Gedenkveranstaltung zum
71. Jahrestag der Befreiung am 8. Mai 2016


Am 8.Mai in diesem Jahr nahm wiederum eine Delegation der Regionalgrup-pe Halle an der Gedenkveranstaltung zum Tag der Befreiung auf dem Süd-friedhof in Halle teil. Diese Veranstaltung wurde vom Landesvorstand der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten Sachsen-Anhalts und den Halleschen Freunden der Völker der ehemaligen Sowjetunion e.V. organisiert.

Am Obelisk mit der Inschrift "Ewiges Andenken den Bürgern der Sowjetunion" haben wir neben anderen Delegationen und Einzelpersonen Blumen nieder-gelegt und uns symbolisch verbeugt vor unseren Befreiern. Wir haben als ehemalige Angehörige der NVA alle ein besonderes enges Verhältnis zu den russischen Menschen, die Sowjetsoldaten waren unsere Waffenbrüder, viele persönliche Erlebnisse verbinden uns noch immer.

Rainer von Sivers vom Friedenskreis Halle e.V. führte in seiner kurzen Rede u.a. aus: "Wir gedenken heute der Millionen Toten, erbracht vorwiegend durch die Sowjetunion. Ich hoffe, dass der Tag der Befreiung zum allgemeinen Gedenktag in Deutschland wird, um ein Zeichen zu setzen gegen Faschismus und Krieg. Das ist gerade heute nötig, in der rechte Gruppierungen Zulauf bekommen."

"Befreiung" wird sicher für jeden Deutschen ein unterschiedliches Bild haben, ein aus dem Zuchthaus 1945 befreiter Häftling wird anders werten als ein junger Mensch, der den Faschismus nur unvollständig aus Büchern und Erzählungen kennt. Der von Prof. Kurt Pätzold vorgeschlagenen Definition "die Deutschen wurden befreit von der weiteren Teilnahme an einem Verbrechen", das der Hitler-Faschismus darstellte, können eigentlich alle folgen auch bei unterschiedlichen, auch gegenteiligen persönlichen Erfahrungen.

Dagegen stehen aber z.B. Formulierungen in der örtlichen halleschen Presse wie:
- das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 67 Jahren (also 1949 -bis dahin war Krieg-),
- nach 1945 begann in der DDR die Besatzungszeit (eine neue Diktatur die erst 1990 - mit der Wiedervereinigung endete) usw.,
also, es war 1945 keine "Befreiung", nur Wechsel der Diktaturen.

Im Zusammenhang mit dem 75. Jahrestag des faschistischen Überfalls auf die Sowjetunion gibt es  verstärkt Versuche einer Umbewertung der Geschichte (auch der Militärgeschichte) unter dem Moto: der deutsche Imperialismus hat sich nur gegen die "aggressiven Russen" verteidigt, darum ist es heute auch notwendig gegen Russland aufzurüsten.                        

Eine gut Hilfe, diesen  Behauptungen zu begegnen, wird das am 11.Mai 2016 erscheinende Buch
"Der Überfall. Der 22.Juni 1941: Ursachen, Pläne und Folgen" von Kurt Pätzold sein
(ISBN 978-3-360-01878-6).

Oberstleutnant a.D. Manfred Kamprad

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