16.07.2022

Interessante Ergänzung zu Schwarzhandel mit Waffen

 

An die Ukraine gelieferte Waffen gehen für den Kampf gegen die Türkei an die kurdische YPG


In einem Interview, bei dem ich anwesend war, hat der in Donezk zum Tode verurteilte Brite Aiden Aslin erzählt, dass vom Westen an die Ukraine gelieferten Waffen an die Kurden der YPG geliefert werden, wo sie gegen die Türkei eingesetzt werden.
Hier zum Bericht von Thomas Röper über das Interview und zum Video in Englisch: Antispiegel 15.07.2022

Auszug:
(…) Aiden Aslin hatte in seiner Zeit bei der ukrainischen Armee noch Kontakte zu seinen alten Freunden bei der kurdischen YPG. Danach hat „Mr. Gray“ sich erkundigt und über Aslin Kontakte zu den Kurden geknüpft, um der YPG Waffen zu verkaufen. Davon hat Aslin ausführlich erzählt.

Die (geo-)politische Bombe
Zu diesem Zeitpunkt lief das Interview schon eine ganze Weile. John und ich waren plötzlich hellwach, denn das war mehr als unerwartet. John hakte nach und Aslin erzählte, dass es im Grunde ein „Kreisgeschäft“ sei: Die USA liefern die Waffen an die Ukraine, von dort geht ein Teil der Waffen an die Kurden der YPG, die wiederum von der US-Regierung das Geld für den Kauf dieser Waffen bekommt, die von ukrainischen Militärs für einen Bruchteil ihres offiziellen Preises verkauft werden.

Das bedeutet, dass die USA heimlich die Kurden bewaffnen, die in Nord-Syrien gegen die Türkei kämpfen. Dabei ist die Türkei immerhin formal ein NATO-Verbündeter der USA. John hat das mehrmals hinterfragt und Aslin hat einige Details erzählt, die er in der Ukraine erlebt und von seinen kurdischen Freunden erzählt bekommen hat.

Neu wäre ein solches Vorgehen der USA nicht. Zur Erinnerung: Beim Iran-Contra-Skandal in den 1980er Jahren hat die CIA den Drogenschmuggel aus Mittelamerika in die USA gedeckt und das dabei verdiente Geld genutzt, um dem Iran Waffen zu liefern, der mit dem damaligen US-Verbündeten Irak im Krieg war. Das ist unmoralisch und zynisch, geopolitisch aber sinnvoll, denn so haben die USA zwei potenziell mächtige Staaten im Nahen Osten geschwächt, um ihre eigene Machtstellung in der Region zu halten und auszubauen.

Bestraft wurde für den Iran-Contra-Skandal am Ende niemand, denn die Offiziere der amerikanischen Armee, die deswegen verurteilt wurden, wurden praktisch sofort begnadigt. Da eine echte Aufarbeitung des Skandals – inklusive Bestrafung der Organisatoren – nicht stattgefunden hat, ist es mehr als wahrscheinlich, dass die USA solche „Spielchen“ auch heute noch spielen.

Dass die USA dabei ausgerechnet gegen die Türkei vorgehen, ist ebenfalls nicht überraschend. Erdogan ist den USA gegenüber ungehorsam. Er hat das russische Luftabwehrsystem S-400 gekauft, wofür die USA die Türkei aus dem F-35-Programm geworfen und einige Sanktionen gegen ihren „Verbündeten“ Türkei verhängt haben. Auch der Putschversuch 2016 gegen Erdogan wurde aller Wahrscheinlichkeit von den USA geplant und die USA liefern die Mitglieder der Gülen-Bewegung, die den Putschversuch organisiert haben sollen, bis heute nicht an die Türkei aus.

Dass die USA ein Interesse daran haben, Erdogan loszuwerden, ist kein Geheimnis. Da würde es den USA – vor allem angesichts der 2023 anstehenden Präsidentschaftswahlen in der Türkei – gerade recht kommen, wenn Erdogan, zum Beispiel durch militärische Misserfolge gegen die Kurden der YPG in Nord-Syrien, innenpolitisch geschwächt wird. Erdogan hat einen Militäreinsatz gegen die YPG in Nord-Syrien angekündigt, den er aber bisher noch nicht begonnen hat.

Dass die USA die hochkorrupte Ukraine für alle möglichen undurchsichtigen Aktivitäten nutzen, ist nicht neu. Ich erinnere nur an den Gasrevers oder an die Biowaffenlabore. Für solche Aktivitäten bietet sich ein so korruptes Land wie die Ukraine geradezu an.
(…)

 

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