Neu auf dem Büchermarkt

„Dresdner Feldpostbriefe“

Erneut hat Herr Guntram König in Zusammenarbeit mit seinen bewährten Partnern ein Buch heraus-gegeben.

Wie schon bei den von ihm früher herausgegebenen Büchern „CSSR-Intervention 68“, „NVA - Die roten Preußen“ und „Kontrollierte Feindschaft“ handelt es sich beim vorliegenden Titel „Dresdner Feldpost-briefe“ um ein militärisches Thema.
Dem Titel nach könnte man vermuten, dass es sich um Briefe von den Fronten des Zweiten  Welt-krieges an die Heimat handelt.
Das Buch bietet jedoch mehr.

Nach dem Vorwort, das mit der bedeutenden und aktuellen Feststellung endet, dass Deutschland nur im Frieden mit den anderen Völkern leben und eine gesicherte Zukunft haben kann, wird in konzen-trierter Form die Vorgeschichte  und der Verlauf des vom faschistischen Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieges dargelegt. Schon dieser Abschnitt ist lesenswert, weil er nochmal die Lage verdeutlicht, die ab 1933 herrschte und vermittelt, welche Zustimmung Hitler bei der Mehrheit der Bevölkerung hatte.
Dann folgen Briefe. Mir scheint es von Vorteil, dass es sich hier ausschließlich um Briefe von der Leitung der Staatlichen Oberschule Dresden - Plauen und deren Schüler handelt, die inzwischen an den Fronten kämpften. Das Bild wird dadurch schärfer.
Die Briefe von der Schule an die Eltern und die Schüler verdeutlichen das enge  Verhältnis zwischen Schule und Elternhaus. Informiert wird über die Entwicklung der Schule, des Lehrpersonals sowie der Absolventen und ihrer Heldentaten an der Front. Das alles erfolgt im Sinne der Nazipropaganda und im Glauben an den Endsieg.
Im Brief der Schuldirektion wird allerdings auch ohne Kommentar über zwei Überläufer informiert. Sie waren wohl die Klügeren, die nach den Niederlagen bei Stalingrad und Kursk die Sinnlosigkeit des Krieges erkannt und den Glauben an den Endsieg verloren hatten. Sie waren jedoch für die Schule keine Helden, sondern eine Schande.
Die Briefe der Absolventen der Schule von der Front bringen ihre Überzeugung von der Notwendigkeit des Krieges gegen den Bolschewismus und die Ehrenhaftigkeit des Kampfes zum Ausdruck. Sie zeugen jedoch auch von den Strapazen, dem Elend und den Entbehrungen.
Die Mehrheit von Ihnen glaubte bis zuletzt an den Sieg.
Erstaunlich ist, dass selbst unter den schrecklichen Bedingungen des Frontlebens die Absolventen der Schule brieflich in Kontakt blieben.
Das Buch enthält auch Briefe der Absolventen der Schule nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Viele dieser verführten jungen Männer haben ihr Leben gelassen.
Die Überlebenden nutzten ihre Chancen in beiden Teilen Deutschlands. Die Briefe aus dieser Zeit zeugen vom Optimismus der jungen Generation und den Willen, das zerstörte Deutschland wieder aufzubauen. Sichtbar gemacht werden erste Erfolge beim Wiederaufbau der in den letzten Kriegstagen widersinnig zerstörten Stadt Dresden.

„Dresdner Feldpostbriefe“ ist ein Antikriegsbuch.

Ich wünsche dem Herausgeber, dass es viele Leser findet.
Das Buch ist beim Helios – Verlag erschienen.

Theodor Hoffmann
Admiral a.D.

 

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