13.08.2022

 

AK Zukunft Donbass
Danke an Euch und kleine Berichte über Arbeit seit Februar 22

 

Von: Doerte Hansen 

Liebe Freunde,

anbei ein Bericht von Iwanka Steinigk ("Zukunft Donbass"), der in mehrerlei Hinsicht sehr lesenswert ist.

VIele Grüße

Dörte

 

Von: "Iwana Steinigk" <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>
Betreff: AK ZukunftDonbass - Danke an euch und kleine Berichte über Arbeit seit Februar 22

Liebe Spenderinnen und Spender, Liebe Helferinnen und Helfer, Liebe Freunde,

wir möchten euch von ganzem Herzen danken für die Unterstützung die ihr uns zukommen lasst und mit der wir unsere Aktivitäten in Lugansk realisieren können. Das ist ein großes Stück Solidarität und Mitgefühl von Euch. Unsere Hilfslieferungen können nur realisiert werden, weil ihr uns dabei unterstützt.

Was haben wir seit Februar dieses Jahres geschafft? Vier Spendenlkws und die dazu gehörenden Sammelaktionen unter sich permanent ändernden Bedingungen nicht nur in Bezug auf das Stimmungs- und Meinungsbild hier bei uns, sondern auch in Bezug auf bürokratische Hürden, politische Vorgaben wie die Sanktionspakete 1-7 von denen uns einige sehr konkret betroffen haben. (Siehe dazu PDF: 4 Spendenlkws seit Februar 2022)

Um nur einige zu nennen:

  • Das Verbot von Geldtransfers in die RF und nach Weißrussland – betrifft uns da wir einen weißrussischen Spediteur haben und auch unserem Vereinspartner in Lugansk auch finanzielle Unterstützung zukommen lassen müssen.
  • Das Verbot für russische und weißrussische Transportunternehmen auf dem Gebiet der EU Speditionsleistungen auszuführen – betrifft uns, da unser weißrussischer Partner seit 2016 unsere Spenden nach Lugansk bringt.
  • Die Verschärfung der Sanktionen die Güterausfuhr betreffend – da die Ausfuhrkontrollen verschärft und viele Güter, selbst solche die rein humanitären Zwecken dienen, im Prinzip nicht mehr ausgeführt werden dürfen.

o   Das bizarre daran ist, dass gleichzeitig für die Ausfuhr von humanitärer Hilfe in die kiewkontrollierte Ukraine Anmelde- und Zollbestimmungen vereinfacht bzw. komplett aufgehoben wurden. Was bedeutet das? Das die Zivilbevölkerung in der kiewkontrollierten Ukraine Hilfe erhalten darf und die im Donbass nicht?

o   Auf der Grundlage dieser Ausfuhrbeschränkungen wurde uns verboten zum Beispiel solche Güter wie Nähmaschinen, Staubsauger, Fahrräder, Fussbodenbelag und Werkzeuge auszuführen. (Das betraf LKW 33 im Mai)

Dennoch haben wir unsere Lieferungen nicht gestoppt um abzuwarten, bis irgendwelche Veränderungen eintreten. Die Menschen vor allem in Orten des realen Frontverlaufs brauchen unsere Hilfe auch jetzt. Und natürlich brauchen sie Hilfe auch dann, wenn die realen Kampfhandlungen beendet sein werden und der Wiederaufbau zu bewältigen sein wird. Aber wann das sein wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen.

Gleichzeitig wissen wir, dass vor Ort und gerade in den unter LNR  - Kontrolle gestellten Orten die Auswirkungen des Krieges / der Spezialoperation verheerend sind und das Leben derjenigen die nicht geflüchtet sind oder nicht flüchten konnten extrem schwer ist.

Wir haben deshalb mit unseren Partnern in Lugansk beschlossen, hier aktiv zu sein und haben bisher zwei Orte und drei Einrichtungen ausgewählt, denen wir mit den nächsten Transporten Spenden schicken wollen. Das ist der Ort Rubezhnoe – hier das städtische Krankenhaus und ein Kindergarten in dem 115 Kinder betreut werden und der Ort Sewerodonezk – hier ebenfalls das städtische Krankenhaus. (Siehe Karte im Anhang)

 

Neben dem, was wir uns vorgenommen haben gibt auch erfreuliche Nachrichten von unseren Projektpartnern aus Sololotoe-5. Die Renovierungsarbeiten der Schule, die wir mit euch tatkräftig unterstützen konnten nach zweimonatiger Pause wieder aufgenommen werden. (Siehe dazu: PDF – Renovierung Grundschule Zolotoe-5)

Die Arbeit vor Ort ist schwierig, denn die Verteilung und der Transport in frontnahe Ortschaften ist sehr risikoreich. LKWs sind schwer zu beschaffen, ebenso Beladehelfer, da fast alle Männer eingezogen wurden. Selbst eine kleine Ladung Betten nach Rubezhnoe (knapp 100km von Lugansk entfernt) zu bringen, ist mühselig, denn es bedeutet eine mehrstündige Fahrt auf katastrophalen Straßen dorthin, blitzschnelles ausladen und eine anstrengende Rückfahrt. Die Verteilung von Spenden im Frontgebiet muss zielgerichtet, schnell und ohne Umwege erledigt werden. Das Risiko welches unsere Partner vor Ort auf sich nehmen ist wirklich unbeschreiblich groß. Denn alle diese Orte befinden sich nach wie vor in Schussreichweite der ukr. Streitkräfte.

Wenn wir also manchmal etwas länger auf Berichte oder Fotos von unseren Leuten vor Ort warten müssen, ist das einfach den realen Umständen geschuldet.

Nichtsdestotrotz bekommen wir Stück für Stück Rückmeldungen und Berichte darüber was mit unseren Spenden gemacht wird, wo sie angekommen sind und das wichtigste – wir bekommen Rückmeldung darüber, wie dankbar man vor Ort selbst über die kleinste Spende oder Hilfe ist. Ein Karton mit Schulsachen oder Spielzeugen, ein Karton mit Lebensmittel, zwei Decken, Kissen und Bettwäsche ist manchmal das, was ganz dringend gebraucht wird und was wir weitergeben können.

Was wir dieses Jahr noch machen wollen:

  • Den nächsten LKW beladen – LKW 35 jetzt Ende August/ September
  • Den Weihnachtslkw beladen – LKW 36 im November
  • Eine Spendensammlung für ein neues „gebrauchtes“ Auto für unsere Partner starten – Busik (der gelbe VWBus aus Essen, seit 2019 in Lugansk) wird nach fast 550000 Km Tachostand nicht mehr lange durchhalten.
  • Eine Sammlung für Hörgeräte und Diabetesmittel starten

Wir hoffen auf eure weitere Unterstützung, jeder so wie er kann und möchte. Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Ziele Schritt für Schritt umsetzen werden.


4 SPENDENLKWS SEIT FEBRUAR 2022
  

RENOVIERUNG DER GRUNDSCHULE NR. 4 IN ZOLOTOE-5


Eure

Iwana Steinigk

für AK ZukunftDonbass e.V.
www.zukunftdonbass.orgKöhlergasse 30
99842 Ruhla

 

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