Information über eine Einschätzung des Verlaufs der „Speziellen Operation“ in der Ukraine durch den Präsidenten der Russischen Föderation (RF) Wladimir Putin am 16. März 2022


Rede PutinsAm 16.März 2022 führte der Präsident der RF, Wladimir Putin eine Video-Konferenz über Maßnahmen der sozial-ökonomischen Unterstützung für die Regionen der RF durch, an der die russische Regierung mit allen Ministern, der Leiter der Administration des Präsidenten, die bevollmächtigten Vertreter des Präsidenten für die föderalen Regionen, die Regierungschefs der Republiken, sowie alle Gouverneure der Gebiete der RF teilnahmen.

Zu Beginn der Konferenz gab der russische Präsident eine Einschätzung über die „Spezielle Operation“ in der Ukraine, die es wert ist einer breiten Öffentlichkeit auch zugänglich zu machen.

Hier folgt die Übersetzung:

Sehr geehrte Kollegen, guten Tag!

Wir treffen uns in einer schwierigen Zeit, in der unsere bewaffneten Kräfte in der Ukraine und im Donbas die Spezielle Operation durchführen. Ich erinnere daran, dass ganz zu Beginn dieser (Operation), am frühen Morgen des 24.Februar, von mir offen publiziert, die Gründe und das Hauptziel der Handlungen Russlands dargelegt wurden. Das war Hilfe für unsere Leute im Donbas, die im Verlaufe von fast 8 Jahren den barbarischsten Methoden – der Blockade, den großmaßstäblichen Strafmaßnahmen und Strafaktionen, Terrorakten und ständigem Artilleriebeschuss, einem wirklichen Genozid unterlagen. Und für was? Nur dafür, weil sie die elementaren menschlichen Rechte – nach den Gesetzen und  den Traditionen ihre Vorfahren zu leben, ihre heimatliche Sprache zu sprechen, ihre Kinder so zu erziehen wie sie wollten.
Das aber haben die Kiewer Machthaber nicht nur ignoriert, sie haben in all diesen Jahren die Realisierung des Minsker Maßnahmenpaket zu friedlichen Regulierung der Krise sabotiert und letztlich im vorigen Jahr öffentlich die Nichterfüllung des Abkommens erklärt.
Sie begannen die praktische Realisierung des Planes zum Eintritt in die NATO. Mehr noch, die Kiewer Machthaber erklärten lauthals die Absicht nun auch eigene Kernwaffen und ihre Trägermittel selbst zu schaffen. Das war eine reale Gefahr. Schon in einer überschaubaren Zukunft, bei ausländischer technischer Unterstützung, könnte das pronazistische Regime Massenvernichtungswaffen in ihre  Hände bekommen, deren Ziele natürlich Russland wären.

In der Ukraine gab es weiterhin ein ganzes Netz zigfacher Laboratorien, die unter der Führung und finanzieller Unterstützung des Pentagon, militär- biologische Programme durchführten, unter ihnen Experimente nach den Mustern  des Coronavirus, der Sibirischen Krankheit (Geschwüre), der Cholera, der afrikanischen Schweinepest und anderer tödlicher Krankheiten. Man versucht nun verstärkt die Spuren dieser geheimen Programme zu verschleiern. Nur haben wir bei uns alle Grundlagen dafür vorliegen, das in unmittelbarer Nähe zu Russland, auf dem Territorium der Ukraine, im Prinzip Komponente biologischer Waffen geschaffen wurden.
Unsere mehrfachen Mahnungen darüber, dass derartigen Entwicklungen und Ereignisse eine direkte Gefahr für die Sicherheit Russlands darstellen, wurden von der Ukraine und ihren Beschützer aus der USA und der NATO, mit besonders dargestellten zynischen Verdrehungen, zurückgewiesen.
Damit waren alle diplomatischen Möglichkeiten völlig nutzlos. Man hat uns einfach keinerlei Varianten zur  friedlichen Lösung der Probleme zugestanden, die ja nicht durch unsere Schuld entstanden waren. Unter diesen Bedingungen waren wir gezwungen die Spezial-Operation zu beginnen.
Das Erscheinen russischer Truppen vor Kiew und anderen Stätten der Ukraine liegt nicht in der Absicht, die Ukraine zu okkupieren. Wir haben nicht solche Ziele, das habe ich ebenfalls in der Erklärung am 24. Februar direkt dargelegt.
Was die Taktik der militärischen Handlungen betrifft, die durch das Ministerium für Verteidigung und unserem Generalstab ausgearbeitet wurde, so hat sie sich vollständig bewahrheitet. Und unsere Jungs, die Soldaten und Offiziere, die hier Mut und Heldentum zeigen, tun alles was von ihnen abhängt, um Verluste bei der Zivilbevölkerung in den Städten zu vermeiden.
Ich möchte darüber als erstes nochmal sagen: Ganz am Anfang der Operation im Donbas, haben wir über verschiedene Kanäle, mit dem Ziel unnötiges Blut zu vergießen, den Kiewer Machthabern vorgeschlagen, nicht in Kriegshandlungen einzutreten, einfach ihre Truppen vom Donbas zurückzunehmen. Das wollten sie nicht.

Die Operation entwickelt sich erfolgreich, streng nach dem rechtzeitig bestätigten Plan.
Ich möchte erwähnen, dass die Ukraine, ermutigt durch die Vereinigten Staaten, gemeinsam mit den westlichen Ländern, zielgerichtet ein Gewaltszenario, einen blutigen Kampf mit ethnischer Reinigung im Donbas vorbereitete. Massierte Angriffe auf den Donbas und später auf die Krim waren  nur eine Frage der Zeit. Unsere bewaffneten Kräfte haben diese Pläne verhindert.
In Kiew wurden  nicht nur der Krieg, eine Aggression gegen Russland, gegen den Donbas, vorbereitet, er wurde auch geführt. Sie beendeten nicht die Versuche auf der Krim Diversions- und terroristische Untergrund-Aktionen durchzuführen. All die letzten Jahre wurden die Gefechtshandlungen im Donbas weitergeführt, wurden friedliche Ortschaften beschossen. In dieser Zeit starben dort 14.000 friedliche Bürger, unter ihnen auch Kinder.
Am 14. März wurde, wie ihr wisst, auf das Zentrum von Donezk ein Raketenschlag geführt. Dies war offensichtlich ein blutiger Terrorakt, welcher das Leben von 20 Menschen forderte. Und solche Schläge werden ständig in den letzten Tagen geführt. Sie schlagen ohne Wahl zu, auf Plätze mit Fanatismus und der Wut Verzweifelnder, so wie die Faschisten des dritten Reiches, welche in den letzten Tagen versuchten noch möglichst viele unschuldige Opfer mit in das Grab zunehmen.
Aber wenn Kiew mit seinem unbegrenztem Zynismus Erklärungen abgibt – und das ist nicht nur eine rücksichtslose Lüge-  das Russland (ausgedacht schon vor dem), eine Rakete auf Donezk abgefeuert hat, so hat die sogenannte zivilisierte westliche Welt, die europäische und amerikanische Presse, die frühere Tragödie in Donezk scheinbar gar nicht bemerkt, so als hätte sie nie stattgefunden.
So wenden sie heuchlerische darüber ihre Augen ab, wo 8 Jahre lang im Donbas Mütter ihre Kinder begraben mussten. Wo sie  alte (Menschen) erschlugen. Das ist einfach nur moralischer, sittlicher Verfall, eine volle Unmenschlichkeit.

Diese vieljährige Verhöhnung der Einwohner des Donbas war nicht mehr zu ertragen. Um also den Genozid zu beenden, hat Russland deshalb die Volks-Republiken anerkannt, schloss mit ihnen den Vertrag über Freundschaft und gegenseitige Hilfe ab. Auf der Grundlage dieser Vereinbarungen, wandten sich die Republiken dann an unser Land um militärische Hilfe bei der Abwehr der Aggression. Und wir haben diese zugesagt, wir konnten einfach nicht und hatten auch nicht das Recht, anders zu handeln.

Ich möchte noch einmal unterstreichen und erbitte ihre Aufmerksamkeit: Wenn unsere Truppen nur auf dem Territorium der Volksrepubliken handeln würden, ihnen helfen würden nur ihr Territorium zu befreien, wäre das keine endgültige Lösung gewesen, die zum Frieden geführt und die Grundlage der Gefahr  für unser Land, also für Russland beseitigt hätte.

Im Gegenteil, rund um den Donbas und seinen Grenzen wäre eine neue Front entstanden, würde das Schießen und die Provokationen weitergehen. Das heißt, der militärische Konflikt würde unendlich weitergehen, würden die Versuche revanchistischer Hysterie der Kiewer Machthaber weitergehen und die militärische Infrastruktur der NATO in der Ukraine würde sich noch schneller und aggressiver weiter entwickeln. Wir würden vor der Frage stehen, dass die schlagkräftige, bewaffnete Allianz voll an unseren Grenzen steht.
Ich wiederhole, uns blieb keine andere Variante der Selbstverteidigung, für die Gewährleistung der Sicherheit Russlands, außer der Durchführung dieser Speziellen Operation. Und alle gestellten Aufgaben werden selbstverständlich auch gelöst. Wir werden die Sicherheit Russlands und seines Volkes  sicher gewährleisten und niemals zulassen, dass die Ukraine als Brückenkopf für aggressives Handeln gegen uns dient.

Deshalb sind das prinzipielle Fragen für Russland, für unsere Zukunft – der neutrale Status der Ukraine, ihre Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Wir waren und sind auch jetzt bereit, dieses im Verlaufe von Gesprächen zu behandeln. Unser Land hat alles für die Organisation und Durchführung solcher Gespräche getan, wir verstehen, dass es notwendig ist, jede Möglichkeit zu nutzen um die Menschen und deren Leben zu schützen.
Aber immer und immer wieder mussten wir uns davon überzeugen, dass dem Kiewer Regime seine westlichen Herrscher die Aufgaben zu einer aggressiven anti-Russland Haltung stellten, wobei ihnen das Schicksal des ukrainischen Volkes völlig gleichgültig ist, ob Leute sterben, dass Tausende, ja Millionen zu Flüchtlingen wurden, das in den Städten, die durch die Neonazis und ihre bewaffneten Verbrecher, die sie aus den Gefängnissen herausgelassen haben, eine wirkliche humanitäre Katastrophe entstand, all das ist ihnen gleichgültig.
Für uns ist es klar ersichtlich, dass die westlichen Beschützer die Kiewer Machthaber dazu drängen, dass Blutvergießen fortzusetzen. Sie liefern ihnen immer weiter neue Partien von Bewaffnung, versorgen sie mit Aufklärungsangaben, erweisen ihnen anderweitig Hilfe, einschließlich der Bereitstellung militärischer Berater und Fremdenlegionäre.
Als Waffe verwenden sie ökonomische, finanzielle, Handels- und andere Sanktionen gegen Russland, welche auch  jetzt auf sie zurückschlagen, besonders seien hier die Europäer und Amerikaner genannt, wo ein ständiges Anwachsen der Preise für Benzin, für Energieträger, Lebensmittel, ein Verlust der Arbeitsplätze die mit dem russischen Markt in Verbindung stehen, festzustellen ist. Für das alles wird unser Land beschuldigt.

Ich möchte, dass mich die einfachen Bürger der westlichen Staaten hören: Euch will man nun ständig davon überzeugen, dass alle eure Schwierigkeiten, das Resultat einer wie auch immer gearteten feindlicher Tätigkeit Russlands sind, das ihr aus eurem eigenen Portemonnaie den Kampf gegen die mystische russische Gefahr  bezahlen müsst. Das sind alles Lügen.
Die Wahrheit ist, dass die jetzigen Probleme, mit denen Millionen Menschen im Westen jetzt betroffen sind, das Resultat der mehrjährigen feindlicher Handlungen der herrschenden Eliten dieser Staaten, ihre Fehler, ihre Kurzsichtigkeit und Ambitionen  sind. Diese Eliten denken nicht darüber nach, wie das Leben ihrer Bürger in den westlichen Länder verbessert werden kann. Sie sind befangen in ihren verwerflichen Interessen und dem Maximalprofit.
Die Beweise dafür –  jetzige internationalen Organisationen, welche direkt davon sprechen, dass die sozialen Probleme, selbst in den führenden westlichen Staaten, in den letzten Jahren sich dermaßen verschlechtert haben, das die Ungleichheit wächst, das die Schere zwischen Arm und Reich größer wurde und selbst zugeben, dass rassistische und nationale Konflikte anwachsen. Der Mief der westlichen Gesellschaft über allgemeine Zufriedenheit, der sogenannten goldenen Milliardäre, zerfällt.
Ich wiederhole, der ganze Planet muss heute für die Ambitionen des Westens dafür bezahlen, für den Versuch mit allen Mitteln ihre verschwindende Dominanz zu erhalten.

Die Durchführung von Sanktionen ist die logische Fortsetzung, die konzentrierte Darstellung einer unverantwortlichen, nicht weitsichtigen Politik von Regierungen, von zentralen Banken der USA und der Länder der EU. Gerade sie haben mit ihren eigenen Händen die Spirale der Inflation in der Welt vorangetrieben, haben mit ihren Handlungen zum Anwachsen der globalen Armut, dem Vergrößern der Ungleichheit, zu neuen Strömen von Flüchtlingen auf der ganzen Welt beigetragen. So stellt sich die Frage: Wer verantwortet die Millionen Hungertoten in den ärmsten Ländern der Welt auf Grund des angewachsenen Defizits an Lebensmittel?

Danach ging der Präsident dann auf die Folgen der Sanktionen auf den Staat, auf die Banken Russlands, ihre Auswirkungen auf die ganze Ökonomie und den Handel ein und wer die Schuldigen sind.
Im Weiteren wurden dann daraus die sich ergebenden Aufgaben für die weitere Entwicklung des Staates, der Wirtschaft, des Finanzwesen beraten.

übersetzt von Generalmajor a.D. Sebald Daum

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