Verdrehen kann man fast alles

Auf die zweckgebundene Sichtweise von Politikern und ihrer Propagandisten sollte man immer achten. Auch Informationen, die seit Jahrzehnten zum Zwecke der Vertrauensbildung und der Vorbeugung von Irrtümern oder gar Schäden von allen Seiten genutzt werden, lassen sich für ihr glattes Gegenteil missbrauchen.

Mitte Februar dieses Jahres, also in der Woche vom 14. bis zum 20. Februar 2022 führen die russischen Streitkräfte regelmäßig wiederkehrende und lange vorher angekündigte Manöver ihrer Land,- Luft- und Seestreitkräfte durch. Diese Manöver wurden wie üblich allen Betroffenen und/oder Vertragspartnern vorab notifiziert. Aktuell betrifft dies zum Beispiel auch die üblichen Warnhinweise für zivile und militärische Nutzer bestimmter Meeresgebiete und Lufträume (Schießen von Artillerie und Raketen).

In der kommenden Woche findet auch das jährliche Manöver der Strategischen Atomstreitkräfte Russlands "Grom" statt (alle Basierungsarten). Der Höhepunkt insbesondere dieser Übung ist für den 16. Februar angekündigt (siehe auch der angehängte Beitrag). In dieser Zeit werden alle Teile der strategischen Atomstreitkräfte mit ballistischen und Flügelraketen ihr jährliches Schießen absolvieren.

Russland trainiert nicht nur seine eigenen Streitkräfte, sondern zeigt insbesondere neue Fähigkeiten seiner Flotten und seiner nuklearen Triade. Die NATO-Beobachter aller Aufklärungsarten sollen durchaus beabsichtigt ihre Finger in die "Wunde" legen. Schon der heilige Thomas war ja laut Bibel anders nicht zu überzeugen, dass real war, was er sah.

Diese vorab angekündigten, groß angelegten Manöver der russischen Streitkräfte (teilweise mit Beobachtern anderer Staaten), nutzen nun USA und NATO, um zu behaupten, Russland wolle aus dieser allen Seiten bekannten Lage heraus, die Ukraine überfallen. Dieser Missbrauch von Informationen, die ursprünglich der Vertrauensbildung und Sicherheit dienen für künstliche Schreckensszenarien gegen Russland, ist in der Tat eine Perversion jeglicher diplomatischer Vereinbarungen. Die NATO-Staaten betreiben im Wortsinne Misstrauensbildung.

Nur der Vollständigkeit halber: verschiedene NATO-Flotten führen gerade Seemanöver mit Flugzeuträgergruppierungen im Nordmeer und im Mittelmeer durch. Die USA haben am 11.02.22 vier B-52 Bomber mit nuklearer Zweckbestimmung nach Großbritannien verlegt und verschiedenste Gruppierungen der Landstreitkräfte von NATO-Staaten üben entlang der Ostgrenze dieses Bündnisses. Meist sind auch dies lange angekündigte Aktivitäten.

Auch hier wird sehr deutlich sichtbar, wer seine diplomatischen und militärischen Mittel zu welchen politischen Zwecken einsetzt. Es ist sehr wohl ein großer Unterschied, ob Russland seine Besorgnis über NATO-Manöver entlang seiner Grenzen äußert oder die USA und ihre Verbündeten in eine mittlerweile wochenlange hysterische Propagandaschlacht gegen Russland ziehen. Ausmaß und Inhalte dieser NATO-Aktivitäten sind eben keinesfalls mehr "üblicher Standard". Das ist gefährliche Kriegstreiberei.

Gruß
Lutz

 

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