Bericht des Korporativen Mitglieds
„Kameradschaft der Jagdflieger und
sicherstellenden Kräfte des ehemaligen JG-1“

Am 26. September 2020 hat die "Kameradschaft der Jagdflieger und sicherstellenden Kräfte des ehemaligen JG-1", wir nennen uns abgekürzt nur Traditionsverein des JG-1, unser jährliches Traditionstreffen durchgeführt.
"Covid 19" bedingt gab es dabei natürlich auch für uns einige Einschränkungen und besondere Sicherheitsmaßnahmen. Einige Kameraden sagten ihre Teilnahme auch ab.

Leider war das Wetter zudem auch nicht ganz so wie erhofft. Die am Vormittag geplanten Flüge am Flugplatz Zellendorf mussten deshalb leider ganz abgesagt werden.

Am frühen Nachmittag mussten wir beim Besuch der "Weinmanufaktur Johannes Zwicker" die vorgesehene Besichtigung des Weinberges leider auch ins "Wasser" fallen lassen. Jungwinzer Johannes Zwicker erläuterte uns in seinem Weinkeller den Weinanbau in der Region Jessen und stellte seine Manufaktur vor. Das alles wurde natürlich mit der Verkostung mehrerer seiner Weine und einem Imbiss umrahmt.
Unsere Abendveranstaltung fand wieder im "Schützenhaus" in Jessen statt. Nach der Eröffnung berichtete Manfred Lau vom "Heimatverein Holzdorf über die "Geschichte der Entstehung'' des Militärflugplatzes in Holzdorf, aus der Sicht der Zivilbevölkerung. Manfred Lau war bis 1990 Vorsitzender einer PGH, die er nach der "Wende" in eine GmbH "wandelte". Manfred Lau wurde in Holzdorf geboren und ist nun im Rentenalter als "Ortschronist" in Holzdorf tätig. Er gab uns auch einige Einblicke in das "Seelenleben" der "Ureinwohner" von Holzdorf und Umgebung, die mit dem Bau und der späteren Inbetriebnahme des Militärflugplatzes im Zusammenhang stehen. Neben weiniger positiven Dingen, wie etwa die beim Bau des Flugplatzes erforderlichen Änderungen der Besitzverhältnisse von Feldern und Waldflächen, für die die vorherigen Eigentümer lediglich wenige Pfennige pro Hektar an Verkaufserlösen erhielten, gab es auch viele positive Entwicklungen die spätestens ab Ende 1982 mit der Verlegung des JG-1 einsetzten, zum Teil bis heute nachwirken. Das waren nicht nur die neu geschaffenen Arbeitsplätze die in diesem Zusammenhang entstanden. Es wurden für die Bevölkerung von Holzdorf und Umgebung zum Teil völlig neue Möglichkeiten geschaffen, so zum Beispiel eine moderne Schule, Kindereinrichtungen wie Kinderkrippe und -garten. Eine neue Kaufhalle, heute als "Supermarkt" bekannt. Eine moderne Sport- sowie eine Schwimmhalle, die auch durch die Zivilbevölkerung genutzt werden konnte und einiges mehr. Viele Ehefrauen der Armeeangehörigen arbeiteten z.B. als Lehrerinnen oder Erzieherinnen gemeinsam mit der in Holzdorf ansässigen Bevölkerung.

Mit der Verlegung des JG-1 wurden der Karnevalverein "HKC", zwei Kleingartenvereine und der Fußballverein "ASG-Holzdorf gegründet. Der "HKC" ist heute noch ein Markenzeichen in der Region, die Kleingartenanlagen existieren beide noch, die "ASG Holzdorf wurde in der Saison 1988/89 Kreismeister im Altkreis Jessen.
Übrigens war ich eines der Gründungsmitglieder des Fußballvereines und spielte ab Mitte der 1980er Jahre bis zu unserer Auflösung 1989, den "Libero" (letzter Mann). Mit 38:2 Punkten und einem Torverhältnis von 72:13 "stand die Abwehr" so schlecht nicht. In 20 Spielen also lediglich zwei "unentschieden" zu erzielen und dabei nur 13 Gegentore zu kassieren, derartige Überlegenheit hatten kaum einmal die (so genannten) "Super Bayern". Der Zweitplatzierte, "Traktor Jessen" (heute Alemania Jessen) hatte mit 26:14 Punkten und einem Torverhältnis von 59:39 doch einen gehörigen Abstand zu uns. Übrigens spielte der jetzige amtierende Bürgermeister von Jessen 1988/89 in unserer Mannschaft als Mittelstürmer. Er richtete im Anschluss des Vortrags von Manfred Lau auch einige Worte an uns.
Danach begann der "gemütliche Teil" des Abends mit angeregten Gesprächen über "gestern & heute".

Was es sonst noch zu "berichten" gibt. Einige Tage vor unserem Treffen erhielt ich einen Anruf der hier ansässigen "Mitteldeutschen Zeitung". Sie hatten "erfahren", dass wir uns am 26. September treffen. Bei dem "Lokaltermin" mit dem "Regional Redakteur" Frank Grommisch musste ich erst einmal darauf hinweisen, dass der 30. Jahrestag des "letzten Flugtages" unseres Jagdflieger-Geschwader am 26. September 1990 für alle Beteiligten kein "Tag der Freude", sondern ein sehr trauriger Tag war. Etwaige andere "Gerüchte" sind unwahr.
Ich füge den daraus entstandenen Artikel, der am 26. September 2020 erschien, als Anlage bei. Dazu einige Fotos von unserem Treffen sowie aus "Damals war's".

Klaus Junker

 

Traditionstreffen.JG-1 - 26.Sept.2020

Treffen 2020  Weinmanufaktur

Mitteldeutsche Zeitung.26.09.2020 - Letzter Flugtag