Nachruf

Wir trauern um unseren Genossen, Freund und Kampfgefährten

Oberst a.D. Lothar Matthäus

15.07.1932 bis 10.08.2018


Mit Lothar Matthäus verlieren wir einen Offizier, der mit großem Engagement seine Aufgaben in den Luftstreitkräften/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee erfüllte, der sich als Grün-dungsmitglied unseres Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR und durch seine beispielhafte Arbeit im Ältestenrat hohes Ansehen erwarb.

Lothar Matthäus wurde am 15.07.1932 in Ostpreußen geboren und erlebte noch als Kind die Schrecken des Krieges. 1944 wurde seine Familie nach Pausa/ Vogtland evakuiert. Nach Beendigung der Schulzeit erlernte er von 1947 bis 1950 den Beruf eines Uhrmachers. Gleichzeitig leistete er in der FDJ-Organisation seines Heimatortes Pausa eine aktive gesellschaftliche Arbeit. Folgerichtig trat er ab Dezember 1950 in der Kasernierten Volkspolizei der DDR den Dienst an, besuchte von Januar bis Dezember 1951 die Offiziersschule in Döbeln, wurde zum Unterleutnant ernannt und in der Dienststelle Großenhain als Kompanie-chef eingesetzt.

Im August 1952 wurde er zum Dienst in der Volkspolizei-Luft ausgewählt und nach erfolgter Tauglichkeitsuntersuchung zur Flugzeugführer Ausbildung in das 1. Fliegerregiment nach Cottbus kommandiert. Kommandeur dieses Fliegerregiments war Oberleutnant Reinhold, der spätere Stellvertreter des Ministers und Chef der LSK/LV. Ab September 1952 erfolgte die Ausbildung auf Jak-18 und Jak-11 sowie ab April 1953 auf MiG-15. Nach zeitweiliger Unterbrechung der Ausbildung ab Juni 1953, wurde sie mit der Ausbildung zum Fluglehrer auf Jak fortgesetzt.
Lothar Matthäus gehörte somit zu den ersten Militärfliegern der DDR.
Inzwischen Stellvertreter für fliegerische Ausbildung im 1. Fliegerregiment, wurde Genosse Matthäus zum Leiter Luftschießen in den Stab der 1. Fliegerdivision versetzt.

Genosse Matthäus erhielt die Gelegenheit von 1955 bis 1959 die Militärakademie der Luftstreitkräfte der UdSSR in Monino zu besuchen.
Nach Absolvierung der Militärakademie übernahm er verantwortungsvolle Dienststellungen in den LSK/LV der DDR.
- ab 1. Januar 1960 - Stabschef im Fliegergeschwader 7 Drewitz
- ab 1. Oktober 1961 – Stabschef der Jagdfliegerschule Bautzen
- ab Januar 1962 – Stabschef der Fliegertechnischen Schule Kamenz
- ab November 1962 – Stabschef der Offiziersschule der LSK/LV
- ab 1. Januar 1966 – Stellvertreter des Kommandeurs der Offiziersschule für Ausbildung
- ab 1. Januar 1971 bis 30. November 1976 – 1. Stellvertreter des Kommandeurs
  der Offiziershochschule der LSK/LV.
Am 1. Januar 1976 erfolgte die Versetzung in das Kommando LSK/LV, zu nächst als Leiter der Abteilung Schulen und Weiterbildung und von 1986 bis 1990 als Stellvertreter des Chefs des Stabes für Allgemeine Fragen.
1990 aus der Armee entlassen, setzte Lothar Matthäus seine aktive gesellschaftliche Arbeit fort. Er arbeitete im Solidaritätskomitee mit, wurde Mitglied im Verband der Berufssoldaten der DDR und ab 1992 bis 2010 im Bundeswehrverband. Seit 2007 unterstützte er die Gründung des Traditionsverbandes der NVA und wird 2008 Mitglied. Genosse Matthäus war Gründungs-mitglied des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR und Mitglied des Ältestenrates. Er hat großen Anteil an der Gestaltung von Grundsatz-dokumenten und der Traditionspflege.

Wir werden das Andenken an Oberst a.D. Lothar Matthäus in Ehren bewahren. Seiner Familie gilt unser tief empfundenes Mitgefühl.

Im Namen des Verbandes und aller Genossen, Mitstreiter und Freunde

  Vorsitzender

Friedemann Munkelt
Oberst a.D.
Sprecher des Ältestenrates

Sebald Daum
Generalmajor a.D.
Unsere Webseite verwendet für die optimale Funktion Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.