Veteranen der Lettischen SS-Freiwilligen-Legion
marschieren in Lettland

(Nach einer Meldung von RIA-Novosti vom 12.03.15)

 

Die Vorsitzende des Sicherheitsausschusses des lettischen Parlaments, Solvita Aboltina, hat am Mittwoch dazu aufgefordert, verstärkte Maßnahmen zu treffen, um „Provokationen“ beim umstrittenen Marsch von ehemaligen Nazi-Kollaborateuren, der am 16. März in Riga stattfinden soll, zu verhindern.


Sie betonte, dass Lettland durch seinen EU-Vorsitz ein „noch interessanteres Ziel für Provokationen geworden ist“, und forderte zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im Vorfeld des für den Montag geplanten Aufmarsches von Veteranen der Waffen-SS im Zentrum der lettischen Hauptstadt.
Die Parade der Veteranen der Lettischen SS-Freiwilligen-Legion findet jedes Jahr statt, um den Tag zu feiern, an dem Nazi-Deutschland diese Einheit während des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1943 erstmals gegen die sowjetische Armee eingesetzt hatte. Der Marsch der SS-Veteranen sorgt seit Jahren für heftige Kritik seitens antifaschistischer Bewegungen.
Jedes Jahr am 16. März marschieren ehemalige Mitglieder der Lettischen SS-Freiwilligen-Legion und ihre Anhänger durch Riga. An der Veranstaltung nehmen Hunderte Menschen teil. Russland hatte die Regierung Lettlands dafür wiederholt kritisiert. Das russische Außenministerium bezeichnet den Marsch als Blamage und zynische Verunglimpfung der Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor darauf verwiesen, dass der „Impfstoff“ gegen das Nazi-Virus, der bei den Nürnberger Prozessen erzeugt worden war, in einigen Ländern Europas an Wirkung verliere. Der offene Neonazismus, der in Lettland und den anderen baltischen Ländern bereits an der Tagesordnung seien, liefere einen weiteren Beleg dafür.
Die SS sowie der SD, die Gestapo und die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurden bei den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisationen eingestuft. In den Konzentrationslagern, die unter anderem durch die SS europaweit eingerichtet worden waren, wurden mehr als elf Millionen Menschen getötet. Der Anteil von Kindern unter 14 Jahren betrug zwischen 12 und 15 Prozent.

 

Zugleich berichtet RIA-Novosti über die Verfolgung von Antifaschisten, die sich gegen den Aufmarsch wehren:

Die antifaschistischen Organisationen Lettlands werden von der Sicherheitspolizei des Landes „wild gehetzt“, wie der Ko-Vorsitzende des Lettischen Antifaschistischen Komitees, Joseph Koren, am Donnerstag zu Sputnik sagte.

„Die Sicherheitspolizei Lettlands betreibt derzeit wilde Hetze gegen uns antifaschistischen Organisationen. Es werden über uns alle möglichen verleumderischen  Informationen verbreitet“, so Koren. Ihm zufolge hat ein Polizeichef gesagt, dass „die Antifaschisten eine weitere Gemeinheit vorbereiten, um den lettischen Staat zu diffamieren“. Dabei habe keiner der Polizeichefs je gesagt, dass die Veranstalter des Aufmarsches für die Waffen-SS den lettischen Staat damit in Verruf bringen würden. Alle Gespräche würden abgehört und alle Briefkästen geknackt, so Koren.  Nach seinen Worten wurde ihm die Miete einer Konferenzhalle, wo an diesem Sonntag eine Rundtisch-Konferenz des Antifaschistischen Komitees stattfinden sollte, auf behördliche Anweisung verweigert. „Die Sicherheitspolizei sieht in den Handlungen der Antifaschistischen Organisationen die größte Gefahr für Lettland“, so Koren.


Das alles im 70. Jahr seit der Beendigung des 2.Weltkrieges, Informationen in den deutschen Medien zu diesem Thema tendieren gegen null, ganz zu schweigen von einer offiziellen Forderung an Lettland, das gegenwärtig den EU-Vorsitz innehat, das Treiben der Unverbesserlichen zu unterbinden. Wie hat doch ein großer deutscher Dichter formuliert:
„ Der Schoß ist fruchtbar noch……“ , nicht nur in Lettland.
Wir haben als deutsche Bürger allen Grund, zu 70. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus, mit dafür Sorge zu tragen, dass sich ein solches Leid, ein solch verheerender Krieg nie wiederholen kann. Darüber gab es unmittelbar nach dem Krieg Konsens. Wie haben sich die Zeiten wieder geändert!

Friedemann Munkelt

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