Armeegeneral Heinz Hoffmann

Der Regionalgruppe Strausberg wurde am 01.03.2021 aus Anlass des 65. Jahrestages der Gründung der NVA der Ehrenname "Armeegeneral Heinz Hoffmann" verliehen.

Armeegeneral Heinz HoffmannHeinz Hoffmann wurde am 28.11.1910 in einer Arbeiterfamilie in Mannheim geboren. Die Familie, Eltern und Großeltern, hatten enge Bindungen zur deutschen Sozialdemokratie, wobei die Mutter zur kommunistischen Bewegung tendierte. Die Erziehung im Elternhaus prägte Heinz Hoffmann für sein ganzes Leben. In seinen Erinnerungen „Mannheim-Madrid-Moskau“ schreibt er: „Ich kann nicht sagen, dass sie mich zu einem überzeugten Sozialisten erzogen hätten. Was Mutter und die Großeltern mir … vermittelten, das war das Bewusstsein: Du bist ein Arbeiterjunge, …. , darauf kannst Du stolz sein. …. von Kindheit an wusste ich: Du gehörst zur Arbeiterklasse, und dein Platz ist immer dort, wo die rote Fahne weht.“
Heinz Hoffmann besuchte die Volksschule und erlernte nach dem Abschluss der 8. Klasse den Beruf eines Maschinenschlossers in den Mannheimer Motorenwerken, in denen bereits sein im Jahre 1919 verstorbener Vater gearbeitet hatte. Er erlernte nicht nur den Beruf, sondern wurde auch mit den sozialen Gegensätzen zwischen den Arbeitern und der Betriebsleitung konfrontiert. Ebenso lernte er die gegensätzlichen Einstellungen zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten kennen, die besonders sichtbar wurden, wenn es um die Vertretung der Interessen der Belegschaft ging. Bald schloss er sich dem Kommunistischen Jugendverband an und wurde 1930 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands. Im ersten Halbjahr 1933 wuchs er Schritt für Schritt in die illegale antifaschistische Arbeit und wurde Kurier zwischen antifaschistischen Zellen im Bereich Baden-Mannheim sowie dem Saargebiet und der Schweiz. Nachdem er 1935 mit Steckbrief gesucht wurde, emigrierte er als „Heinz Roth“ über die Tschechoslowakei in die Sowjetunion. Diesen Namen behielt er, über all die Jahre, bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1945.
Neben Elternhaus, Schule sowie der parteipolitischen Arbeit im Kommunistischen Jugendverband und der Partei, hatte der Aufenthalt in der Sowjetunion entscheidenden Einfluss auf den Lebensweg von Heinz Hoffmann.
Nach dem Eintreffen in Moskau erhielt er die Möglichkeit, die internationale Lenin-Schule, eine Einrichtung der Kommunistischen Internationale, zu besuchen. So konnte er am VII. Weltkongress der Komintern, der wichtige Beschlüsse zum Kampf gegen die von den faschistischen Staaten ausgehende Kriegsgefahr fasste, als Gast teilnehmen.
Der Putsch General Francos gegen die spanische Republik, stürzte das Land in einen Bürgerkrieg. Heinz Hoffmann gehörte zu den Initiatoren einer Resolution, die die Solidarität mit der spanischen Republik und die Bereitschaft zu deren Unterstützung mit der Waffe in der Hand bekräftigte.
Auf einem Sonderlehrgang der Militärakademie „M. W. Frunse“, wurde er zum Offizier ausgebildet, nach bestandenem Examen zum Leutnant ernannt und in Spanien zu nächst als Ausbilder für Angehörigen der Internationalen Brigaden und bald danach als Politkommissar im Hans-Beimler-Bataillon der XI. Internationalen Brigade eingesetzt. Hier sorgte er sich, neben der politischen Arbeit, um die Festigung der Disziplin und die militärische Ausbildung, insbesondere der Unterführer.
Während einer Großoffensive der spanischen Volksarmee, der sogenannten Brunete-Offensive im Juli 1937, war das Hans-Beimler-Bataillon in blutige Kämpfe verwickelt bei denen Heinz Hoffmann schwer verwundet wurde. Soforthilfe erhielt er in Spanien, wurde in ein Krankenhaus nach Paris verlegt, dort behandelt und danach trat er mit Hilfe der sowjetischen Botschaft, die Reise in die Sowjetunion an. Hier wurde seine Behandlung in einer der besten medizinischen Einrichtungen Moskaus fortgesetzt.
Nach seiner Genesung erhielt er bei einem Kadergespräch die Empfehlung, seine theoretische Qualifizierung auf einem Sonderlehrgang der Komintern fortzusetzen. Während dieser Zeit erfuhr er auch vom Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Er erlebte die Reaktionen der Einwohner Moskaus auf diesen wortbrüchigen Überfall und die Ansprache von Außenminister Molotow an die Bevölkerung der Sowjetunion.
Genosse Hoffmann schreibt über die Zeit nach dem Überfall: "Mut und Zuversicht gaben die Erfolge der Roten Armee in der jüngsten Vergangenheit".
Im Sommer 1938 waren die japanischen Aggressoren an der Ostgrenze der Sowjetunion entschlossen zurückgeschlagen worden. Ein Jahr später wurde der 6. japanischen Armee am Chalchyn-Gol, eine vernichtende Niederlage zu gefügt und schließlich wurde die aggressive Außenpolitik der finnischen Regierung, 1940 mit einer erfolgreichen Operation der Roten Armee, durchkreuzt.
Er erinnerte sich, dass es keine leichte Sache war, angesichts eines auf breiter Front vorrückenden Gegners, angesichts der Niederlagen und Rückzüge, die eigene Überzeugung vom Sieg aufrechtzuerhalten und sie gleichzeitig an Schwankende und Zweiflern weiterzugeben.
Mut und Zuversicht gab ihm die Rede Stalins vom 3. Juli mit einer konkreten Analyse der Lage und der Aussage, „die Geschichte zeigt, dass es keine unbesiegbare Armee gibt und nie gegeben hat…. Dasselbe muss von der jetzigen faschistischen deutschen Armee Hitlers gesagt werden. Diese Armee ist auf dem europäischen Festland noch auf keinen ernsten Widerstand gestoßen.“ Heinz Hoffmann sagt von sich, dass er in dieser Zeit den Optimismus und die Zuversicht nie verloren hätte und immer vom Sieg der Sowjetunion überzeugt war.
Mit großer Ungeduld warteten die Kursanten der internationalen Schule der Komintern auf den Fronteinsatz. Im Juli begann für Heinz Hoffmann eine harte und vielseitige Ausbildung zur Vorbereitung für den Einsatz im Hinterland des Gegners.
Aus diesem Einsatz wurde jedoch nichts. Aufgrund der in Spanien erlittenen Verwundungen wurde entschieden, Heinz Hoffmann nicht an der Front oder im Hinterland des Gegners einzusetzen, sondern ihm die Arbeit unter den deutschen Kriegsgefangenen zu übertragen. Als Grundlage für die politische Arbeit übergab ihm Walter Ulbricht einen von 158 deutschen Kriegsgefangenen unterzeichneten „Appell an das deutsche Volk“ mit dem Hinweis: Seine Aufgabe sei es, dass jeder Kriegsgefangene im Lager mit dem Inhalt dieses Appells vertraut gemacht werde.
Ende Oktober 1941 wird Heinz Hoffmann gemeinsam mit Mitarbeitern der Komintern, aus Moskau evakuiert, um seine Tätigkeit im Kriegsgefangenenlager Spasso-Sawodski, nahe Karaganda, als Oberinstrukteur mit zwei Instrukteuren aufzunehmen.
Das Lager lag in der kasachischen Steppe mit Baracken für die Gefangenen und außerhalb des Lagers gelegenen gut ausgebauten Semljankis (Erdhütten), die Schutz für die sowjetischen Genossen und Instrukteure gegen die Tücken des kasachischen Winters boten.
Heinz Hoffmann schreibt über die Anfänge der Arbeit: "Es war unter den gegebenen Bedingungen nicht möglich, eine systematische politische Schulungsarbeit zu betreiben. Unsere Aufgabe bestand darin, zu den Gefangenen Kontakt zu finden und Verbündete zu gewinnen".
Das gelang nach und nach. Bis Mitte Dezember 1941 konnte ein antifaschistisches Lageraktiv gebildet werden, um über dieses mit immer mehr Kriegsgefangenen ins Gespräch zu kommen. Wichtig war es, Gespräche in kleinen Gruppen zu führen. Das bestätigte auch eine im Lager eingesetzte Brigade aus Vertretern des Zentralkomitees der KPdSU(B), der Politischen Hauptverwaltung der Roten Armee, des NKWD und von Funktionären der Komintern unter Führung von Walter Ulbricht.
Heinz Hoffmann zog aus der Arbeit im Lager Spasso-Sawodski die Bilanz, dass er viele junge Deutsche kennenlernte, die später zu aufrechten und entschlossenen Antifaschisten und Kommunisten wurden und aktiv am Aufbau des Sozialismus in der DDR teilnahmen.
Gleichzeitig betonte er aber auch, dass er niemals in seinem Leben so viele abstoßende Beispiele für menschliche Würde- und Charakterlosigkeit gesehen habe, wie unter ehemaligen Angehörigen der faschistischen Wehrmacht.
Ende Februar 1942 erhielt Heinz Hoffmann eine neue Aufgabe vom Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale (EKKI). Im Gebiet Gorki, in Oranki, wurde eine Antifaschule für Kriegsgefangene eröffnet, an der er als Lehrer wirken sollte. Im März trat er die Reise mit seiner Frau und seinem fünf Wochen alten Sohn an. Darüber hinaus fuhren mit ihm ca. 50 für diese Schule ausgewählte Kursanten aus dem Lager Spasso-Sawodski,
Im Mai begann die Ausbildung für die Gefangenen in dialektischen und historischen Materialismus, politischer Ökonomie, Grundlagen der Geschichte der KPdSU(B) und der deutschen Geschichte. Heinz Hoffmann unterrichtete politische Ökonomie. Er war im Lehrerkollektiv der jüngste und hielt zum Kommandeur der Schule und zu Hermann Matern, der ebenfalls an der Schule lehrte, besonders engen Kontakt. Dadurch erhielt er viele Hinweise und Ratschläge zur besseren Gestaltung seines Unterrichtes.
Später wurde die Antifaschule von Oranki als Zentrale Antifaschule nach Krasnodar bei Moskau verlegt. Hier wurde auf Initiative des Zentralkomitees der KPD, mit Unterstützung der KPdSU(B), durch deutsche Kommunisten, Antifaschisten und Demokraten gemeinsam mit Offizieren und Soldaten der Wehrmacht am 12. und 13. Juli 1943 das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ gegründet.
Die Zerschlagung der 6. deutschen Armee und weiterer Verbände der Wehrmacht an der Wolga, brachten günstigere Bedingungen zur antifaschistischen Arbeit unter den Kriegsgefangenen. Heinz Hoffmann lässt in seinen Erinnerungen an diese Zeit nicht unerwähnt, dass er besondere Skepsis bei Gesprächen mit Generalen empfand, die nach Krasnogorsk gebracht wurden. In den vielen Gesprächen die er und andere Antifaschisten führten, wurde jedoch erreicht, dass neben Fragen, die sich anfangs nur um den Gefangenenalltag und Sorgen um die Familie drehten, zunehmend weltanschauliche und politische Probleme in den Mittelpunkt rückten. Die Generalmajore Korfes und Lattmann zählten zu denen, die den Bruch mit den Hitlerfaschismus am konsequentesten vollzogen und das auch bei der Gründung des Bundes Deutscher Offiziere (BDO) bewiesen.
Heinz Hoffmann erkennt auch an, dass das Umdenken, bis zu einer neuen politisch-weltanschaulichen Sicht und den Entschluss zum Kampf gegen Hitler, für die meisten Generale und Offiziere mit schweren Konflikten verbunden waren, die Mut und Entschlusskraft erforderten. Setzte sich doch jeder der Gefahr aus, dass die Faschisten sein Handeln mit Repressalien gegen die Familie beantworteten.
Seit Mitte April 1945 war die neue Wirkungsstätte von Heinz Hoffmann die Parteischule der KPD in Schodnja, nordwestlich Moskaus. Er übernahm die Funktion des Leiters der Schule von Hermann Matern. Die Schule hatte die Aufgabe, bereits im Kampf erfahrene Parteikader sowie später auch Kriegsgefangene mit kommunistischer Vergangenheit, weiterzubilden und auf Aufgaben vorzubereiten, die sie zum Aufbau eines demokratischen Deutschland übernehmen sollten. Als Lektoren arbeiteten Mitglieder der Parteiführung des ZK der KPD und andere erfahrene Kommunisten.
Anfang Dezember 1945 wurde die Schule aufgelöst, der letzte Lehrgang beendet und Heinz Hoffmann kehrte nach Deutschland zurück. Hier wurde er als persönlicher Mitarbeiter von Wilhelm Pieck, kurze Zeit später von Walter Ulbricht eingesetzt. Im September 1947 wurde er in den Landesvorstand der SED Berlin gewählt und 1949 zum Vizepräsidenten der Verwaltung des Inneren und Leiter der Hauptabteilung Polit-Kultur (PK) berufen. Er hatte damit die Aufgabe übertragen bekommen, den neuaufgebauten Politapparat in der Polizei zu stärken und das politisch-ideologische Niveau der VP-Angehörigen zu heben. Damit wurden die Erfahrungen der KPdSU(B) bei der Verwirklichung der führenden Rolle der Partei in den bewaffneten Organen der DDR umgesetzt. Dabei ging es auch darum, die auf allen Ebenen eingesetzten PK-Leiter systematisch zu qualifizieren. Dem diente die am 1. Dezember 1949 durch Heinz Hoffmann in Bad Freienwalde eröffnete PK-Schule. Er selbst engagierte sich mit Vorträgen und Seminaren zur Weiterbildung der PK-Leiter u. a. auch an dieser Schule.
Bald nach Gründung der DDR erhielt Heinz Hoffmann am 26. April 1950 durch Ministerpräsident der DDR, Otto Grotewohl, die Aufgabe, die Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) zu führen. In der HVA wurden seit Frühjahr 1950 an VP-Schulen und in VP-Bereitschaften junge Arbeiter und Bauern zu Offizieren und Unteroffizieren herangebildet.
Angeleitet wurden die Ausbilder der HVA durch sowjetische Berater und Spezialisten und es wurden die ersten einjährigen Sonderlehrgänge für leitende Genossen in der Sowjetunion durchgeführt. Heinz Hoffmann forderte immer wieder, Ratschläge und Hinweise der Berater gewissenhaft zu beachten und umzusetzen.
Vom 9. bis 12. Juli 1952 fand die 2. Parteikonferenz der SED statt, die in Auswertung der aggressiven Politik Westdeutschlands und der Westmächte, den Aufbau nationaler Streitkräfte beschloss.
Bereits am 1. Juli 1952 war im Zuge der Reorganisation des Ministeriums des Innern der DDR der Bereich der HVA in Kasernierte Volkspolizei (KVP) umbenannt und Heinz Hoffmann zum Stellvertreter des Ministers und Chef der KVP ernannt worden. Ebenso wurden die Chefs der VP-See und VP-Luft Stellvertreter des Ministers des Innern, Willi Stoph. Als Führungsorgane erhielten diese drei Teile der Volkspolizei einen Stab und eine Politische Verwaltung. Darüber hinaus wurden bei der KVP mit Stab und Politorgan ausgestattete Territoriale Verwaltungen zur unmittelbaren Führung der Truppen geschaffen.
Ab Oktober 1952 wurden auf Befehl des Innenministers für die KVP, die VP-See und die VP-Luft neue Uniformen sowie militärische Dienstgrade und Rangabzeichen eingeführt und bei einem Vorbeimarsch anlässlich des 3. Jahrestages der Gründung der DDR, auf dem Marx-Engels-Platz, der Bevölkerung gezeigt. Zwei Tage vor dem 3. Jahrestag der Republik verlieh der Innenminister, Generaloberst Willi Stoph, an mehr als 20 leitende Genossen der drei Teile der Volkspolizei, die sich in den verschiedensten Funktionen beim Aufbau der Arbeiter- und Bauern-Macht und ihrer bewaffneten Organe ausgezeichnet hatten, die neuen militärischen Dienstgrade. So den Dienstgrad Generalleutnant an Heinz Hoffmann und Vincenz Müller, Vizeadmiral an Waldemar Verner, den Dienstgrad Generalmajor und Konteradmiral an 23 Genossen, darunter Helmut Borufka, Rudolf Dölling, Dr. Otto Korfes, Arno von Lenski, Heinz Keßler, Bernhard Zorn, Heinz Neukirchen und Felix Scheffler.
Mit den ehemaligen Wehrmachtsgenerale Vincenz Müller, Dr. Otto Korfes und Arno von Lenski hatte Heinz Hoffmann schon in Krasnogorsk Gespräche geführt. Müller und Lenski hatten als einzige Generale einen Kurs auf der Zentralen Antifaschule besucht. Sie hatten mit ihrer Vergangenheit gebrochen und waren bereit, ihre Kenntnisse und Erfahrungen in der Stabsarbeit, in der Organisation und im operativen Einsatz, beim Aufbau nationaler Streitkräfte einzubringen. In ihrem Bekenntnis zur DDR gab es eine grundlegende Gemeinsamkeit mit den Kadern, die aus der Arbeiterklasse stammten.
Nach einer grundlegenden Reorganisation des Innenministeriums wurde Generalleutnant Hoffmann mit Wirkung vom 1. August 1953 als „Stellvertreter des Ministers des Innern und Chef der KVP“ nunmehr zum Vorgesetzten aller Dienstbereiche der kasernierten Verbände; auch die VP-See und VP-Luft wurden ihm unterstellt.
Als seine Stellvertreter fungierten Generalleutnant Vincenz Müller als Chef des Hauptstabes, Generalmajor Rudolf Dölling als Chef der Politischen Verwaltung sowie Vizeadmiral Waldemar Verner als Chef der VP-See und Generalmajor Heinz Keßler als Chef der VP-Luft/Aeroklub.
Von Dezember 1955 bis November 1957 studierte Heinz Hoffmann an der Akademie des Generalstabes der Streitkräfte der UdSSR. Er hatte gute Voraussetzungen für das Studium, beherrschte die russische Sprache, hatte umfangreiche gesellschaftswissenschaftlichen Kenntnissen und militärischen Erfahrungen. Seine Mitstudenten, zu seiner Gruppe gehörten fünf Generale und sieben Oberste, unterstützte er mit großer Hilfsbereitschaft. Als Gruppenältester achtete er streng auf die Einhaltung des Studienreglements, sorgte aber auch dafür, dass die Studierenden die Sehenswürdigkeiten Moskaus, das Leben der Sowjetbürger und die Kultur des Landes kennenlernten.
Als Heinz Hoffmann nach dem Studium im November 1957 den Dienst in der Nationalen Volksarmee antrat, wurde er zum 1. Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung ernannt, am 1. März 1958, als Generalleutnant Vincenz Müller seinen Dienst in der NVA beendete, als Chef des Hauptstabes eingesetzt und am 7. Oktober 1959 zum Generaloberst befördert.
Am 14. Juli 1960 wurde Heinz Hoffmann zum Minister für Nationale Verteidigung berufen, gehörte dem Nationalen Verteidigungsrat der DDR sowie dem Komitee der Verteidigungsminister der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages an und wurde am 2. Oktober 1973 in das Politbüro des Zentralkomitees der DDR gewählt.
Oberstes Anliegen des Ministers war es, alles für die Stärkung der DDR und ihren militärischen Schutz zu tun. Eine zuverlässige Landesverteidigung zu gewährleisten, war für ihn immer ein gesamtgesellschaftliches Anliegen und nicht nur Sache der Nationalen Volksarmee. Das bekräftigte er auch durch seine regelmäßigen Vorträge zu Fragen der Landesverteidigung an der Parteihochschule „Karl Marx“ der SED. Mit diesen Vorträgen stellte sich Armeegeneral Hoffmann das Ziel, den studierenden Parteifunktionären
- Grundlagen für ein besseres Verständnis aller Fragen zu vermitteln, die mit der Stärkung der Verteidigungsbereitschaft der DDR verbunden waren und
- die Mitverantwortung der Parteifunktionäre und der leitenden Parteiorgane für die Landesverteidigung, insbesondere in Bezug auf die Zivilverteidigung, die Militärökonomie, die Wehrerziehung und die personelle Auffüllung der Streitkräfte zu verdeutlichen.
Der Name Heinz Hoffmanns ist aufs engste mit den Aufbau moderner sozialistischer Streitkräfte der DDR verbunden. Seit 1949 war er in ständig leitenden Spitzenfunktionen beim Aufbau der bewaffneten Organe eingesetzt. Er setzte sich in diesen Funktionen stets, neben der Stärkung der Landesverteidigung der DDR, für eine enge Zusammenarbeit und Waffenbrüderschaft mit der Sowjetarmee und den anderen Armeen der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages ein.
Die Stärke und Einheit des sozialistischen Lagers sah er als Garantie für die Sicherung des Friedens an, weil nur das politisch und militärisch entschlossene Handeln der Sowjetunion und der mit ihr verbündeten Staaten imperialistische Kriegsabenteuer und konterrevolutionäre Aktionen im Keime erstickt und den Frieden gerettet haben
Heinz Hoffmann gehörte zu den wichtigsten Vertretern der militärischen Führung der DDR. Er gab allen Offizieren, insbesondere den Kommandeuren, der bewaffneten Organe der DDR stets ein Beispiel für die Einheit von politischer und militärischer Führung. Dazu sagte er 1966: „Was wir jetzt brauchen, ist der Typ des Offiziers, der seinen Offiziersberuf als militärische Parteifunktion auffasst und der immer und überall als Klassenkämpfer handelt.“

Heinz Hoffmann wurde für seine überragenden Leistungen als Internationalist und als sozialistischer Militär mit hohen stattlichen Auszeichnungen der DDR und der Sowjetunion geehrt. Darunter

  • den Vaterländische Verdienstorden der DDR – 1954
  • den Rotbannerorden – 1965
  • die Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden – 1969
  • den Karl-Marx-Orden – 1970, 1980, 1985
  • den Leninorden – 1974, 1980
  • den Titel Held der DDR – 1975, 1980

Armeegeneral Heinz Hoffmann verstarb am 2. Dezember 1985 in Strausberg. Er wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten, Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt.
Der 9. Panzerdivision der Nationalen Volksarmee wurde der Ehrenname „Heinz Hoffmann“ verliehen.

Gerhard Matthes, Kapitän zur See a.D.

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