren der NVA, gegenüber sowie die Diffamierung und Fälschung unserer Geschichte verlangen geradezu nach Eigenständigkeit. Zu unterschiedlich sind die Ansichten und Positionen in Sachen Tradition und Traditionspflege.
Auch, oder gerade deshalb stellt sich für uns die Frage  eines Zusammengehens mit dem Bund Deutscher Pioniere überhaupt nicht. Denn ein Anschluss würde bedeuten, den Stolz auf unsere Lebensleistung zu opfern. Und dazu sind wir nicht bereit.
Unser Anliegen und unser Ziel ist es, die traditionsreiche Geschichte der Nationalen Volksarmee – und insbesondere ihrer Pioniertruppen - zu pflegen sowie die Kameradschaft unter Gleichgesinnten und ehemaligen Weggefährten aufrecht zu erhalten und weiter auszubauen. Vieles ging im Osten Deutschlands nach der sogenannten „Wende“ verloren. Und nicht wenige haben sich von der 40-jährigen Geschichte der DDR losgesagt und wollen an ihr Leben in diesem Land vor 1990 nicht mehr erinnert werden. Aber es gab sie nun einmal, die Deutsche Demokratische Republik. Sie war unser Staat.
Und es gab in diesem Staat die Nationale Volksarmee. Sie war für uns als Armeeangehörige und Zivilbeschäftigte unser Leben.
Und sie ist auch heute noch unsere Geschichte. Es gibt noch einen weiteren Punkt der aus meiner Sicht erwähnt werden muss:
Dieser Pionier-Ehrenhain soll in der Öffentlichkeit der Stadt Havelberg und bei allen Besuchern des Friedhofs die Erinnerung an die Garnison der Nationalen Volksarmee und den hier stationierten Truppenteilen und Einheiten wach halten. Er ist ein Symbol des Strebens für eine friedliche Welt. Denn nie hat ein Soldat der NVA das Territorium eines fremden Landes in kriegerischer Absicht betreten. Heute sind deutsche Soldaten an zahlreichen Konflikten in der Welt direkt oder indirekt beteiligt. Der Ruf deutscher Politiker nach noch mehr militärischem Engagement in der Welt wird immer lauter.
Wohin – so stellt sich die Frage –  soll dieser Weg führen?


Liebe Kameradinnen, liebe Kameraden !
Sehr geehrte Gäste !
Ich möchte es nicht versäumen allen, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben auf das herzlichste zu danken !!!
An erster Stelle ist zu nennen: Unser Kamerad Major a. D. Wulf Richter. Er war es, der federführend die Umsetzung der Idee zu Papier brachte, die Bauausführung begleitete und für die Vor-Finanzierung eintrat. Wulf, von uns allen für Dein Engagement ein herzliches Dankeschön. Unser Dank gilt dem Vorstand der Saldernberger Friedhofsgemeinschaft, insbesondere den Herren Ottfried Thranow und Hartmut Pohl, die mit ihrer kooperativen Haltung wesentlich dazu beigetragen haben, dass wir heute und hier diesen feierlichen Akt vollziehen können. Danken möchte ich allen Kameradinnen und Kameraden, die mit ihren Spenden zur Finanzierung des Projektes beigetragen haben. (weite Spendengelder sind erforderlich und erwünscht).
Möge dieser Pionier-Ehrenhain ein Symbol unserer Anstrengungen zur Sicherung des Friedens sein. Und möge er zur Festigung der Kameradschaft unter uns ehemaligen NVA-Soldaten und Zivilbeschäftigten beitragen.

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