Rudolf Renner

Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD)
geboren 27. März 1894 in Beule (Westfalen
gestorben am 30. Juli 1940

Rudolf RennerRudolf RennerRudolf Renner

Rudolf Renner wurde am 27. März 1894 in Beule (Westfalen) als Sohn eines Bierhändlers geboren. Noch während der Lehre als Steindrucker schloss er sich 1910 der sozialistischen Ar­bei­­ter­ju­gendbewegung an und trat dem Verband der Deutschen Buchdrucker bei. Von 1914-1918 leistete er Militärdienst. Anfang 1919 gehörte er zu den Gründern der KPD in Elberfeld. Seit Frühjahr 1920 wirkte Rudolf Renner in Sachsen, wo er sich zu einem populären Führer der revolutionären Arbeiterbewegung entwickelte. Er arbeitete zunächst bis 1924 als Volontär in den Redaktionen der Organe der KPD „Kämpfer“ in Chemnitz und „Volksblatt“ in Dresden. In enger Zusammenarbeit mit Siegfried Rädel und anderen Genossen war er besonders in Ostsachsen beim Aufbau der Partei tätig. 1920 wurde er als jüngster Abgeordneter in den Sächsischen Landtag gewählt, dessen kommunistische Fraktion er seit 1927 leitete. Als politischer Leiter der proletarischen Hundertschaften in Ostsachsen wurde er nach dem Sieg der Reaktion im Herbst 1923 verfolgt und lebte zeitweilig illegal. Von 1923-1929 gehörte er der Bezirksleitung Ostsachsen der KPD an. Seit 1925 arbeitete Rudolf Renner als Chefredakteur der „Arbeiterstimme“ in Dresden. Auf dem 12. Parteitag der KPD 1929 wurde er als Mitglied in das ZK gewählt. Zweimal, 1924 und 1929, hatte er die Möglichkeit, die Sowjetunion zu besuchen. Begeistert vom Aufbau des Sozialismus kehrte er zurück. Als Anfang 1930 die KPD-Bezirke Ostsachsen, West­sachsen und Erzgebirge-Vogtland zu einem einheitlichen Bezirk zusammengefasst wurden, übernahm Rudolf Renner die Funktion des Politischen Sekretärs der neugeschaffenen Bezirksleitung Sachsen der KPD. 1931 arbeitete er zeitweilig im Sekretariat des ZK der Partei. 1932 ging er als Chefredakteur zur „Sächsischen Arbeiter-Zeitung“ nach Leipzig. Als Politischer Sekretär, Chefredakteur und Land­tags­ab­ge­ordneter sah er seine vorrangige Aufgabe darin, den Faschismus als eine vom Monopolkapital aus­gehende lebensbedrohende Gefahr für das deutsche Volk zu entlarven und alle antifaschistischen Kräfte für die gemeinsame Abwehr dieser Gefahr zu mobilisieren. Noch am 1. März 1933 fuhr er mit Fritz Selbmann nach Chemnitz, um zu versuchen, den Chefredakteur der sozialdemokratischen „Volks­stim­me“, Karl Böchel, für gemeinsame Aktionen aller Arbeiterorganisationen gegen das Hitlerregime zu gewinnen. An den antikommunistischen Vorbehalten der rechten SPD-Führer scheiterte dieser Ver­such.

Am 11. April 1933 verhafteten die Faschisten Rudolf Renner, im April 1934 wurde er zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis 1936 war er im Zuchthaus Waldheim eingekerkert. Danach verschleppten ihn die Faschisten in das KZ Sachsenburg und im Frühjahr 1938 in das KZ Buchenwald. Hier arbeitete er eng mit Walter Stoecker zusammen und gehörte zum führenden Kern der illegalen Lagerorganisation der KPD.

Am 30. Juli 1940 erlag Rudolf Renner in Buchenwald den erlittenen Entbehrungen und Miss­hand­lun­gen der siebenjährigen Haft. 

Das Gedenken an Rudolf Renner in der DDR war vielfältig. So gab es in Dresden bis 1990 die Rudolf Renner Brücke und bis 1993 den Rudolf Renner Platz.Heute gibt es nur noch die Rudolf Renner Straße in Dresden. Auch in Leipzig gab es bis 2000 eine Rudolf Renner Straße. In Pirna und Oderwitz gibt es die Straßen mit seinem Namen noch heute.

In der NVA trug das MSR-9 den Ehrennamen Rudolf Renner.

Ein Beitrag von Manfred Niebuhr

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