Die Traditionsarbeit der Pionierkameradschaft Schwerin

richtete sich zu Beginn des Jahres 2016 nach Monaten der Mitarbeit im Jahr 2015 an der Vorbereitung der geplanten Festveranstaltung zum 60. Jahrestag der NVA, mit dem Stammtisch am 10. Februar nun voll auf die Unterstützung des Organisationskomitees für die Vorbereitung und Durchführung der

Festveranstaltung aus Anlass des 60.Jahrestages der Nationalen Volksarmee der DDR
am 27. Februar 2016 im EVITA-Forum Demen.

Unterstützt vom Vorstand des Verbandes übernahm die Regionalgruppe Schwerin die Vorbereitung und Organisation vor Ort, mit Rainer Paskowsky, dem Vorsitzenden der Regionalgruppe Schwerin, gleichzeitig der Hauptorganisator vor Ort.  Teilaufgaben gingen unverzüglich an die hohe Anzahl von Mitgliedern des Organisationskomitees, fast ausschließlich Angehörige der Regionalgruppe Schwerin sowie aus den Schweriner korporativen Gruppen der Pioniere und Truppenaufklärer. Von unserer Kameradschaft waren J. Schmidt, St. Fritsche, Fr. Rohmann und D. Biewald dabei und leisteten ihren Anteil.
Die letzten Wochen und Tage vor der Veranstaltung forderten vom Organisationskomitee noch einmal ein hohes Maß an Einsatz. Alles wurde gemeistert. Den Aufbau der Ausstellungen und die Ausgestaltung aller Veranstaltungsbereiche nahm das Komitee, gemeinsam mit den vielen Ausstellern, in den letzten Tagen vor der Festveranstaltung militärisch exakt geplant in Angriff.
Viele Teilnehmer reisten bereits am Vortag an. Die im Hotelbereich des EVITA-Forums übernachtet hatten, saßen noch beim Frühstück, als die Mitglieder des Organisationskomitees und die Aussteller bereits ihre letzten Vorbereitungen abschlossen. Schon bald darauf herrschte im Bereich der Anmeldung großes Gedränge aber alles lief geordnet ab. Es war obendrein der erste Ort, wo sich manche nach langer Zeit wieder trafen. Überall konnte man nun erleben wie sich alte Freunde und Weggefährten voller Freude begrüßten. Das betraf natürlich auch die Teilnehmer aus unserer Pionierkameradschaft.

Unsere Pionierkameradschaft präsentierte sich u. a. mit einer Bildtafel, welche  die über zwanzig Jahre ihrer Traditionsarbeit mit einem kurzen textlichen Abriss und 33 großformatigen Farbbildern zeigte. Auch Bücher über die 8. MSD und ihre Pioniere stellten wir aus. Jochen Schmidt bot per Computer und Beamer darüber hinaus eine erweiterte Darstellung unserer Traditionsarbeit. In einer gemeinsamen Bilderschau mit der Regionalgruppe und dem Freundeskreis Truppenaufklärer Schwerin gedachten wir unserer verstorbenen Mitglieder und würdigten auch die aktiven über 80-jährigen Veteranen unserer Gemeinschaften.

Hervorragend vom Mitglied unserer Pionierkameradschaft Frank Rohmann erläutert, zeigten die „Lützower Jäger“ wie sie mit ihren historischen Waffen umzugehen verstehen. Mehrere Salven laufendes Feuer mit 4 Kanonen und einem Mörser sowie die Schüsse der Musketiere erwiesen sich als besonderer Weckruf sowohl für die alten Soldaten wie für die anwesenden Zivilisten.

Beim Rundgang  in der Sporthalle konnte man in der kurzen Zeit des Rundganges nur mit Mühe erfassen, was da mit ungeheurem Fleiß und Engagement bereitgestellt wurde. Ganze Truppenteile sah man, darunter ein vollständiges Mot.-Schützenregiment mit aller Technik, aus teils selbst angefertigten Modellen. Natürlich befand sich auch allerhand an Pioniertechnik darunter. Manch einer wünschte sich für die eingehendere Besichtigung und Würdigung der Aussteller ein Mehrfaches an Zeit.
 

Nach der Mittagspause gab es für die Lützower Jäger noch einen gesonderten „Appell“. Mit Urkunden und dem obligatorischen „Böllergeld“ würdigte Rainer Paskowsky und Frank Rohmann im Auftrag des Verbandsvorsitzenden Admiral a. D. Theodor Hoffmann ihre aktive Teilnahme, die mit zum Gelingen der Veranstaltung beitrug.

Dann füllte sich der Saal zur Fortsetzung der Veranstaltung am Nachmittag. Stefan Fritsche von unserer Pionierkameradschaft, Beauftragter des Komitees zur Videodokumentation, hatte seine Position dafür auf der Galerie eingenommen. Die eigentlich recht zivil verlaufende Veranstaltung erhielt zu Beginn mit dem Fahneneinmarsch unter den Klängen des Präsentiermarsches der NVA ein kleines, emotionales militärisches Ritual. Alle erhoben sich spontan von ihren Plätzen und ein großer Beifall folgte. Auch der weitere Ablauf der Veranstaltung entsprach der Würde des 60. Jahrestages.

Schon am Morgen darauf trafen sich einige aus dem Organisationskomitee im EVITA-Zentrum zum Abbau der Ausstellungen, um danach den Weg nach Rabensteinfeld anzutreten, wo der Verbands-vorsitzende Admiral a. D. Theodor Hoffmann bei einem Mittagessen das erste Fazit: „eine hervor-ragende und würdige Veranstaltung“ zog und dem Vorbereitungskomitee seinen großen Dank aussprach.
Ja, inzwischen gab es ein großes Echo von vielen Teilnehmern, die einhellig die gleiche Wertung aussprachen und den Organisatoren nochmals dankten. Dieser Dank gilt somit auch unserer Pionierkameradschaft, die an der Gestaltung dieser erfolgreichen Festveranstaltung mitgewirkt hat! Wer mehr dazu, einschließlich vieler Bilder sehen möchte, kann das unter „Regionalgruppen – korporative Gruppen“ sowie in der Linkliste und dem Link Pionierkamerad-schaft Schwerin zu unserer Internetseite (oder direkt über pioniere-schwerin.de) finden, dort unter Neuigkeiten / 2016.

Eine kritische Anmerkung sei abschließend noch gestattet. In den vergangenen 60 Jahren bestand die NVA etwas weniger als zwei Drittel dieser Zeit. Mehr als ein Drittel davon nutzten viele, viele ehemalige NVA-Angehörige und ihre Freunde zu selbstloser Traditionsarbeit. Kurz gesagt, das in angemessener Form zu würdigen, dafür gab es wohl kaum eine bessere Gelegenheit als die Festveranstaltung. In den unterschiedlichsten Reden kam das eindeutig zu kurz. Und da sich das oben angeführte Verhältnis ja in der vor uns liegenden Zeit zwangsläufig mit der Traditionsarbeit weiter strecken wird, hätte auch diesbezüglich mehr dazu gesagt werden sollen. Die Zeit des ehrenvollen Bestehens der NVA und das Gedenken daran, bleibt unverändert. Die Traditionsarbeit ist dazu die aktive Fortsetzung in der Gegenwart und Zukunft. Gedenken allein kann leicht zur Nostalgie werden. Glücklicherweise ist unsere Situation eine andere wie auch die Festveranstaltung zeigte. Doch auch hinsichtlich der Orientierung auf die weitere Gestaltung der Traditionsarbeit hätte die Möglichkeit der Festveranstaltung stärker genutzt werden sollen. Doch sei es wie es sei. Im Zusammenhang mit der Auswertung der würdigen Festveranstaltung sollte nun der Schwerpunkt auf die künftige Traditionsarbeit und jene, die sie realisieren, gerichtet werden.


Oberstleutnant a. D. Dietrich Biewald