Gedanken zum 13. August 2016

von Kapitän zur See a.D. Gerhard Matthes

 

Liebe Genossen,
mit dieser kurzen Wortmeldung soll daran erinnert werden, dass sich am 13. August 2016 zum 55. Mal der Tag jährt, an dem die DDR auf Empfehlung und auf Bitte des Politischen Beratenden Ausschusses und der Regierungen der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages die notwendigen Schritte unternommen wurden, um die Staatsgrenze der DDR zur BRD und zu Berlin-West zu schließen und zu sichern.

Es wurde an diesen Grenzen eine solche Ordnung und Kontrolle eingeführt, wie sie an den Grenzen jedes souveränen Staates üblich ist.

Diese Maßnahmen waren aus politischen, militärischen und ökonomischen Gründen erforderlich.
Die erste und vordringlichste Aufgabe war die Sicherung des Friedens und die Verhinderung eines Krieges, der nach Ausbruch weder zu beherrschen noch einzudämmen gewesen wäre.
In Mitteleuropa standen sich im Kalten Krieg die größten und bestausgerüsteten Kräftegruppierungen von Warschauer Vertrag und NATO gegenüber. Damit wurde auch die Rolle und Bedeutung der Territorien der DDR und der BRD sowie ihrer Grenzen bestimmt. Die Grenzen zwischen ihnen waren die Grenzen zwischen den beiden sich feindlich gegenüber stehenden Weltsystemen, waren die Grenzen zwischen den stärksten Militärböcken jener Zeit.

Die Grenzsicherung beendete die anomale Lage zwischen Ost- und Westberlin. Der bis dahin ungehinderte Zugang von Agenten und Provokateuren in die DDR und die anderen Staaten des Warschauer Vertrages einerseits, und die Arbeit von Grenzgängern in Westberlin, der Geldumtausch zu spekulativen Preisen, der Abfluss hochwertiger Konsumgüter und nicht zuletzt der personelle Aderlass der DDR über Westberlin andererseits, wurden beendet.
Die Schließung der Staatsgrenze und ihre militärische Sicherung waren eine richtige und notwendige Maßnahme.
Die Planung, Vorbereitung und Durchführung der am 13. August durchgeführten Maßnahmen war eine Meisterleistung aller beteiligten Organe der DDR.

Dank und Anerkennung verdienen in diesem Zusammenhang die Angehörigen der Grenztruppen der DDR vom Soldaten bis zum General. Sie haben diese Grenze unter Einsatz ihres Lebens gesichert, das Grenzregime durchgesetzt, Provokationen abgewehrt und so einen wichtigen Beitrag zur Verhinderung bewaffneter Konflikte und zur Sicherung des Friedens geleistet.

Der langjährige Minister für Nationale Verteidigung der DDR, Armeegeneral a.D. Heinz Keßler und der Stellvertreter des Ministers und Chef des Hauptstabes der NVA, Generaloberst a.D. Fritz Streletz, beschreiben in dem Buch „Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben“ ausführlich, sachlich und nüchtern Vorgeschichte, internationale Lage und wachsende Gefahren, die die Staaten des Warschauer Vertrages und die DDR zu dieser Zeit zur Sicherung der Grenze veranlassten.
Dieses Buch hat an Aktualität nichts eingebüßt.

 

 

 

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