Was wirklich in der Antikörper-Studie des Robert-Koch-Instituts steht und was die Medien draus machen

Heute hat das Robert-Koch-Institut eine große Antikörper-Studie zu Corona vorgestellt. Die Berichterstattung über die Studie zeigt, mit welchen Mitteln die „Qualitätsmedien“ von der wichtigsten Erkenntnis der Studie ablenken wollen. Sie machen es sehr geschickt und verdrehen dabei komplett die Wahrheit, wie ich an einem Spiegel-Artikel exemplarisch aufzeigen werde.

Die Überschrift im Spiegel lautete „Antikörperstudie in Kupferzell – „Das reicht nicht aus, um eine zweite Welle zu verhindern““ und sie macht deutlich: Die Lage ist brandgefährlich, die zweite Welle kommt! Als Bestätigung dessen kann man dann am Anfang des Artikels lesen:

„Selbst in Orten, die während der ersten Corona-Welle als Hotspot galten, hat sich wahrscheinlich nur ein Bruchteil der Bevölkerung infiziert. Dafür sprechen die Ergebnisse einer Antikörperstudie aus Kupferzell in Baden-Württemberg, die das Robert Koch-Institut jetzt vorgestellt hat.“

Dem Leser wird suggeriert, die Gefahr wäre riesig, denn es ist noch keine „Herdenimmuntät“ erreicht und noch ganz viele Menschen werden sich mit Corona infizieren. Als wichtigste Erkenntnisse aus der Studie meldet der Spiegel:

„Von den untersuchten Bürgern konnten die Forscher bei 7,7 Prozent Antikörper nachweisen. (…) Die Zahl der durch die Studie erfassten Infektionen liegt deutlich über der Zahl der zuvor bereits bekannten Fälle. Laut den Tests haben sich in Kupferzell fast viermal mehr Menschen angesteckt, als zuvor Infektionen bekannt waren. (…) Umgekehrt konnten die Forscher allerdings auch bei knapp 30 Prozent der Personen, die während des Ausbruchs positiv getestet worden waren, keine Antikörper nachweisen.“

Außerdem kann man im Spiegel noch lesen:

„Rund ein Sechstel der Infektionen (16,8 Prozent) liefen symptomlos.“

Diese Erkenntnisse führen zu folgender Schlussfolgerung, die wir am Ende des Spiegel-Artikels lesen können:

Neben der Vorstellung der Studienergebnisse äußerte sich RKI-Vizepräsident Schaade auch zur aktuellen Situation in Deutschland. Die steigenden Infektionszahlen bezeichnete er als ernst zu nehmende und besorgniserregende Entwicklung. „Wir dürfen die Entwicklung so nicht weiterlaufen lassen“, sagte er. „Wir drohen die Kontrolle zu verlieren.“
Um dies abzuwenden, müssten die Menschen weiterhin Abstand halten, die Hygieneregeln befolgen, sich bei Beschwerden testen lassen und auf nicht notwendige Reisen verzichten. Dass dies wirke, zeigten auch die aktuellen Ergebnisse aus Kupferzell, so Schaade.““

Also alles ganz schlimm!

Was die Zahlen tatsächlich aussagen

Dazu schauen wir uns die Studie mal an. Da der Spiegel sie nicht verlinkt hat, tue ich das, Sie finden Sie hier. Sollten Sie den Link öffnen, lachen Sie nicht: Ja, sie ist wirklich so kurz und passt auf eine Seite Text.

Corona-Monitoring lokal

Erste Eckdaten für Kupferzell

Ergebnisse

  • 7,7 Prozent der Kupferzellerinnen und Kupferzeller hatten positive Antikörper-Nachweise gegen SARS-CoV-2 und haben demnach die Infektion durchgemacht.
  • Im Verlauf der Studie wurden in Kupferzell keine akuten Infektionen festgestellt.
  • Bei Frauen (8,7 Prozent) wurden etwas häufiger als bei Männern (6,7 Prozent) Antikörper nachgewiesen.
  • Asymptomatische Fälle: 16,8 Prozent der Seropositiven (Personen mit positivem Antikörper-Nachweis) waren ohne typische Krankheitssymptome, 83,2 Prozent hatten mindestens eins der Symptome (Fieber über 38°C, Atemnot / Kurzatmigkeit,Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung).
  • Dunkelziffer: Durch die Studie wurden 3,9-mal mehr Infektionen nachgewiesen als bislang in Kupferzell bekannt.
  • Antikörper: Bei 28,2 Prozent der Erwachsenen mit positiven SARS-CoV-2-Test (Eigenangaben im Fragebogen) konnten keine Antikörper nachgewiesen werden; dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass keine Immunität besteht.


Methodik

Datenerhebung: 20. Mai bis 9. Juni 2020
Teilnehmende: 2.203 Erwachsene
Stichprobe: repräsentative Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister, Einladung von Erwachsenen freiwillige Teilnahme

Untersuchungsprogramm

  • PCR-Rachenabstrich zum Nachweis von Virus-RNA und einer akuten Infektion
  • Entnahme von Blutproben für serologische Untersuchungen und den Nachweisvon IgG-Antikörpern
  • Befragungen: Kurzbefragung am Untersuchungstag, ausführliche Nachbefragung (online oder telefonisch)

Weitere Informationen

Stand: 14.08.2020

www.rki.de

Das, was der Spiegel berichtet hat, war korrekt, aber nicht vollständig. Aber beginnen wir mit dem, was im Spiegel berichtet wurde und schauen uns an, was es tatsächlich bedeutet. Zunächst nehmen wir die Tatsache, dass 7,7 Prozent der Studienteilnehmer Antikörper hatten, was bedeutet, dass sich vier Mal mehr Menschen mit Corona infiziert haben, als bisher bekannt war. Das deckt sich auch mit Antikörper-Studien aus anderen Ländern, über die ich berichtet habe und die teilweise zu noch höheren Dunkelziffern (teilweise bis zu zehn Mal mehr Infizierte, als bekannt) kommen. Details dazu finden Sie hier.

Zu den 7,7 Prozent kommen aber noch die knapp 30 Prozent (exakt 28,2 Prozent) hinzu, die zwar nachweislich infiziert waren, aber keine Antikörper (mehr) in sich tragen. Wir können also davon ausgehen, dass wir zu den 7,7 Prozent noch einmal ein Drittel hinzufügen müssen, die infiziert waren, aber keine nachweisbaren Antikörper (mehr) haben. Das wären insgesamt etwas über 10 Prozent, die schon mit Corona infiziert waren.

In Kupferzell, wo die Studie gemacht wurde, leben etwas über 6.000 Menschen und wenn davon ca. 10 Prozent infiziert waren, würde das bedeuten, dass insgesamt ca. 600 Menschen infiziert gewesen sind. Mir ist aber kein einziger Todesfall aus Kupferzell bekannt (korrigieren Sie mich bitte mit Quelle, sollte ich etwas übersehen haben).

Die Corona-Panik wird aber mit der Gefährlichkeit des Virus begründet und nach den offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts von heute sind deutschlandweit 221.000 Menschen infiziert gewesen und etwas über 9.000 gestorben. Das würde eine Sterblichkeit von 4,4 Prozent bedeuten, was man als gefährlich bezeichnen könnte. Aber das würde auch bedeuten, dass in Kupferzell bei ca. 600 Infizierten ca. 30 Menschen gestorben sein müssten. Und das ist nicht geschehen.

Wenn man nun noch bedenkt, dass die Zahl der Corona-Opfer künstlich aufgeblasen wird, indem man jeden in die Statistik aufnimmt, der irgendwann mal mit Corona infiziert war, aber aus anderen Gründen gestorben ist, dann ist die Gefahr noch geringer. Darüber, wie die Corona-Statistiken geführt werden habe ich mit Links zum Robert-Koch-Institut, dem österreichischen Gesundheitsamt und anderen offiziellen Quellen berichtet, Sie finden die Einzelheiten hier.

Aber das steht im Spiegel nicht, da wird der Eindruck erweckt, Corona sei brandgefährlich.

Interessant ist auch, was in der Antikörper-Studie über die Symptome gesagt wird. Wir erinnern uns, im Spiegel konnte man lesen, dass 16,8 Prozent der Antikörper-Träger keinerlei Symptome hatten. In der Studie steht zu den Symptomen zu lesen:

„Asymptomatische Fälle: 16,8 Prozent der Seropositiven (Personen mit positivem Antikörper-Nachweis) waren ohne typische Krankheitssymptome, 83,2 Prozent hatten mindestens eins der Symptome (Fieber über 38°C, Atemnot / Kurzatmigkeit,Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung).“

Auch das muss man genau lesen und verstehen. Es wurden Antikörper-Tests gemacht und die Probanden wurden gefragt, ob sie in diesem Jahr (oder seit März, das geht aus dem Factsheet nicht hervor) derartige Symptome hatte. Aber es kann nicht überprüft werden, ob diese Symptome, die jemand angibt, auch von Corona verursacht worden sind. Es ist möglich, dass jemand eine ganz normale Erkältung und daher einen Schnupfen hatte, dass aber Corona bei ihm trotzdem ohne Symptome verlaufen ist.

Was hier getan wird, ist Statistikfälschung, denn es werden Symptome als Corona-Symptome geführt, ohne dass man weiß, ob Corona die Symptome auch tatsächlich ausgelöst hat. Über die Häufigkeit von Symptomen kann man aber nur dann eine Aussage treffen, wenn man Leute, die gerade mit Corona infiziert sind, nach ihren Symptomen befragt. Aber beim Robert-Koch-Institut werden Symptome als Corona-bedingt festgelegt, obwohl das gar nicht belegt ist.

Die Panik-Party der Medien geht weiter

In seinen wöchentlichen Berichten hat das Robert-Koch-Institut wird die Zahl der Tests veröffentlicht, sodass man sehen kann, dass die Zahl der positiven Tests in Deutschland zwar steigt, aber eben nur in dem Maße, wie auch die Zahl der Tests steigt. Das bedeutet, dass es prozentual nicht mehr positive Tests gibt, sondern nur deshalb in absoluten Zahlen mehr Infizierte gefunden werden, weil eben mehr getestet wird. Man sieht das an dieser aktuellen Tabelle: Prozentual schwankt die Zahl der positiven Tests seit 10 Wochen zwischen 0,6 und 1,4 Prozent, eine Tendenz ist weder nach oben, noch nach unten erkennbar.

Auch in den Tagesberichten finden sich interessante Infos, von denen man in den Medien auch nichts erfährt. Im aktuellen Tagesbericht kann man zum Beispiel sehen, wie viele Menschen aktuell intensivmedizinisch behandelt werden. Das sind (und bedenken Sie, die zweite Welle rollt an, die Lage ist brandgefährlich!) furchtbar viele Menschen. Deutschlandweit sind das aktuell 230 Menschen. Von 80 Millionen. Ich kann dabei nicht ohne Ironie hinzufügen: Spüren Sie, wie die Welt gerade aus den Fugen gerät und untergeht?

Und dass eine zweite Welle anrollt, sieht man an dieser Grafik aus dem aktuellen Tagesbericht, die die Zahl der Corona-Fälle in Deutschland zeigt, besonders deutlich.

Bedenken Sie, wenn Sie mit der Lupe den leichten Anstieg der Fälle betrachten, dass auch jede Woche mehr getestet wird, es also zwangsläufig jede Woche mehr Fälle geben muss, selbst wenn die Zahl der Infizierten prozentual nicht steigt.

In Schweden liegt die Sterblichkeit unter dem 5-Jahresdurchschnitt

Ich lebe in Russland, hier ist Corona praktisch vorbei. Bars und Restaurant sind offen, nur in Behörden gilt noch Maskenpflicht, ansonsten ist das Leben zur Normalität zurückgekehrt. Für mich ist es sehr surreal, wenn ich von Freunden aus Deutschland höre, was in Deutschland vor sich geht. Es ist völlig offensichtlich, dass die Zahlen in Deutschland manipuliert werden und selbst diese manipulierten Zahlen zeigen, dass nichts los ist, was nicht ohnehin jedes Jahr im Zuge der saisonalen Grippe passiert. Von mir aus ist Corona auch ein wenig gefährlicher, als eine normale Grippewelle, sei es drum. Aber auch die schwere Grippewelle von 2017/2018 war kein Grund, das soziale Leben einzuschränken und die Wirtschaft zu zerstören.

Was derzeit passiert, man konnte es in Schweden beobachten, wo es praktisch keine Corona-Einschränkungen gab, bewegt sich auf dem Niveau der Grippewelle von 2017/2018. Die offiziellen Zahlen liegen vor, sie sind frei verfügbar. Ein Leser hat mir dankenswerter Weise den Link zur schwedischen Statistikbehörde geschickt, die ihre Zahlen auch auf Englisch veröffentlicht. Und die schwedischen Zahlen sind vielsagend.

Die schwedischen Zahlen zeigen eine deutlich erhöhte Sterblichkeit von Ende März bis Mitte Mai an. Jedoch liegt diese Erhöhung wie gesagt auf dem Niveau einer schweren Grippewelle. Danach ist die Sterblichkeit von Ende Mai bis Ende Juni nur noch leicht erhöht. Und jetzt kommt´s: Seit Juli liegt die Sterblichkeit in Schweden sogar unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, der als Referenzwert genommen wird.

 

Wer bei all diesen offiziellen Zahlen und dem was Politik und Medien daraus machen, den „Qualitätsmedien“ immer noch glaubt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Leider informieren sich zu wenig Menschen in alternativen Medien. Und sollten Sie mir nicht glauben – ich habe ja alles verlinkt, überprüfen Sie die Quellen, die Zahlen und überprüfen Sie, ob ich die Wahrheit schreibe. Ich fordere Sie ausdrücklich auf, glauben Sie niemandem – auch mir nicht -, sondern überprüfen Sie alles. Mein Leitspruch ist nun einmal:

Bleiben Sie kritisch!

www.anti-spiegel.ru, 15.08.20

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