Leserbriefe an die Schweriner Volkszeitung

 

Leserbrief Günter Lenz

Für die Schweriner Volkszeitung / Medienhaus Nord

Ich wollte ursprünglich einen faktenbasierten, argumentativen Leserbrief zum Ukrainekonflikt an die SVZ schreiben. Angesichts der seit Wochen vorherrschenden Kriegspropaganda in unserer breit aufgestellten, "unabhängigen "Medienlandschaft bleibt einem die Spucke weg. Es ist scheußlich anzusehen, wie gebildete Menschen, im Journalistenberuf tätig, ein so einseitiges Russland-Bild zeichnen. So werden immer wiederkehrende Filmsequenzen/Fotos von russischen Militärtransporten ohne geographischen Bezug zur russisch-ukrainischen Grenze, mitunter sogar hunderte Kilometer davon entfernt, gezeigt. Das bekannte Satellitenfoto aus der US-Geheimdienstküche mit dem russischen Truppenaufmarsch aus dem Raum Jelnja, in Nähe der Grenze zu Belorussland, wird auch wiederholt gezeigt, um die Aggressivität der Russen zu beweisen.
Die Aufzählung ließe sich fortsetzen, auch mit den "Fakten" der US-Seite, wie die Kriege gegen den Irak 1991 (ermordete Babys in kuwaitischen Krankenhäusern) und 2001 (Chemiewaffen des Iraks), der Bombenkrieg gegen Jugoslawien bzw. Serbien 1999 (der sogenannte serbische "Hufeisenplan"). Alles Lügen aus der US -Geheimdienstküche oder von bereitwilligen NATO-Partnern, wie sich später herausstellte...
Später, da lag dann alles in Schutt und Asche.
Es hat System, diese Berichterstattung und einen kleinen Goebbels-Beigeschmack.
Die ständige Wiederholung der Lügen bringt es.
Zum Schluss noch etwas Nettes meinerseits:
Der am 1. Februar anlässlich seines 90. Geburtstag in der SVZ gewürdigte Bildhauer Stefan Thomas hat in seinem langen Leben u.a. ein Relief geschaffen, ein menschliches Antlitz mit einem "Brett vorm Kopf". Er gab diesem Kunstwerk den Titel "Die Dummheit musst Du fürchten, nicht die Russen".
Ich werde das Künstlergespräch mit ihm schon deshalb suchen. Ach so und eine Putin-Brille will ich mir auch zulegen!

Günter Lenz
Oberstleutnant a.D.

 

Leserbrief Wolfgang Wendelmuth

03.02.2022
Medienhaus Nord
Redaktion Leserbriefe der „Schweriner Volkszeitung“
Gutenbergstraße 1
19061 Schwerin

Liebe Leser,

wenn ich die Ereignisse der letzten Monate und die Berichterstattung der deutschen „Leitmedien“ analysiere, denke ich immer öfter an meine Kindheit und das damals oft von mir gesungene Lied von der kleinen Friedenstaube, das in mir eine tiefe Friedensliebe hinterlassen hat.

Was ist heute daraus geworden? Ich lebe jetzt in einem selbsternannten „freiheitlich- demokratischen Rechtsstaat“. Von Frieden ist nichts mehr zu hören, dafür ein übles, tägliches Geschrei über die russische Kriegsgefahr und eine unmittelbar bevorstehende russische Invasion in der Ukraine, die vom amerikanischen Geheimdienst für Mitte Januar vorausgesagt wurde. Seit Monaten wird als „Beweis“ für die russischen Aggressionsabsichten immer das gleiche Foto gezeigt, das überall aufgenommen sein könnte. Mittlerweile ist es weiß gefärbt, es ist ja schließlich Winter.

Pausenlos werden täglich Vorwürfe, Anklagen, Drohungen und Forderungen an Russland gerichtet. In der letzten Woche ist daraus geradezu eine beängstigende Kriegshysterie entstanden, die selbst den Ukrainer zu viel wird und sie den Westen um Mäßigung bitten müssen.

Breiten Raum in der Berichterstattung nehmen die „Bemühungen“ der USA und der NATO ein, Russland zu einer Deeskalation aufzufordern, deren Verursacher aber nicht Russland, sondern die USA und NATO selbst sind. Erschütternd ist für mich dabei die offene und brutale Umkehr von Ursache und Wirkung. Schuldig ist nur einer: Russland, personifiziert in Putin!
Deutschland als meine Heimat sollte sich dringend seiner historischen Verantwortung, die es infolge seiner Politik im 20. Jahrhundert durch die Schuld an zwei Weltkriegen und der darin erfolgten Verbrechen übernommen hat, bewusst werden und auch danach handeln! Das bezieht Verantwortung, vor allem gegenüber 27 Millionen Opfern auf sowjetischer Seite ein. Warum bringt es die deutsche Politik nicht fertig, gegenüber Russland und diesen Opfern nicht eine ähnliche Verantwortung und Großmut gegenüber seiner Politik und ihren Repräsentanten zu empfinden, wie zum Beispiel gegenüber den 6 Millionen jüdischen Opfern und Israel?
Deutschland wäre meiner Meinung nach durchaus in der Lage, über eine eindeutig erklärte, konsequente Friedenspolitik, die den Interessen des deutschen Volkes Rechnung trägt, der sich die neue Regierung erst kürzlich per Eid verpflichtet hat, und mit seinem Gewicht in Europa Einfluss auszuüben, sich nicht zum Handlanger aggressiver Geopolitik der USA degradieren zu lassen, um so einem friedlichen Miteinander aller Völker einen wertvollen Dienst zu erweisen.

Leider sehe ich durch die Politik, die sich derzeit vor meinen Augen abspielt, dafür keine Ansätze!

Wolfgang Wendelmuth
Oberstleutnant a.D.

 

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