Wilhelm Liebknecht

revolutionärer Arbeiterführer
geboren 29. März 1826 in Gießen
gestorben 7. August 1900

Liebknecht studierte Philologie, Theologie und Philosophie, danach arbeitete er als Lehrer in Zürich.
Liebknecht war vor 1848 von Ideen eines radikalen Republikanertums und des utopischen Sozialismus beeinflußt. Er beteiligte sich im September 1848 am Aufstand in Baden, gehörte 1849 als Leutnant dem Mannheimer Arbeiterbataillon an.
Nach der Niederwerfung der Revolution ging er in die Schweiz und fand den Weg zur Arbeiterbewegung. 1850 emigrierte er nach London, entwickelte sich als Schüler und Kampfgefährte von Marx und Engels zum Marxisten.
1862 kehrte er nach Deutschland zurück, trat 1863 dem ADAV bei, vermittelte Erfahrungen des Bundes der Kommunisten, wurde wegen seines Wirkens im Geiste der IAA aus dem ADAV ausgeschlossen.
Aus Berlin ausgewiesen, siedelte er 1865 nach Leipzig über, verband sich mit Bebel und gründete 1868 das „Demokratische Wochenblatt" und trug maßgeblich zur Herausbildung der SDAP bei.
Die erste im internationalen Rahmen organisierte revolutionäre Arbeiterpartei konstituierte sich unter führender Mitwirkung Liebknechts 1869 in Eisenach auf marxistischer Grundlage.

Liebknecht wurde zusammen mit Bebel 1872 vor Gericht gestellt. Er nutzte den „Hochverratsprozeß" in Leipzig zur Propagierung des wissenschaftlichen Kommunismus. Wegen angeblichen Hochverrats wurde er zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt.
Er organisierte 1875 den Gothaer Vereinigungsparteitag, hatte nach Erlaß des Sozialistengesetzes maßgeblichen Anteil daran, daß sich die Partei zum Kampf gegen das herrschende Regime formierte und war Mitbegründer der II. Internationale. Auf dem Erfurter Parteitag 1891 begründete Liebknecht das Erfurter Programm, in dem sich die Durchsetzung des Marxismus widerspiegelte. Seit 1891 wirkte er als Chefredakteur des „Vorwärts".

Am 01.03.1987 wurde dem Nachrichtenbataillon 4 (4. MSD) der Ehrenname "Wilhelm Liebknecht" verliehen.

 

Quelle:
"Ihr Vermächtnis - Unsere Tat"
Material des Militärbezirkes Leipzig, 1988

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