Franz Jacob

kommunistischer Parteifunktionär und antifaschistischer Widerstandskämpfer
geboren 9. August 1906 in Hamburg
hingerichtet 18. September 1944

Franz Jacob, Sohn eines Hausknechtes, erlernte den Beruf des Maschinenbauers und arbeitete als Telegrafen- und Werftarbeiter in Hamburg. 1922 schloß er sich der SAJ und der SPD an.
1925 trat er mit der Mehrheit seiner Gruppe zum KJVD über und wurde Mitglied der KPD. Weil er eine Protestaktion gegen die Hinrichtung von Sacco und Vancetti organisiert hatte, entließ ihn die Deutsche Werft 1927 fristlos. Er bekleidete Funktionen in den Bezirksleitungen Wasserkante des KJVD und der KPD, redigierte regionale Parteipublikationen. Nach Errichtung der faschistischen Diktatur arbeitete Jacob als Politischer Leiter des Bezirkes Nordwest der KPD und unter dem Decknamen Wilhelm Liebstaedt für das ZK der Partei. Im August 1933 wurde er verhaftet und zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. Seit 1936 im KZ Sachsenhausen eingekerkert, war er Mitorganisator der illegalen Arbeit. Nach seiner Entlassung aus dem KZ 1940 half er beim Wiederaufbau der KPD-Bezirksorganisation Wasserkante. Jacob erhielt den Auftrag, die antifaschistische Agitationsarbeit zu verstärken. Dazu verfaßte er u.a. viele Flugblätter. Im Oktober 1942 führte die Gestapo einen Schlag gegen die Parteiorganisation. Jacob konnte entkommen und beteiligte sich aktiv am Ausbau der Berliner Parteiorganisation.

Unter dem Decknamen Martin Puls gehörte er der unter Führung des ZK stehenden operativen Leitung des antifaschistischen Kampfes in Deutschland an. Er war Mitverfasser der politischen Plattform der operativen Leitung „Wir Kommunisten und das Nationalkomitee 'Freies Deutschland'", die entsprechend den Direktiven des ZK der KPD auf den Zusammenschluß aller Hitlergegner orientierte.
Am 22. Juni 1944 nahm Jacob mit Anton Saefkow an einer Aussprache mit SPD-Funktionären über den gemeinsamen Kampf teil. Am 4. Juli 1944 wurde er erneut verhaftet und am 5. September 1944 zum Tode verurteilt.

Am 07.10.1987 wurde der Panzerjägerabteilung 4 (4. MSD) der Ehrenname "Franz Jacob" verliehen.

 

Quelle:
"Ihr Vermächtnis - Unsere Tat"
Material des Militärbezirkes Leipzig, 1988

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