NACHRUF

des Verbandes zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee
und der Grenztruppen der DDR

In tiefer Trauer teilen wir mit, dass am 12. November 2024
unser Freund und Genosse

Generalmajor a.D. Sebald Daum

nach langer schwerer Krankheit verstorben ist.

Geboren am 22. Januar 1934 in Brigidau (Kreris Stryi), damals Polen (nach Ende des I. Weltkrieges, dem vormaligen Galizien), gehörte er zu der Generation, die in politisch unruhigen Zeiten und in ebenso zerrissenen politischen Gemeinwesen aufgewachsen ist. 1939 umgesiedelt, wurde er Deutscher und ab 1949 in der DDR heimisch. Nach einem 12 -Klassen Schulbesuch und einer abgeschlossenen Bäckerlehre wurde er am 12. Januar 1953 Angehöriger der bewaffneten Organe, damals Kasernierte Volkspolizei (KVP), besuchte die Offiziersschule in Großenhain und bekleidete als Zugführer eines Panzerzuges im C-Kommando in Zeithain seine erste Dienststellung. Er bewährte sich dann bis 1962 als Kompaniechef einer Panzerkompanie und übernahm 1965 das Panzerbataillon im MSR-17 in Halle. Ab 1965 besuchte er eine sowjetische Militärakademie und war danach als Fachlehrer/Hauptfachlehrer an der Militärakademie „Friedrich Engels“ der NVA in Dresden tätig. Dann wurde er 1973 Kommandeur des MSR-22 in Mühlhausen im Bestand der 4. MSD und 1976 zum weiteren Studium an die Generalstabsakademie in die UdSSR delegiert. Nach erfolgreichem Studium wurde er als Stellvertreter Ausbildung des Kommandeurs der 4. MSD in Erfurt eingesetzt, 1980 Kommandeur der Unteroffiziersschule „Rudolf Egelhofer“ (US-I) in Weißkeisel, 1983 Kommandeur des Ausbildungszentrums 15 in Burg, deren Besonderheit darin bestand, dass hier bereits in Friedenszeiten teilaktive Strukturen vorhanden waren und somit auch spezifische Führungsqualitäten verlangt waren.

Seine in all den Jahren gesammelten Erfahrungen und die damit verbundene erfolgreiche Arbeit führten 1985 zum Einsatz als Stellvertreter des Chefs MB-III und Chef Ausbildung im MB-III im Standort Leipzig. 1986 zum Generalmajor ernannt, wurde er zum 30. September 1990 aus dem aktiven Dienst entlassen.

Sein Wissen, seine Fähigkeiten und seine menschlichen Qualitäten konnte er auch nach 1990 im nunmehr zivilen Tätigkeitsbereich erfolgreich umsetzen. Seine persönliche Entwicklung war immer mit der Zugehörigkeit zur SED verbunden und das prägte seine politische Haltung bis heute. Er brachte sich erfolgreich in den „Verband zur Pflege der Traditionen der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR e.V.“ ein, wirkte im Vorstand mit und hatte einen entscheidenden Anteil am Gelingen der Festveranstaltung zum 60. Jahrestag der Gründung der NVA im Standort Demen. Gleichermaßen zu würdigen ist seine aktive Rolle bei der Gründung der NVA-Interessengemeinschaft Halle und seine aktive Mitgliedschaft in der Regionalgruppe „Hermann Vogt“ in Halle.

Bis zuletzt hatte er am politischen Tagesgeschen aktiven Anteil, war öffentlich in der Friedensbewegung präsent und hat mit seinem Auftreten, seinem öffentlichen Brief, seinen Interviews und der Teilnahme an Friedensforen überzeugt. Für die Erhaltung des Friedens und für ein gutes Verhältnis zu Russland und seinen Völkern zu kämpfen war eines seiner Hauptanliegen.

Wir verlieren mit Generalmajor a. D. Sebald Daum einen pflichtbewußten, standhaften und treuen Genossen und Kameraden und verneigen uns vor seiner Lebensleistung.

Wir entbieten der Familie unser tiefes Mitgefühl und werden ihm stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

Vorstand des Verbandes, Ältestenrat, die Mitglieder der NVA-Interessengemeinschaft-Halle / Regionalgruppe „Hermann Vogt“